Marko Schott fragte sich auch, wie sein Team diese Partie verlieren konnte. © Stephan Schuetze
Fußball-Westfalenliga
Kaniwar sein - Westfalia Wickede verliert gegen den Tabellenletzten auf heimischen Platz
Den Meisterschafts-Auftakt als Trainer von Westfalia Wickede hatte sich Trainer Marko Schott anders vorgestellt. Ganz anders. Heraus kam ein schwacher Auftritt gegen YEG Hassel.
Es lief am Sonntag die 90. Minute, als der Wickeder Anhang den Jubel auf den Lippen hatte. Nach einem Pfostenschuss stand Winterneuzugang Kaniwar Uzun alleine vor dem leeren Tor. Er musste nur noch aus sechs Metern zum 2:2 einschieben. Er ballerte den Ball aber weit über das Tor – und es blieb beim 2:1 für den Tabellenletzten YEG Hassel.
Der Ausgleichstreffer wäre verdient gewesen – denn einen Sieger hatte diese Partie nicht verdient. Beide Teams dokumentierten eindrucksvoll, warum sie gegen den Abstieg spielen. Westfalia Wickede verstand es die ersten 70 Minute nicht, sich Chancen herauszuspielen.
Ganz im Gegenteil, die Mannschaft lud den schwachen Gast immer wieder zu Möglichkeiten ein. Das lag vor allem am ganz schwachen Passspiel. „Wir haben viel zu leicht die Bälle hergeben“, analysierte Wickedes Trainer Marko Schott. Vor dem 0:1 war es Wickedes Marcel Großkreutz, der völlig unnötig den Ball verlor. YEG Hassel schaltete schnell um, und Ameht Tosun netzte zum 1:0 ein (23.). Es war eine verdiente Gästeführung, weil der Tabellenletzte den größeren Willen an den Tag legte.
„Wir haben die letzte Konsequenz vermissen lassen, es fehlte der letzte Biss“, sagte Schott. Einen Spieler hob er aber hervor. „Hätten wir heute vier Cakirs auf dem Platz gehabt, hätten wir gewonnen“, sagte Schott.
Er meinte den Mittelfeldspieler Muhammed Cakir. Der rieb sich immer wieder in Zweikämpfen auf, versuchte das eigene Spiel anzutreiben und erzielte nach einer Ecke auch den zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer zum 1:1 (30.).
„Ich ärgere mich über diese Niederlage. Hätten wir mehr aus uns herausgeholt, hätten wir definitiv gewonnen. Denn in unserer Mannschaft ist bestimmt mehr Qualität als in der von Hassel“, sagte Cakir nach Spielschluss.
Sein Ausgleichstreffer hielt gerade einmal drei Minuten, dann brachte Semih Esen Hassel wieder in Führung. „Vom linken äußeren Eck des 16-Meter-Raumes traf er mit links ins untere rechte Eck des Tores (33.). „Den trifft er natürlich unglaublich“, staunte auch Schott.
Auch im zweiten Abschnitt wurde das Spiel nicht besser. Es war für die enttäuschten Fans fast schon eine Erleichterung, als der Schiedsrichter in der 68. Minute die Partie für zehn Minuten unterbrach. Der peitschende Regen und der böige Wind ließen keinen normalen Fortgang des Spiels zu.
Nach zehn Minuten ging es weiter – und endlich schienen es die Wickeder Akteure kapiert zu haben, dass es in dieser Begegnung um wichtige Punkte gegen den Abstieg ging. Vor allem der eingewechselte Robin Dieckmann brachte neuen Schwung.
Er hatte in der 72. Minute auch die große Möglichkeit, den Ausgleichstreffer zu erzielen. Nach einer schönen Kombination über Finn Heinings und Benedict Zwahr schoss er aber aus fünf Meter den Torhüter an. Sechs Zeigerumdrehungen später scheiterte er wieder – diesmal mit einem Schuss aus 16 Metern. Und dann kam die Chance für Kaniwar Uzun. Und alle Wickede-Fans dachten: Das kaniwar sein.
Nach dieser Niederlage sieht es für Westfalia Wickede immer düsterer im Keller aus. Zwar liegt das Team immer noch auf dem Relegationsplatz. Der Konkurrent Lüner SV ist durch den 2:1-Erfolg gegen Sinsen erstmal auf drei Zähler davongezogen und Schlusslicht Hassel ist bis auf drei Punkte an Wickede herangerückt. Schlechter hätte der Start für Neu-Coach Marko Schott nicht laufen können.
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