Julien Rehberg erlebte eine spannende und erfolgreiche erste Saison beim „BMW 318Ti Cup“.

Julien Rehberg erlebte eine spannende und erfolgreiche erste Saison beim „BMW 318Ti Cup“. © Privat

„Beste Entscheidung meines Lebens“: Halterner ist die Überraschung der Rennsaison

rnMotorsport

„Die ganze Szenerie in der Boxengasse kam mir unwirklich vor“, sagt Julien Rehberg über sein erstes Rennwochenende beim „BMW 318Ti Cup“. Es folgten noch sechs weitere - und mehrere Erfolge.

Haltern

, 14.10.2022, 09:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Der Halterner Nachwuchsrennfahrer Julien Rehberg freut sich am Ende einer für ihn sensationell verlaufenen ersten Saison im Tourenwagensport über die Vizemeisterschaft im „BMW 318Ti Cup“.

Der 16-jährige Rookie startete in der abgelaufenen Saison an sieben Wochenenden zu insgesamt 14 Rennen für das in Gera beheimatete Team Hampl Motorsport. „In dieser Serie zu starten, war die beste Entscheidung meines Lebens“, sagt er.

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Beim ersten Rennwochenende auf dem Traditionskurs im badischen Hockenheim stieg er noch total nervös ins Cockpit des BMW 318ti mit der Startnummer 509 und sagt rückblickend. „Ich war total beeindruckt. Die ganze Szenerie in der Boxengasse kam mir unwirklich vor.“ Doch im Cockpit ließ er das sofort vergessen, schaffte sich im Qualifying eine gute Ausgangsposition und fuhr in den beiden Rennläufen mit Platz sechs und drei nicht nur auf Anhieb in die Punkteränge, sondern feierte damit sogar einen Podiumseinstand.

Rennausschluss wegen 1,3 PS zu viel

Diese Euphorie nahm er mit zum zweiten Lauf nach Zolder. Dort, auf der ehemaligen Grand-Prix-Strecke, fühlte sich Rehberg auf Anhieb besonders in den schnellen Passagen richtig wohl. Er konnte mit eindrucksvollen Manövern überzeugen und feierte am Ende mit zwei dritten Plätzen gleich auch sein erstes Doppelpodium. Mit dieser Spitzenleistung übernahm er auch erstmals die alleinige Führung in der Juniorwertung. „Ich habe dort sofort gemerkt, das ist mein Ding“, sagt der Halterner.

Rehbergs Erfolgsgeschichte setzte sich danach auch in den Niederlanden fort. Auf dem direkt am Meer liegenden Dünenkurs in Zandvoort pilotierte er erstmalig seinen BMW alleine und fuhr erneut mit den Plätzen zwei und sechs satte Punkte ein.

„Ich habe viel gelernt und will im nächsten Jahr erneut angreifen“, sagt Julien Rehberg.

„Ich habe viel gelernt und will im nächsten Jahr erneut angreifen“, sagt Julien Rehberg. © Privat

Die nächste Station im Rennkalender lag mit Assen wiederum in Belgien. Ab da lernte Rehberg auch die Schattenseiten des Motorsports kennen, als er nach Platz neun im ersten Rennen jäh durch einen Rennausschluss im zweiten Lauf ausgebremst wurde.

In der technischen Abnahme wurde an seinem Fahrzeug eine zu hohe Motorleistung festgestellt. „Es waren zwar nur 1,3 PS zu viel, aber das hat auch gereicht“, erklärt er. Mitte Juli wollte er beim Einladungsrennen auf der Ardennenachterbahn in Spa-Francorchamps erneut angreifen, doch ein kapitaler Getriebeschaden zwang ihn nach circa 20 Rennminuten in Führung liegend zur ungewollten vorzeitigen Aufgabe.

Von Platz 42 bis an die Spitze

Ende Juli sollte bei seinem „Heimrennen“ am Nürburgring dann alles besser werden. Doch nach einem aus seiner Sicht vermeidbaren Auffahrunfall wurde er im ersten Lauf wegen seiner offenstehenden Motorhaube aus dem Rennen genommen.

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Somit stand er beim zweiten Start mit gehöriger Wut im Bauch auf Platz 42 ganz am Ende des Feldes. Doch nach dem Start zeigte Rehberg der gesamten Konkurrenz, was mit seinem 318Ti wirklich möglich ist. Schon in der ersten Runde machte er zahlreiche Plätze gut und war nach dem für alle Teams notwendigen Pflichtboxenstopp schon auf Rang sieben vorgefahren.

Doch Rehberg stürmte immer weiter nach vorne und brachte sich kurz vor Rennende sogar in Schlagdistanz zum Führenden. Den legte er sich danach passend zurecht, saugte sich auf der langen Gerade vor der „Veedol Schikane“ im Windschatten heran und zog danach gnadenlos konsequent auf der Innenbahn vorbei.

„Ich habe viel gelernt und will im nächsten Jahr erneut angreifen“

Über den Boxenfunk genoss er den Teamjubel und sagt rückblickend: „Da hatte ich ein breites Grinsen im Gesicht.“ Für eine zu frühe Boxenausfahrt bekam er noch eine Fünfsekundenstrafe, aber auch diese fuhr er bis ins Ziel fast auch noch heraus.

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Am Ende fehlte ihm zum totalen Triumph gerade mal eine zwei Zehntel Sekunde, doch Rehberg freute sich auch über Platz zwei. „Das war für mich der gefühlte Sieg“, sagt er. Hoch motiviert und immer noch mit intakten Meisterschaftshoffnungen ging er dann noch am Lausitzring an den Start, brachte im ersten Lauf erneut Platz zwei ins Ziel und wurde im zweiten Rennen auf Platz sieben abgewunken.

Julien Rehberg, der mit seiner Rennperformance die gesamte Cupfamilie überraschte, freute sich zum Saisonende gleichermaßen über den Vizetitel in der Juniorenwertung und in der Gesamtwertung. „Ich habe viel gelernt und will im nächsten Jahr erneut angreifen“, sagt er.

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