Überlegen musste Jonah Sandkühler nicht, als er von Trainer Lukas Große-Puppendahl gefragt wurde, ob er den TuS Haltern am See dauerhaft als Kapitän aufs Feld führen möchte. Der 25-Jährige sei „die naheliegende Lösung“ – und war am Ende nicht mehr überrascht.
Denn angedeutet hatte sich die Wahl des TuS-Trainerteams bereits während der Vorbereitung. Bei der Stadtmeisterschaft, die der Westfalenligist erneut gewann, trug Sandkühler bereits die Kapitänsbinde, die in der vergangenen Saison noch von Peter Elbers getragen wurde. Dass der das Amt abgeben würde, habe sich zuvor nicht abgezeichnet.
Als Lukas Große-Puppendahl nach der Stadtmeisterschaft dann das Gespräch mit Sandkühler suchte, ahnte der bereits, dass es um die Kapitänsbinde geht. „Das ist eine gewisse Verantwortung, aber freut mich sehr“, sagt er. Gerade in seiner Situation sei das auch ein großer Vertrauensbeweis. „Ich hatte ja fast eineinhalb Jahre nicht gespielt.“
„Verein und Team standen immer hinter mir“
Lange bereiteten Sandkühler die Nachwirkungen einer Corona-Erkrankung Probleme. Erst im vergangenen Herbst feierte er sein Comeback, kämpfte sich danach Schritt für Schritt wieder heran, musste aber auch noch den einen oder anderen Rückschlag verkraften.
In der vergangenen Saison habe er nach Spielen manchmal noch einige Probleme gehabt, beispielsweise ein Muskelfaserriss setzte ihn noch mal außer Gefecht. Nach der langen Pause zuvor sei das aber vermutlich auch normal. „Ich verkrafte die Belastung jetzt immer besser. Die Vorbereitung konnte ich komplett mitmachen und ich fühle mich fit. Vielleicht fehlen noch die letzten ein, zwei Prozent.“

Dass es nur noch die ein, zwei sein würden, war in der Vergangenheit lange nicht absehbar. Umso schöner für Jonah Sandkühler und seine Teamkollegen, dass er wieder regelmäßig auf dem Platz stehen kann und nun sogar Kapitän der Mannschaft ist.
„Verein und Team standen immer hinter mir. Nach der Zeit jetzt Kapitän zu werden, das ist schon etwas Besonderes“, sagt der 25-Jährige, der bei der Stadtmeisterschaft den Pokal entgegennahm und mit der Vorbereitung insgesamt zufrieden ist.
„Möglichst früh den Klassenerhalt fix machen“
„Die Mannschaft ist stärker als in der letzten Saison“, ist er überzeugt. „Wir hatten kaum Abgänge und es sind gute Jungs dazugekommen.“ Zudem konnte Lukas Große-Puppendahl seine Ideen in der ersten Sommervorbereitung unter seiner Leitung weiter vertiefen.
„Während der Saison ist das ja immer schwierig“, weiß Sandkühler. „Seine Spielidee wird jetzt immer mehr umgesetzt. Wir hatten eine intensive Vorbereitung, haben häufig mehrere Tage hintereinander trainiert oder gespielt. Und im taktischen Bereich haben wir viele Fortschritte gemacht.“

Der Konkurrenzkampf sei gut und die Qualität im Training durch die Wechsel im Sommer gestiegen. Am Sonntag (13. August) geht die Saison in der Westfalenliga für den TuS Haltern am See mit einem Auswärtsspiel beim SC Verl II los.
Ein festes Saisonziel sei intern noch nicht festgelegt, verrät Jonah Sandkühler, der aber auch klar macht: „Wir wollen möglichst früh den Klassenerhalt fix machen und deutlich konstanter sein.“
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