
Eine Verlängerung der Saison für Fabian Lohmeyer und die SF Stuckenbusch geben? Das erscheint nur schwer vorstellbar. Der SV Zweckel will seine Niederlage in Recklinghausen jedenfalls weiter nicht akzeptieren. © Ronald Brendel
SV Zweckel zeigt Biss - Streit um 0:2 in Stuckenbusch schwelt weiter
Fußball: Bezirksliga 14
Sportlich liegt der Fall klar: Der SV Zweckel steht als Absteiger aus der Bezirksliga 14 fest. Oder nicht? Die Gladbecker wollen die Pleite bei Sportfreunde Stuckenbusch weiter nicht hinnehmen.
Das muss man dem Vorstand des SV Zweckel lassen: Er zeigt Biss und Stehvermögen. Anders die Mannschaft des Bezirksligisten , die sportlich gerade aus der Bezirksliga 14 in die Kreisliga A Gelsenkirchen abgestiegen ist.
Der Klub hat – Achtung – Zulassungsbeschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision gegen ein Urteil des Verbandssportgerichts eingereicht. Dabei geht weiter um die 0:2-Pleite bei den Sportfreunden Stuckenbusch Anfang April.
Zur Erinnerung: Bei den Gastgebern lief damals A-Junior Justin Walendy auf. Zu Unrecht, wie der SV Zweckel meint: Weil der Angreifer, Torschütze zum 2:0, gerade erst aus der U19 des TSV Marl-Hüls zu den Recklinghäusern gewechselt war und die keine eigene A-Jugend stellen, hätte er nicht in einem Seniorenspiel für die Sportfreunde auflaufen dürfen.
Die Gladbecker beantragten die Umwertung des Spiels. Diese Forderung schmetterte erst das Bezirkssportgericht ab, dann auch das Verbandssportgericht – und das ohne Möglichkeit auf Revision. Dagegen macht der SV Zweckel nun Front. Sollten die Gladbecker recht bekommen, müsste wohl erneut verhandelt werden. Und was, wenn sich die Sicht des SV Zweckel doch noch durchsetzen sollte? Und das Spiel – was ebenfalls denkbar wäre – nicht gewertet, sondern neu angesetzt würde?
Verlierer darf nicht zum Gewinner werden
Denn dass der SV Zweckel die Punkte für sich fordert, gibt die Spielordnung schwerlich her. Dort heißt es: „Ein verlorenes Spiel darf für den Verlierer nur dann ausnahmsweise als gewonnen gewertet werden, wenn der Gegner sich einer besonders schwerwiegenden Pflichtverletzung schuldig gemacht hat.“
Das ist hier aber nicht der Fall: Sportfreunde-Geschäftsführer Bruno Ruch hatte beim Fußballkreis Recklinghausen, beim Verband und bei der Passstelle nachgehakt und grünes Licht für den Einsatz Walendys erhalten. Krasses Fehlverhalten oder gar ein „erkennbarer Irrtum“, die laut Spielordnung vorliegen müssten, sieht anders aus. Dagegen sprechen auch die Urteile der bisherigen Instanzen.
Bezirksliga-Staffelleiter Klaus Overwien mag über Zweckels Chancen nicht spekulieren: „Stand jetzt gibt es ein rechtskräftiges Urteil.“ Bleibt es dabei, ist der der Klub abgestiegen und die Saison in der Staffel 14 endet am Pfingstmontag. Und wenn nicht, hätte der Verband ein Problem: Wann sollte das Spiel wiederholt werden? Müssten die Sportfreunde dann ihre Sommerpause unterbrechen?
Fällt die Entscheidung doch auf dem Rasen?
Aber was immer „am grünen Tisch“ passiert – viele Sachen erledigen sich im Fußball zum Glück auf dem Rasen. Bei vier Punkten Rückstand auf den rettenden 12. Platz bräuchte der SV Zweckel nicht nur die Punkte aus dem Stuckenbusch-Spiel, um die Klasse zu halten. Die Gladbecker müssten am Pfingstmontag auch bei den Sportfreunden Merfeld (6. Platz) gewinnen.
Und selbst bei einem Erfolg dort wäre außerdem Schützenhilfe nötig. Kurioserweise könnten ausgerechnet die Sportfreunde Stuckenbusch helfen - mit einem Erfolg im Derby beim Tabellen-12. Genclikspor. Bei aller Recklinghäuser Rivalität: Daran zu glauben fällt bei der Vorgeschichte schwer.
Hat schon als Schüler über die Spvgg. Erkenschwick geschrieben und ist dem Sport im Vest seitdem als Beobachter eng verbunden. Was gibt es Schöneres, als über Menschen in Bewegung, mit oder ohne Ball, zu berichten? Nicht viel.