„Sie haben brutale Qualität von der Bank gebracht“, sagte Philip Stromberg, Trainer des SV Borussia Ahsen, nach dem A-Liga-Derby bei Concordia Flaesheim. Der Gastgeber um Coach Michael Onnebrink setzte sich am Ende mit 3:1 (0:1) durch. „Mit den Wechseln haben wir frischen Wind ins Spiel gebracht“, freute sich Letzterer.
Zwei Joker hatten großen Anteil daran, dass sein Team den 0:1-Pausenrückstand noch in einen Sieg umwandeln konnte. Und der, da waren sich beide Übungsleiter nach dem Abpfiff einig, war auch verdient. „So hart das aus Ahsener Sicht auch klingen mag, das Ergebnis geht vollkommen in Ordnung“, so Stromberg. Und Onnebrink: „Wenn wir die zweite Halbzeit betrachten, brauchen wir nicht darüber diskutieren, ob das verdient war.“
Denn da erarbeitete sich der Bezirksliga-Absteiger immer wieder Chancen, musste aber dennoch lange auf den Ausgleich warten. In der 76. Minute war es dann soweit: Nach einem abgefälschten Schuss von Paul Stockhofe fand Jonas Gerdemann mit der folgenden Ecke am zweiten Pfosten Max Bontrup, der den Ball per Kopf über Keeper Björn Rittner ins Tor setzte.
Concordia Flaesheim legt gegen den SV Borussia Ahsen direkt nach
Der Torwart hatte zuvor schon 90 Minuten im Derby der Zweitvertretungen (3:0-Sieg für die Ahsener Reserve) gespielt, ehe er auch in der A-Liga ranmusste. „Wir hatten elf fitte Spieler plus einige aus der Zweiten“, sagte Philip Stromberg. Am Ende, so der Trainer weiter, hätten seinem Team „die Körner gefehlt“.

Anders die Lage bei der Concordia, bei der der erste Joker großen Anteil am zweiten Tor hatte. Nur gut eine Minute nach dem Ausgleich wurde der eine Viertelstunde zuvor ins Spiel gebrachte Adrian Weinhold steil geschickt. Der Sommer-Neuzugang war schneller als die Ahsener Verteidigung, schlug rechts am Strafraum noch einen Haken und fand dann am ersten Pfosten Tim Bonka, der den Ball über die Linie drückte (77.).
Wenig später war für den Torschützen Schluss – und wieder bewies Michael Onnebrink ein gutes Händchen. Der eingewechselte Tom Spyra setzte einen Freistoß aus gut 25 Metern direkt ins Tor zum 3:1 (84.). Ein nicht unhaltbarer Ball, dennoch war Philip Stromberg nach dem 180-Minuten-Spieltag seines Keepers voll des Lobes: „Er hat eine Bombenpartie gemacht.“
SV Borussia Ahsen „auf der letzten Rille“
Tatsächlich hatte Björn Rittner zuvor einige gute Chancen der Flaesheimer vereitelt, hielt in der Anfangsphase einige Bälle und wehrte später stark gegen Fabian Schulte-Althoff (25.) und Jonas Gerdemann (41.) ab. Auch bei einem Kopfball von Max Bontrup reagierte er in Halbzeit zwei gut (58.) Dessen zweiten Versuch fast 20 Minuten später konnte er dann nicht mehr parieren.
Dass sein Team bis dahin führte, hatte es neben der Leistung des Torwarts auch Daniel Del Puerto Schillo zu verdanken. Der Stürmer stand einmal goldrichtig und ließ sich die Chance gute elf Meter vor dem Tor nicht nehmen (35.). Stephan Koch im Kasten der Flaesheimer hatte keine Chance.
Allzu viele gute Möglichkeiten hatte der SV Borussia Ahsen ansonsten allerdings nicht. „Flaesheim hatte ein deutliches Chancenplus“, wusste auch Philip Stromberg. Ärgerlich sei für sein Team gewesen, dass zwei der drei Gegentore durch Standards fielen. „Da sind wir eigentlich immer ganz gut aufgestellt.“ Dass sein Team in der zweiten Halbzeit kaum noch für Entlastung sorgen konnte, „hat uns das Genick gebrochen“. Einen Vorwurf wollte er seiner angeschlagenen Truppe („Wir laufen auf der letzten Rille“) aber nicht machen.
- Tore: 0:1 Del Puerto Schillo (35.), 1:1 Bontrup (76.), 2:1 Bonka (77.), 3:1 Spyra (84.)
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