Das 0:0 zum Jahresabschluss gegen die SG Borken war kein absolutes Novum für Concordia Flaesheim. Allerdings kommt es auch nicht häufig vor, dass der Halterner A-Ligist weder ein Tor schießt noch eines kassiert. In der laufenden Spielzeit war es das erste Mal, in der vergangenen gab es dieses Ergebnis immerhin zweimal.
Kurios: Auch vor einem Jahr hatte sich das Team von Michael Onnebrink mit einer Nullnummer in die Winterpause verabschiedet. Damals war es das Topspiel gegen die SG Suderwich, diesmal das Duell mit dem neuaufgebauten Landesliga-Absteiger aus Borken, der sich im Laufe der Hinrunde immerhin auf Platz neun vorkämpfen konnte.
Concordia Flaesheim spielt nur sehr selten 0:0
„Das kommt bei uns selten vor“, weiß auch Michael Onnebrink, angesprochen auf das torlose Spiel. „Es war auch irgendwie ein typisches 0:0-Spiel, das keine großen Highlights hatte.“ Nach vorne habe die Durchschlagskraft gefehlt, dafür habe sein Team aber auch hinten nicht viel zugelassen. Das gelang in dieser Saison bislang nicht immer so gut wie in der vergangenen.
Die Spielzeit 2023/24 beendete die Concordia in der Kreisliga A2 mit 27 Gegentoren (0.96 pro Spiel im Durchschnitt). In dieser Saison, seit Sommer spielen die Flaesheimer in der Kreisliga A1, sind es nach 16 Partien bereits 26 Gegentore (1,6 pro Spiel im Durchschnitt). Das Wort „anfälliger“ möchte Onnebrink in diesem Zusammenhang aber nicht benutzen.

Er weiß aber auch: „Es sind zu viele, das muss man so deutlich sagen.“ Sein Team müsse schleunigst wieder dahin kommen, weniger Gegentore zu kassieren. Sorgen bereitet ihm die Veränderung im Vergleich zum Vorjahr aber keine. Zum einen relativiert der Blick auf die Tabelle die Statistik Flaesheims ein wenig. Denn die Concordia hat trotzdem noch die fünftbeste Defensive der A-Liga-Staffel.
Und warum es im vergangenen Halbjahr ein paar Gegentore mehr waren, dafür hat Michael Onnebrink auch Erklärungen parat. Zum einen gab es in der bisherigen Saison mehr Rochaden im Abwehrverbund. „Wir mussten diesmal häufiger die Viererkette verändern.“ Kapitän Fabian Schulte-Althoff musste phasenweise eine Reihe nach vorne rücken, Florian Reese hingegen teilweise nach rechts, um nur zwei Beispiele zu nennen.
Die Gegner von Concordia Flaesheim sind stärker
Max Bontrup ist derweil noch ein gutes Stück von seiner Form der vergangenen Spielzeit entfernt. „Er war letzte Saison überragend“, lobt sein Trainer und sagt dann aber auch deutlich: „Er läuft diese Saison seiner Form hinterher.“ Die Rote Karte im Derby gegen den ETuS Haltern sei dabei ein wichtiger Faktor gewesen. In der Folge verpasste er vier Partien und als er wieder spielberechtigt war, war er privat verhindert.
„Nach fünf, sechs Wochen Spielpause wäre es dann eigentlich sinnvoll gewesen, ihn für Spielpraxis in der Zweiten spielen zu lassen“, so Onnebrink. Doch genau da war es ziemlich eng im A-Liga-Team, der Kader war spürbar dezimiert. Auf einen weiteren Spieler hätte der Übungsleiter nicht verzichten können.

Und was beim Blick auf die Gegentor-Statistik eben auch eine Rolle spiele und schon länger ein offenes Geheimnis ist: Die Kreisliga A1 gilt gemeinhin als die stärkere der beiden Staffeln. Der TuS Gahlen, Tabellenzweiter und gespickt mit höherklassigen Spielern, hat auch bereits 24 Treffer kassiert. Absteiger VfL Ramsdorf, der einen Punkt hinter den Flaesheimern steht, immerhin ebenfalls schon 21.
Auf einen Schnitt von unter einem Gegentor pro Spiel kommen nur zwei Mannschaften: Ligaprimus BVH Dorsten (11) und der fünftplatzierte SV Lippramsdorf (16).