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Der VfL Hörde hat zwei Brüder verpflichtet - der Nachbarklub ist darüber sauer
Fußball-Kreisliga A
Zwei Brüder werden den VfL Hörde in der nächsten Saison verstärken. Die beiden kommen aus der Nachbarschaft - vom Hörder SC. Dort ist man nicht mehr gut zu sprechen auf die Wechselkandidaten.
Hat der VfL Hörde etwa in der Nachbarschaft gewildert und dem A-Liga-Konkurrenten Hörder SC ein hochtalentiertes Brüderpaar abgeluchst? „Haben wir nicht“, versichert VfL-Trainer Lukas Lakoma. „Wir sind da von uns aus überhaupt nicht tätig geworden. Die beiden Spieler sind von sich aus auf uns zugekommen.“
Trotzdem ist der 2. HSC-Vorsitzende, Volker Drewing, noch immer sauer: „Es ist einfach schade, dass die Jungs nicht mal den Mut haben, es mir ins Gesicht zu sagen, dass sie woanders hingehen wollen.“
Die Jungs, das sind in diesem Fall Enes und Erdem Arpaci. Die beiden Brüder, Enes (26), ein Mann für die 6, und Erdem (21), Innenverteidiger, hatten laut Lukas Lakoma schon vor der Saison 20/21 über, sich dem VfL Hörde anzuschließen. Letztlich entschieden sie sich jedoch für den HSC.
In diesem Jahr entschieden sich die beiden genau andersherum, für den A-Ligisten, für den sie auch schon in der Jugend gespielt hatten: den VfL Hörde. „Und ehrlicherweise muss man ja sagen“, so Lukas Lakoma, „ist das eben auch das Geschäft, dass auch noch kurz vor Toresschluss gewechselt wird.“
Aber unbedingt legt der Trainer Wert darauf, das man dem Hörder Nachbarn und Liga-Konkurrenten auf keinen Fall Böses gewollt habe. „Die beiden Vorstände kennen sich. Die beiden Klubs sind einander freundschaftlich verbunden.“
Enes und Erdem sind dann aber auch die einzigen beiden Neuzugänge beim VfL. „Die werden ganz schnell bei uns Fuß fassen, weil die beiden schon ein ganze Reihe von Spielern kennen. Es ist sogar so, dass einige Spieler von uns extra darauf hingewiesen haben, dass das die beiden Richtigen für uns sind“, sagt Lakoma.
Ansonsten sieht der Trainer seine Truppe aber jetzt schon gut aufgestellt. „Wir haben mehrere Spieler, die zu uns wollten, abgelehnt. Die Mannschaft, die jetzt zusammen ist, ist schon stark.“ Ein Blick auf die Tabelle der zurückliegenden Mini-Saison 20/21 passt da ins Bild. Acht Spiele absolvierte der VfL in der A-Liga. Acht Siege standen am Ende zu Buche.
Entsprechend wird es auch kaum Veränderungen im Team geben. „Wir setzen weiter auf unsere Hörder Jungs“, sagt Lakoma. Nur einen Rückschlag gilt es aktuell zu verkraften: Einer der Hörder Jungs, Mohamed Benmalek, hat sich verletzt. „Er ist einer unserer absoluten Leistungsträger bei uns. Umso schwerer wiegt es für uns, dass er sich gleich im ersten Training das Bein gebrochen hat. Er ist schon operiert. Aber wann er wieder für uns spielen kann, wissen wir nicht.“
Trotz des vielversprechenden Kurzauftritts von acht siegreichen Spielen hält Lakoma, was die Amitionen für die nächste Saison betrifft, den Ball ganz flach. „Wer hier jetzt schon was von Bezirksliga erzählt, zahlt 50 Euro in die Mannschaftskasse“, lacht der Trainer. „Ich kann nur soviel sagen: Wir haben keine Angst vor der Kreisliga A.“
61er-Jahrgang aus Bochum, seit über 35 Jahren im Journalismus zu Hause - dem Sport und dem blau-weißen VfL schon ewig von Herzen verbunden - als Sportredakteur aber ein Spätberufener.

Dortmunder Jung! Seit 1995 im Dortmunder Sport als Berichterstatter im Einsatz. Wo Bälle rollen oder fliegen, fühlt er sich wohl und entwickelt ein Mitteilungsbedürfnis. Wichtig ist ihm, dass Menschen diese Sportarten betreiben. Und die sind oft spannender als der Spielverlauf.
