Neue Dynamik bei Flaesheim „Das beeindruckt mich mehr als die Leistung auf dem Platz“

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Viertes Pflichtspiel, vierter Sieg: Der Saisonstart von Concordia Flaesheim wird immer besser. Mit neun Punkten steht der Bezirksliga-Absteiger aktuell gemeinsam mit den Sportfreunden Stuckenbusch, ebenfalls im Sommer abgestiegen, an der Spitze der Kreisliga A2.

Beim 3:0 gegen den SC Herten genauso dabei wie bei den vorherigen beiden Ligaspielen sowie dem Sieg im Kreispokal gegen Teutonia SuS Waltrop: Rouven Maly, der in allen Partien die Kapitänsbinde trug.

Eigentlich ist der 21-Jährige dritter Kapitän der Flaesheimer, hinter Fabian Schulte-Althoff und Tim Gimbel. Da beide aktuell noch fehlen, ist er aber als Mannschaftsführer gefordert. Der Flügelspieler wollte selbst in dieser Spielzeit mehr Verantwortung übernehmen.

Flaesheims Kapitän mit 21 Jahren

„Das ist jetzt auch schon meine vierte Saison“, sagt er. Und trotz seines jungen Alters gehört er nach dem Umbruch im Sommer schon zu den erfahreneren Spielern im Kader. „Mir macht es auch Spaß, die neuen Jungs heranzuführen“, erklärt Maly, der dafür sorgen wollte, „dass wir wieder ein bisschen näher zusammenwachsen“.

Das sei allen in der bisherigen Saison auch ziemlich gut gelungen. „Es war wichtig, dass wir mit den Neuen eine andere Dynamik bekommen“, so Maly, der „mit der Kapitänsbinde ins kalte Wasser geworfen“ wurde.

Rouven Maly (l.), hier am ersten Spieltag gegen den SV Hochlar, wollte von sich aus mehr Verantwortung übernehmen. Der 21-Jährige wurde zum dritten Kapitän gewählt – und trug die Binde auch in den ersten vier Pflichtspielen.
Rouven Maly (l.), hier am ersten Spieltag gegen den SV Hochlar, wollte von sich aus mehr Verantwortung übernehmen. Der 21-Jährige wurde zum dritten Kapitän gewählt – und trug die Binde auch in den ersten vier Pflichtspielen. © Ronald Brendel

Dass er sie so schnell tragen würde, damit hatte er nicht gerechnet. „Erst mal ist das eine Ehre für mich, aber ein bisschen Anspannung ist auch immer dabei.“ Er versuche, die neue Rolle ruhig und entspannt anzugehen, habe sich aber auch Gedanken gemacht, wie die anderen Spieler ihn in der neuen Rolle annehmen würden.

Die Zusammenarbeit mit den vielen neuen Spielern bewertet er derweil ziemlich positiv. „Die bringen so viel Power und Freude mit – das ist Wahnsinn“, sagt er über die Neuzugänge, die alle aus dem U19-Bereich kommen.

Offensivere Spielausrichtung

Auch die Ausrichtung der Mannschaft sei nun wieder offensiver, was ihm persönlich mehr Spaß macht. „Wir haben jetzt aber eben auch ganz andere Spieler.“ Bei denen, die schon in der vergangenen Saison als Noch-A-Jugendspieler dabei waren, habe er schon gesehen, „dass die was auf dem Kasten haben“. Die anderen haben das jetzt auch schon gezeigt.

„Adi (Adrian Weinhold, Anm. d. Red.) schlägt ein wie eine Bombe“, nennt Rouven Maly beispielhaft den Offensivspieler und betont direkt: „Es geht aber nicht nur um das auf dem Platz, sondern vor allem auch um alles daneben. Wie die Jungs drauf sind, das beeindruckt mich viel mehr als die Leistung auf dem Platz.“

Keiner sei genervt, wenn er mal nicht zum Einsatz kommt. Trainer Michael Onnebrink hatte zuletzt schon gesagt, dass er teilweise gar nicht allen gerecht werden könne. Die Trainingsbeteiligung ist durchgehend hoch, am Ende können aber eben nur elf Spieler in der Startelf stehen.

„Das tut uns gut“

Die jungen Spieler bestechen bei ihren Einsätzen dann auch mit ihrer Unbekümmertheit. „Das tut uns gut“, so Maly, der mit der Concordia ein schwieriges Jahr hinter sich hat. „Wenn‘s in der Vorbereitung mal nicht so lief, hat man natürlich noch mal daran zurückgedacht.“ Ein bisschen sei die vergangene Saison noch in seinem Kopf. Vielleicht hemme ihn das auch noch ein wenig.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit gegen den SC Herten guckte Michael Onnebrink (r.) kurzzeitig recht grimmig. Am Ende war der Flaesheimer Trainer aber zufrieden, mit der Concordia ist er weiter ungeschlagen.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit gegen den SC Herten guckte Michael Onnebrink (r.) kurzzeitig recht grimmig. Am Ende war der Flaesheimer Trainer aber zufrieden, mit der Concordia ist er weiter ungeschlagen. © Simon Voskort

„Da geht noch viel mehr, vor allem was das Spielerische angeht“, sagt er. Körperlich sei er aber schon voll im Saft, die Vorbereitung machte er mit Ausnahme eines einwöchigen Urlaubs komplett mit.

Im Gegensatz zum Flügelspieler konnten die anderen beiden Kapitäne noch nicht allzu viel spielen. „Wir brauchen Fabian (Schulte-Althoff, Anm. d. Red.)“, sagt er und verweist auf dessen Wichtigkeit auf und neben dem Platz. „Aber auch wie Tim Gimbel sich in seiner zweiten Saison bei uns engagiert, ist schon echt gut.“ Beide seien wichtige Ansprechpartner für die jungen Spieler. Zu denen Rouven Maly ja eigentlich auch noch zählt.

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