
Thomas Joachim (l.) und Adrian Cetera (M.) sind mit dem SV Bossendorf mit einem 4:1-Testspielsieg in die Vorbereitung gestartet. © Juergen Patzke
Bossendorf hat seinen Unterschiedsspieler verloren: „Kann man nicht eins-zu-eins ersetzen“
Fußball: Kreisliga B
Beim SV Bossendorf überrascht Thomas Joachim - zumindest auf den ersten Blick - mit seinem Saisonziel. Gründe nennt er mehrere dafür - und verrät auch, dass er das Training verändert hat.
Der SV Bossendorf ist mit einem Sieg im ersten Testspiel in die neue Saison gestartet. Der B-Ligist setzte sich gegen C-Ligist SV Hullern mit 4:1 durch. Bis es in der Liga für das Team von Thomas Joachim wieder losgeht, sind es noch einige Wochen.
„Das Ziel ist erst mal einfach nur der Klassenerhalt“, so der Coach des Vorjahres-Achten nach dem ersten Vorbereitungsspiel. Dafür nennt er mehrere Gründe. „Die Liga wird aufgestockt; wir wissen noch nicht, wer dazu kommt. Was aber klar ist: Es wird mindestens vier, fünf Absteiger geben.“
Eine gewisse Hypothek hat sein Team zudem noch durch die vergangene Rückrunde. Diese bezeichnet Thomas Joachim als desaströs. „Wenn wir in der Hinrunde nicht schon viele Punkte gesammelt hätten, wäre es letzte Saison schon eng geworden.“ 21 waren es in der ersten Halbserie (Platz vier), nur 12 kamen in der Rückserie (Platz zehn) dazu.
Und er nennt noch einen weiteren Grund für sein augenscheinlich erst mal tiefgestapeltes Ziel: Mit Tim Schlimbach, Julian Müller und Max Ninnemann hat er drei Leistungsträger verloren, alle haben aufgehört. Die drei haben zusammen 26 Treffer in der vergangenen B-Liga-Saison erzielt - fast die Hälfte aller SVB-Tore.
Thomas Joachim: Max Ninnemann war der Unterschiedsspieler
„Die müssen wir erst mal ersetzt bekommen, das wird schon schwierig genug“, so Joachim. Das werde aber nun erst mal das erste Ziel sein, dann soll der Klassenerhalt folgen. Aufgefangen werden sollen die schmerzhaften Verluste mit jungen Spielern.

Max Ninnemann (v.) war laut Thomas Joachim der Bossendorfer Unterschiedsspieler. © Andreas Hofmann
Aus dem eigenen Nachwuchs kommen Torben Korte und David Francisco, externe Neuzugänge gibt es mit Lucas Gerding und Christoph Bugsel zwei. Zudem gehören mit Kilian Wynk, Lars Hüser und Collin Annuß drei Spieler, die zuletzt mit der zweiten Mannschaft in die B-Liga aufgestiegen sind, nun zum Kader der ersten Mannschaft.
„Mit den allen versuchen wir, die Lücken irgendwie zu stopfen“, sagt der Trainer. Am schwersten wird es wohl, Max Ninnemann zu ersetzen. „Er ist ein Unterschiedsspieler, der jedes Jahr seine 15 oder 20 Tore macht, egal auf welcher Position.“ Zudem sei der 31-Jährige ein Mentalitätsspieler, von denen es heute auch nicht mehr so viele gebe. „Max kann man nicht eins-zu-eins ersetzen“, erklärt Thomas Joachim.
Das Training des SV Bossendorf hat sich verändert
Wer geht von nun an beim SV Bossendorf voran? Was das Alter und die Erfahrung angeht, fallen dem SVB-Coach erst mal nur wenige ein. „Der Altersschnitt ist noch mal nach unten gegangen, auch die Neuen sind alle noch jung“, sagt er. Mit Lukas Schulz und Simon Kortmann standen zuletzt nur zwei Spieler in der Startelf, deren Alter mit einer Drei beginnt.
Die Saison 2022/23 wird also eine Herausforderung - für Thomas Joachim und seinen Co-Trainer Adrian Cetera genauso wie für die Bossendorfer Spieler. Eine erste Veränderung, um wieder besser aufzutreten als in der vergangenen Rückrunde, hat es bereits gegeben.
„Wir haben das Training verändert“, verrät Joachim. „Da haben wir ein wenig was umgestellt im Vergleich zu den letzten zwei Jahren. Zum einen, weil mir die Rückrunde nicht gefallen hat, zum anderen aber auch, weil einige Spieler darum gebeten haben.“
In den ersten 14 Tagen der Vorbereitung liegt der Fokus nun voll und ganz auf Grundlagen und der fußballerischen Ausdauer. Die Bossendorfer Spieler mussten in den ersten Tagen viel laufen - mit und ohne Ball. Fit sollten die Spieler beim Start in der B-Liga also auf jeden Fall sein.
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
