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Youssoufa Moukoko: „Ich hoffe nicht, dass die Leute denken, dass ich wieder 46 Tore schieße“
BVB U17
Youssoufa Moukoko war der überragende Spieler im ersten U17-Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft gegen den VfL Wolfsburg. Hinterher sprach er auch über seine Zukunft in der U19.
Natürlich war Youssoufa Moukoko ein gefragter Gesprächspartner. Beim BVB versuchen sie, die öffentlichen Äußerungen des 46-Tore-Jungen abseits der Spiele zu reduzieren. Doch wer im Halbfinal-Hinspiel, beim 4:1 gegen den VfL Wolfsburg, zwei Tore selbst erzielt und eines vorbereitet, der sollte danach auch darüber reden dürfen. Moukoko durfte.
Moukoko allein entscheidend?
„Die erste Halbzeit war nicht so gut von uns“, sagte der 14-Jährige und präzisierte: „Nicht so, wie wir uns das vorgenommen hatten.“ Tatsächlich hatte es die U17 des VfL Wolfsburg den Schwarzgelben bei extremen Wetterbedingungen schwer gemacht, presste sehr hoch und spielte Manndeckung über den ganzen Platz: „Wolfsburg ist eine tolle Mannschaft, die uns wenig Raum gelassen hat. Das ist deren Art, das gegnerische Spiel kaputt zu machen“, resümierte BVB-Coach Sebastian Geppert hinterher.
Die Bedingungen sorgten für anstrengende 80 Minuten: „Es war ziemlich heiß“, sagte der Torschütze zum 4:1, Maik Amedick, „wir hatten vier, fünf Leute mit Krämpfen. Aber das zeigt, dass wir ans Maximum gegangen sind.“
Dass das Spiel trotzdem relativ deutlich mit 4:1 für die Borussia ausging, lag aber natürlich auch mal wieder an Youssoufa Moukoko, selbst wenn Geppert nachvollziehbarer Weise auf die Bremse trat und auf die Frage, ob der Unterschied nur in seinem Sturm-Juwel zu finden sei, sagte: „Nein, auf gar keinen Fall. Das finde ich überhaupt nicht. Natürlich hat er vor dem Tor Qualitäten und auch immer wieder Super-Situationen gehabt. Ich habe schon 1000 Mal gesagt, dass er ein herausragender Spieler ist. Aber wenn wir nur mit Moukoko gespielt hätten, hätten wir auf jeden Fall verloren.“
BVB wackelte merklich
Trotzdem, in der Phase nach dem Ausgleich der Wolfsburger wackelte der BVB merklich. Nach dem 1:0 sei sein Team „erleichtert“ gewesen, sagte Moukoko. Doch der Ausgleich drückte vor so vielen Zuschauern aufs Nervenkostüm. Und genau in diese Phase hinein traf Moukoko zum 2:1: „Das war total wichtig. Da dachten die Wolfsburger gerade: Wow, hier geht was.“ Aber es ging nichts, weil Moukoko das leicht aufflackernde Feuer der Wolfsburger humorlos austrat: „Das 2:1 hat uns weitergeholfen, weil wir damit richtig ins Spiel reingekommen sind“, sagte Moukoko.
Neben ihm stand sein Mitspieler Ansgar Knauff, mit dem sich der 14-Jährige ein ums andere Mal schöne Kombinationen geliefert und dem Moukoko das 3:1 per Traumpass aufgelegt hatte: „Wir ergänzen uns gut auf dem Platz. Wir wissen, ohne miteinander zu reden, was der andere machen will, wo er hinläuft. Das klappt einfach sehr gut.“
Moukoko dämpft die Erwartungen
Da trifft es sich gut, dass beide im nächsten Jahr in die U19 aufrücken. Moukoko dämpft aber die Erwartungen: „Ich hoffe nicht, dass die Leute denken, dass ich in der U19 wieder 46 Tore schieße. Ich muss da erstmal klarkommen und sehen, was da so passiert.“ Eingewöhnungsprobleme erwartet er allerdings nicht: „Ich kenne die Jungs ja schon. Aber die Power, die sie haben, habe ich leider noch nicht“, sagte Moukoko.
Aber er wäre nicht der, der er ist, ein Idol von über 300.000 Fans bei Instagram, unter Vertrag bei einem Sportartikel-Hersteller und Rekord-Torschütze in der U17, wenn er daran zweifeln würde, dass er dafür bereit ist: „Ich glaube, ich werde mir die Power in der Vorbereitung holen - und dann werden wir uns messen.“
Die Zweifel daran, dass er sich auch auf diesem Niveau durchsetzen wird, sind nicht sehr groß.
Premium-Jahrgang 1981. Besetzte im Mittelfeld von Rot-Weiß Unna die Acht, bevor die Position überhaupt erfunden wurde. Studium der Germanistik und Politikwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum, anschließend ablösefreier Wechsel zu Lensing Media. Im BVB-Team polyvalent einsetzbar.
