Westfalia Wickede, hier mit Lukas Homann (l.), hat am Wochenende auch sportlich für Schlagzeilen gesorgt.

Westfalia Wickede, hier mit Lukas Homann (l.), hat am Wochenende auch sportlich für Schlagzeilen gesorgt. © Stephan Schuetze

Wickede hat Hoffnung: Klub bezwingt Iserlohn - der Sieg bringt nicht nur drei Punkte mit sich

rnFußball-Westfalenliga

Westfalia Wickede hat am Sonntag drei ganz wichtige Punkte gegen den FC Iserlohn gesammelt. Nach dem Spiel sprachen nicht alle Wickeder über das Ergebnis aus Brünninghausen.

Dortmund

, 12.05.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Zwei müssen sie überholen. Vier Spieltage haben sie dazu noch Zeit. Über die Art und Weise, wie die Konkurrenz gewann, verlor er im Gegensatz zu anderen kein Wort. Ein absoluter Leistungsträger, der am Sonntag ganz stark verteidigte, möchte die möglichen zwölf Punkte alle holen. Dann spreche viel dafür, dass seine Mannschaft doch noch den Sprung über den Strich schafft.

Wer einen Modellspieler sehen möchte, der erkennt, worum es geht, sollte während der kommenden Wochen Westfalia Wickede im Westfalenliga-Abstiegskampf zusehen. Innenverteidiger Lukas Homann (27) beeindruckte beim 3:1-Sieg über den Fünften FC Iserlohn durch ein starkes Stellungsspiel, eine gute Spieleröffnung, auch mal kompromisslose Befreiungsschläge, eine starke Körpersprache und starke Anweisungen bei gegnerischen Standards.

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Mit dem sicheren Torhüter Frederic Westergerling und Nebenmann Anil Konya dirigierte Homann die Mitspieler. „Das war kein einfaches Spiel für uns hinten“, sagte der Führungsspieler. „Wir hatten wenig Ballbesitz. Iserlohn spielte viele lange Bälle, aber dafür haben wir kaum klare Chance zugelassen. Daher denke ich schon, dass wir es gut gemacht haben.“

Homanns Beobachtung traf es ziemlich genau, denn der einzige Gästetreffer resultierte nicht aus einem hohen Ball. Anfangs hatte nur die rechte Wickeder Abwehrseite Mühe mit Iserlohns Torschützen Sascha Ernst, aber auch Maurice Jalouan fand im Spielverlauf neben den kämpfenden Homann und Anil Konya zur Sicherheit.

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Und so erkämpfte sich Wickede „aufopferungsvoll“, wie Trainer Marko Schott sagte, den so wichtigen Dreier. Nur gab es dann den Stimmungskiller aus Brünninghausen, wo Wickedes Konkurrent Hohenlimburg gewann. Der FC Lennestadt, an dem die Westfalia nach dessen Sieg am Donnerstag über Schüren auch noch vorbei muss, gewann in Gerlingen. Und der BSV fuhr in Dröschede einen Dreier ein. Heißt: Der Sieg der Westfalia diente daher vordergründig nur dem Zweck, nicht den Anschluss zu verlieren.

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Hintergründig aber kann dieser Erfolg noch sehr wertvoll sein, denn dieses 3:1 brachte nicht nur Punkte, sondern bestätigte die Erkenntnis, „dass es bei uns nur über die Einstellung geht“, wie Schott es formulierte. Und trotz allen Ärgers einiger Wickeder sah Homann durchaus Gründe, hoffnungsfroh den Ausweichort Asseln zu verlassen: „Ich bin gleichermaßen platt und glücklich. Daher saßen wir gerade noch erschöpft zusammen auf der Trainerbank. Wir freuen uns, dass wir uns zusammengerissen haben, obwohl wir mit dem Rücken zur Wand standen.“

Issam El Aallali: „Haben wirklich gekämpft“

Auch Issam El Aallali, gegen den FCI in vorderster Front im Einsatz und mit zwei Toren Matchwinner, mühte sich zum kurzen Interview: „Wir haben wirklich gekämpft“, brachte er hervor. „So macht es Spaß.“

Vor ein paar Wochen schien sich die Westfalia im Spiel gegen den FSV Gerlingen, der bis dato einen Auswärtspunkt hatte, ihrem Abstiegs-Schicksal ergeben zu haben. Kein Vergleich zum Auftritt am Sonntag am Grüningsweg. Routine in der Abwehr und Mut im Angriff machen eine lebende Mannschaft. Und darauf kann Wickede getrost aufbauen.

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Selbst wenn der Dreier nicht die erhoffte Entlastung brachte, nimmt Homann viel Zuversicht mit ins Restprogramm. „Ich habe gehört, dass unsere Konkurrenten gewonnen haben. Wir müssen jetzt von Woche zu Woche weiterarbeiten. Wenn wir das tun und kämpfen, haben wir noch alle Chancen.“

Ein Blick auf das Restprogramm aller gefährdeten Teams zeigt, dass es unten ganz schnell gehen kann und der Lohn für die Mühen sich dann auch in der Tabelle widerspiegelt. Günstig wäre zunächst, wenn Hohenlimburg und Lennestadt am Donnerstag das Tableau mit einem Unentschieden im Nachholspiel begradigen. Dann blieben beide in Schlagweite. Erschöpft und glücklich - wenn Lukas Homann nach dem letzten Spieltag wieder so auf der Bank sitzt, dann steht die Westfalia auf einem Nichtabstiegsplatz. Und alle Anstrengungen haben sich gelohnt, und jeder Ärger über andere Ergebnisse ist nicht mehr notwendig.

Restprogramm (ab Rang 14 beginnen die Abstiegsplätze) :

Concordia Wiemelhausen (11. Platz, 38 Punkte, 59:53 Tore, 30 Spiele:): BSV Schüren (a), Wacker Obercastrop (h), SV Hohenlimburg (a), FC Brünninghausen (h)

BSV Schüren (12. Platz, 37 Punkte, 56:59 Tore, 30 Spiele): Concordia Wiemelhausen (h), RW Deuten (a), FSV Gerlingen (h), Westfalia Wickede (a)

SV Hohenlimburg (13. Platz, 35 Punkte, 41:55 Tore, 29 Spiele): FC Lennestadt (h), DSC Wanne-Eickel (h), Borussia Dröschede (a), Concordia Wiemelhausen (h), RW Deuten (a)

FC Lennestadt (14. Platz, 35 Punkte, 46:63 Tore, 29 Spiele): SV Hohenlimburg (a), Westfalia Wickede (h), SV Sodingen (a), Hagen 11 (h), TuS Bövinghausen (a)

Westfalia Wickede (15. Platz, 34 Punkte, 46:51 Tore, 30 Spiele): FC Lennestadt (a), YEG Hassel (h), SC Neheim (a), BSV Schüren (h)