
© Blanka Thieme-Dietel
Thomas Joachim über eine Verpflichtung am Gartenzaun und seine Traineridole
Fußball
Thomas Joachim, Chef an der Seitenlinie beim SV Bossendorf, spricht über seine Anfangszeiten als Trainer, über Typen im Fußball, die ihm imponieren, und über sein Engagement in Bossendorf.
Bereits seit 2016 ist Thomas Joachim als Trainer beim SV Bossendorf aktiv. Seine Trainerkarriere begann hingegen schon vor rund 35 Jahren. Nun spricht er darüber, warum er beschloss, seine Spielerkarriere für das Trainer-Dasein an den Nagel zu hängen, welche Traineridole ihn inspiriert haben und wie die Zusammenarbeit mit dem SV Bossendorf entstanden ist.
Thomas Joachim fühlte sich als Spielertrainer angreifbar
Im Alter von 27 Jahren hatte Thomas Joachim seine Trainerkarriere begonnen. Zunächst für anderthalb Jahre als Spielertrainer, bevor er beschloss, sich voll und ganz auf das Trainer-Amt zu fokussieren.
Diese Entscheidung hatte für den Bossendorfer unter anderem einen einfachen Grund. Man werde als Trainer immer angreifbarer, wenn man gleichzeitig noch als Spieler aktiv sei, sagt er.
Während seiner Stationen beim VfL Schwerte, wo ihm unter anderem der Aufstieg in die Bezirksliga glückte, und dem SV Westhoven habe er seine Trainerlizenzen Stück für Stück erweitert. „Das war ein Prozess über mehrere Jahrzehnte“, sagt Joachim.
Gespräche am Gartenzaun führten zur Zusammenarbeit
An seine Verpflichtung beim SV Bossendorf erinnert sich Joachim noch gerne zurück. Nachdem er noch im selben Jahr seinen Posten als Trainer bei Westfalia Langenbochum aufgegeben hatte, kam er in Kontakt zu Frank Herrmann und Markus Gladhofer, die beide im Vorstand des SV Bossendorf aktiv sind.
Grund dafür war unter anderem die örtliche Verbundenheit zwischen Herrmann und Joachim. „Frank Herrmann und ich hatten mehrere Gespräche am Gartenzaun in Bossendorf“, erinnert sich Joachim mit einem Schmunzeln.
Nach weiteren Gesprächen mit den Verantwortlichen stand fest, dass Thomas Joachim die Bossendorfer Mannschaft in der Saison 2016/2017 als Cheftrainer übernehmen wird. Und auch wenn knapp fünf Jahre später der Fußball aktuell ruhen muss, stehen die Chancen gut, dass Joachim den Halternern erhalten bleibt.
HSV-Meistertrainer war ein großes Vorbild von Bossendorfs Coach
Denn für den Bossendorfer steht fest: „Ich möchte nicht mehr aus dem Halterner Kreis raus.“ Neben dem Verein schätzt Joachim nämlich auch die Möglichkeiten, die man als Ortsansässiger habe. „Wenn man ortsansässig ist, macht man mehr als normal“, so Joachim, der bei Not am Mann auch gerne mal Einheiten der Jugendmannschaften übernehme.
Auf die Frage nach seinen Traineridolen fällt ihm als aller erstes der bereits verstorbene Österreicher Ernst Happel ein. Joachim erlebte Happel, der unter anderem mit dem Hamburger SV zwei Mal Deutscher Meister wurde, als einen sehr direkten Trainer mit sachlichen Analysen und Wiener Charme.
Joachim legt viel Wert auf das Vertrauen innerhalb der Mannschaft
Heutzutage bewundere er unter anderem die Arbeit von Pep Guardiola. „Guardiola sucht immer nach Verbesserungen, wirkt nach außen hin aber relativ entspannt. Das hat alles Hand und Fuß, was er sich überlegt“, so Joachim. Auch die Leistung von Hansi Flick, Trainer des FC Bayern München, beschreibt Joachim als „phänomenal“.
Sich selbst beschreibt Joachim als einen ausgeglichenen Menschen mit Autorität als Trainer. Besonders wichtig sei ihm das gegenseitige Vertrauensverhältnis zwischen der Mannschaft und ihm. Abschließend ergänzt Joachim, dass er in Bossendorf mit sich selbst im Reinen sei, was aber nicht bedeuten solle, dass er mit der Mannschaft nichts mehr erreichen wolle.