„Schön, dass die Jungs das jetzt sehen“ Änderung in Flaesheims Vorbereitung macht sich bezahlt

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Die Freude hinterher war riesig, ausgelassen feierten die Spieler und Verantwortlichen von Concordia Flaesheim den 3:1-Sieg im Derby gegen den SV Borussia Ahsen. Das obligatorische Derbysieger-Foto durfte auch nicht fehlen, wurde hinterher mehrfach von Spielern auf Social-Media-Kanälen geteilt. Die Trainer auf beiden Seiten waren sich hinterher einig: Der Sieg der Flaesheimer ging trotz 0:1-Pausenrückstand absolut in Ordnung.

Zu groß wurde der Druck der Concordia, die alle drei Tore in der Schlussviertelstunde erzielte – nicht zum ersten Mal. Auch eine Woche zuvor hatte das Team von Michael Onnebrink durch zwei späte Tore von Paul Stockhofe gegen Vestia Disteln II gewonnen, ließ sich da auch nicht vom zwischenzeitlichen Ausgleich in der 87. Minute aus der Bahn werfen.

Höhepunkt der bisherigen Saison mit einigen Schlussspurts: Bei Genclikspor Recklinghausen machte der aktuelle Tabellenzweite der Kreisliga A2 aus einem 1:2 durch drei Tore in der Nachspielzeit ein 4:2.

„Laufen geht keiner gerne“

Michael Onnebrink lobt die Moral und Fitness seiner Spieler. Beides sei besser als in der vergangenen Saison, letzteres hat seinen Ursprung in der Vor-Vorbereitung. „Diesmal hatte ich den Jungs ein bisschen Laufarbeit mit an die Hand gegeben“, erzählt er. Drei Wochen vor dem Trainingsstart galt es einige Einheiten zu absolvieren.

Michael Onnebrink von Concordia Flaesheim steht an der Seitenlinie und guckt aufs Feld.
Feierte mit Concordia Flaesheim gegen den SV Borussia Ahsen den achten Sieg der Saison: Michael Onnebrink. © Andreas Hofmann

„Laufen geht keiner gerne, aber es ist schön, dass die Jungs jetzt sehen, dass es sinnvoll war.“ Zu Beginn der Sommervorbereitung sei zu sehen gewesen, dass alle ziemlich fleißig waren. „Wir haben dann keinen einzigen Waldlauf gemacht.“ Anders als in den Vorbereitungen der vergangenen Spielzeiten.

Die Flaesheimer haben quasi Zeit gespart. Grundlagentraining musste im körperlichen Bereich nicht mehr geleistet werden, vielmehr konnte direkt viel mit dem Ball trainiert werden. „Wir arbeiten viel in Kleingruppen und intensiveren Spielformen“, erklärt Onnebrink.

Concordia Flaesheim nur einen Punkt hinter den Ersten

Aktuell sei man im Training an einem Punkt, „an dem wir fast zwei Stunden volle Power im Training haben“. Das mache sich auch in den Spielen bemerkbar.

Wichtig sei, „dass die Jungs sehen, dass der Aufwand tabellarisch belohnt wird“. Nur ein Punkt trennt den Bezirksliga-Absteiger von Spitzenreiter SG Suderwich. Michael Onnebrink wird aber nicht müde, zu betonen: „Der Tabellenplatz ist schön, spielt aber eine untergeordnete Rolle.“

Die junge Mannschaft werde von der Euphorie rund um den gelungenen Saisonstart getragen. „Das ist eine grandiose Truppe. Es ist Wahnsinn, wie die Jungs das alles feiern. Jeder freut sich für den anderen, auch wenn er selbst nicht spielt. Die Einstellung ist eine ganz andere als in der letzten Saison.“

Michael Onnebrink muss auf Thomas Fritzsche verzichten

Doch nicht nur die neuen Youngster überzeugen, auch die erfahreneren Spieler und die, die zumindest schon seit einigen Jahren dabei sind, liefern ab. „Jacob Stockhofe hat am Sonntag ein unglaubliches Laufpensum abgespult“, lobt sein Trainer den Flügelspieler, der gegen Ahsen etwas offensiver spielte. Dafür stand hinter ihm der aus der Jugend gekommene Florian Reese.

Thomas Fritzsche von Concordia Flaesheim köpft den Ball an der Seitenlinie weg.
Fehlt Concordia Flaesheim nun für einige Wochen: Thomas Fritzsche. © Andreas Hofmann

Auch in der Innenverteidigung habe Reese seine Sache schon gut gemacht, dort setzt Michael Onnebrink gerade aber am liebsten auf Kapitän Fabian Schulte-Althoff, der nach seiner Verletzung wieder der Ruhepol in der Defensive ist, und Max Bontrup. „Er nimmt die Führungsrolle super an“, so der Concordia-Coach.

Weiter vorne überzeugte gegen Ahsen auch wieder Thomas Fritzsche, der nun allerdings erst mal aus privaten Gründen für einige Wochen fehlen wird. Aus Flaesheimer Sicht doppelt ärgerlich: Denn der Routinier und jahrelange Kapitän der Mannschaft machte im Derby laut seinem Trainer sein bislang bestes Spiel der Saison. Doch auch ohne den Taktgeber im Mittelfeld fährt sein Team am Sonntag (5. November) als Favorit zum kommenden Gegner: Dann ist der Tabellenzweite beim Tabellen-14. SW Meckinghoven zu Gast.