Denn die Konkurrenz schläft nicht. „Am Ende aber haben wir sie überzeugt, weil sie von unserem Verein und seinen Ambitionen überzeugt sind“, sagt der Trainer des TuS Eichlinghofen Marc Neul (34). Dieser nahm sich einen Tag nach dem 3:1-Sieg des Tabellenzweiten beim SSV Mühlhausen Zeit, um die Überlegungen des Vereins, des Trainerteams und der Spieler zu schildern. Vorweg schickte er die Info: „Wir sind sehr froh, dass Gad Akrasi und Aleksandar Djordjevic auch kommende Saison gerne für uns spielen.“
Zunächst widmete sich Neul dem Senkrechtstarter aus der Kreisliga B, Gad Akrasi (21). „Gad ist einfach gut, eine unfassbare Bereicherung für unsere Offensive. Er ist so schnell und voller Spielfreude, dazu menschlich ein absoluter Typ.“ Nur blieb es dem Ex-Spieler des BSV Fortuna nicht verborgen, dass höhere Hausnummern schon nach den ersten Spielen in der Bezirksliga Interesse bekamen. „Und Gad hat uns verständlicherweise signalisiert, dass er gerne mal höher spielen möchte und sich dies auch zutraut.“
Also brachten Neul und Co. ein paar Argumente mit ins Gespräch. „Dass er viele Freunde in unserer Mannschaft hat, mussten wir ihm gar nicht erklären. Dass dieses Team eine einmalige Atmosphäre hast, weiß er. Und wir wissen, dass wir ihn, sollten wir entgegen unseren Ambitionen in den kommenden beiden Jahren nicht die Bezirksliga nach oben verpassen, nicht halten können. Dann aber möchte ich, dass er, wenn die Zeit reif ist, eine der vernünftigen Adressen wählt und nicht jetzt einfach einen Schnellschuss macht und dort unglücklich wird.“
Akrasi hörte Neul zu und bekräftigte laut Trainer, dass ihm die Wertschätzung im Verein wichtig ist und er dem Angebot des Coach vertraut, dass dieser 2024 ein gutes Wort für ihn einlegt, sollte er dies wünschen: „Für mich“, sagt Neul, „gibt es in Dortmund genau drei Vereine, wo Gad mal den nächsten Schritt in einem guten Umfeld wagen könnte. Das ist in der Oberliga der ASC 09, in der Westfalenliga der FC Brünninghausen und noch in der Landesliga der Hombrucher SV mit meinem guten Freund Alex Enke. Ich verspreche ihm, wenn er soweit ist, ihm dahin den Weg zu ebnen. Er verbessert gerade schon die Dinge, die ihm noch ein wenig fehlen, gerade im taktischen Bereich. Wenn er auch da zugelegt hat, ist er wirklich reif für höhere Aufgaben.“ Lange Rede, kurzer Sinn: Akrasi wirbelt auf den Außenbahnen bis zum Sommern kommenden Jahres.
Auch die Nummer zwei der Bezirksliga-Torschützenliste Aleksandar Djordjevic (25 Jahre, 17 Saisontreffer) weckte Begehrlichkeiten bei der Konkurrenz. „Er hätte jetzt schon im Winter gehen können, aber bleibt stattdessen noch eineinhalb Jahre.“ Neul und seinem Trainerteam gelingt das,was alle Vorgänger gerne in Djordjevic gesehen hätten: einen extrem sicheren Torjäger zu stabilisieren, der sich auch ins Team integriert. „Ja, er hatte seinen Ruf, nicht einfach zu sein. Bei uns gibt er sich hervorragend. Wir spüren ständig, wie er sich auch wohlfühlt und er zahlt Woche für Woche mit Leistung zurück. Ich bin mir sicher, dass der Verein TuS Eichlinghofen ihm exakt das bietet, was er zum Glücklichsein benötigt. Und umgekehrt macht er uns glücklich.“
Eichlinghofen setzt aber so auch ein klares Zeichen. Die Zeiten des Mittelmaßes sollen vorbei sein. „Die Jungs verlängern doch auch, weil der Verein Ziele hat“, versichert Neul. „Und für sie sind wir der richtige Verein zur richtigen Zeit. Denn der Kern des Vereins und der Mannschaft ist sehr sauber.“ Heißt: Hier dürfen sie selbst sein, weil sie sich integrieren. Und der TuS will es nicht nur den beiden, aber gerade den beiden leicht machen, sich im TuS wohlzufühlen. Win-Win- Situation in E-Town nennt sich das im modernen Deutsch. Im alten Deutsch hieße es: Alle sind glücklich und zufrieden in Eichlinghofen.
Ärger über Schiedsrichter: SSV Mühlhausen unterliegt TuS Eichlinghofen nach kuriosem Tor
Programm nach Karneval nicht lustig: TuS Körne hofft zunächst auf Hannibal
SSV Mühlhausen gegen Eichlinghofen sofort unter Druck: Slupek wollte Ex-Massener O’Reilly