Im Dezember 2022 zieh Ludwig Pachtmann einen Schlussstrich. Nach seinem zweiten Kreuzbandriss innerhalb kurzer Zeit hing der damals 25-Jährige seine Fußballschuhe an den Nagel. Weiterspielen hätte keinen Sinn ergeben, bei einer weiteren Verletzung wäre sogar ein künstliches Knie wahrscheinlicher geworden. Seinem Verein, BW Lavesum, blieb Pachtmann jedoch erhalten.
Im Sommer übernahmen er und Urgestein Mike Westrup die zweite Mannschaft des B-Ligisten. Nachdem Tobias Bußkönning die Mannschaft abgegeben hatte, kam der Verein zeitnah auf Pachtmann zu. „Ich habe sowieso damit geliebäugelt, also habe ich zugestimmt“, erklärt er.
Eigentlich wollte Ludwig Pachtmann das Amt des Trainers erst mit Mitte Dreißig angehen, „wenn man die Fußballschuhe normalerweise an den Nagel hängt.“ Durch die Umstände trat dieses Szenario nun aber früher ein. Der Lavesumer kann mit der bisherigen Saison durchaus zufrieden sein.
Lavesum II-Coach „total glücklich“
Mit 25 Punkten aus 12 Spielen steht der D-Ligist auf dem zweiten Tabellenplatz. In den letzten acht Partien gingen die Blau-Weißen sieben mal als Sieger hervor. „Wir hatten Startschwierigkeiten, man muss sich natürlich erst in der Rolle finden. Mittlerweile läuft es wirklich gut, es macht echt Spaß“, so Pachtmann.

Auch für die Mannschaft sei es zu Beginn schwierig gewesen. „Sie haben mich immer als Spieler mitbekommen. Das war nicht ganz so einfach, wenn man plötzlich die Trainerrolle innehat“, erklärt der Lavesumer. Sein Knie macht derweil wenig Probleme.
„Der zweite Kreuzbandriss ist mehr oder weniger austherapiert. Ich merke hier und da aber immer noch ein Zwicken“, berichtet er. Ab und zu hilft Pachtmann bei Übungen aus, wenn es nötig ist. „Ansonsten halte ich mich da weitestgehend raus. Dabei bleibt es auch. Ich bin mit dem Trainerdasein absolut zufrieden“, so der Neu-Coach.
Trotz oder gerade wegen der Trainerposition blieb natürlich auch das Verlangen, selbst wieder auf dem Platz zu stehen, nicht aus. „Im Sommer und vor allem während der Vorbereitung hat es schon noch gekribbelt. Mittlerweile merke ich aber, dass es mir ausreicht und ich total glücklich damit bin, Trainer zu sein. Es juckt immer weniger.“
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