Trainer Marko Schott heizte seiner Elf ein. Für Westfalia Wickede geht es um den Verbleib in der Westfalenliga.

Trainer Marko Schott heizte seiner Elf ein. Für Westfalia Wickede geht es um den Verbleib in der Westfalenliga. © Stephan Schuetze

Westfalia Wickede feiert emotionalen Heimsieg auf fremdem Platz, der überlebenswichtig ist

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Westfalia Wickede feiert einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf. Die Routiniers gehen voran, die jungen Spieler lassen sich mitreißen und drehen auf. Doch Boden gut machte Wickede nicht.

Dortmund

, 08.05.2022, 19:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Westfalia Wickede hat seine Hausaufgaben im Abstiegskampf gar nicht im eigenen Hause erledigt. Der Umzug nach Asseln für das Heimspiel gegen den FC Iserlohn aber erwies sich als äußerst gelungener Tagesausflug.

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3:1 (1:1) gewann Wickede nach einer riesigen Willensleistung. „Es geht bei uns nur über die Einstellung“, kommentierte Trainer Marko Schott.

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Der heimische Kunstrasen ist in der Mache, also wich die Westfalia aus und brachte Willen, Kampf- und Teamgeist sowie Köpfe, bereit für konsequente und richtige Entscheidungen, mit.

„Klar, Iserlohn hatte mehr Spielanteile, aber wir haben es clever gemacht“, kommentierte Schott. Clever, weil gerade die Routiniers ihre Führungsrolle sehr stark interpretierten.

Das fing hinten an mit dem stets ruhigen Torwart Frederic Westergerling. Zentral richtig präsent und kompromisslos verteidigten Anil Konya und Lukas Homann. Davor übernahm Nils Dietz sofort die Verantwortung. Dazu kamen enorm gut aufgelegte junge Spieler wie die vor Spielfreude strotzenden Karim Lmcademali und Issam El Aallali.

Westfalia Wickede besiegte in Asseln den FC Iserlohn.

Westfalia Wickede besiegte in Asseln den FC Iserlohn. © Stephan Schuetze

Sie dirigierten, was das Zeug hielt. Das sollte gegen einen phasenweise gefälligen Tabellenfünften auch vonnöten sein, wobei die Westfalia gegen eine gut organisierte Mannschaft sogar anfangs zwingender war.

El Aallali hatte gleich nach vier Minuten die erste hundertprozentige Einschusschance, zog aber am langen Pfosten vorbei.

Die alte Weisheit, dass bei im Keller stehenden Teams dann auch das Pech dazukommt, schien die Hoffnungen der Wickeder zu dämpfen. Und so nutzte Sascha Ernst ein Missverständnis in der Westfalia-Abwehr aus – 0:1 (23.).

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Jetzt kam der große Charaktertest. Und den bestand die Westfalia mit Bravour. Eine Co-Produktion von Nils Dietz und Karim Lmcademali endete bei FCI-Schlussmann Daniel Dreesen (29.). Wickede hielt die Köpfe oben.

Der ganz starke El Aallali bedankte sich für das Vertrauen seiner älteren Teamkollegen. Der Ausgleich vor der Pause kam zur rechten Zeit. Und doch sollte ein ansonsten gutes Ergebnis nicht reichen, weil die Konkurrenz anderorts in Führung lag.

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Was für Wickede trotz der aus ihrer Sicht ernüchternden Resultate der Konkurrenz am Ende sprechen könnte, ist das gegenseitige Pushen. Auch der lange eher zurückhaltende Dario Markovski legte jetzt alles Bremsende ab und hielt drauf. Seinen Ball wehrte Dreesen ab, David Antunes Gouveia Fernandes staubte ab (53.): die Führung.

Schott erklärte, drei seiner Spieler hätten wegen Wadenkrämpfen vom Feld gemusst. „Aber von innen und außen waren die Stimmung und die Moral riesig.“ So brachte der Coach allesamt Spieler, die neues Feuer auf den Platz brachten.

Und am Ende wurde es hinten auch noch einmal richtig brenzlig. Mit allen Mitteln drängte Iserlohn jetzt auf den Ausgleich. Das Wickeder Publikum fieberte lautstark mit, wollte den Ball vom eigenen Tor wegschreien.

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Aber die Westfalia hatte auch die von Schott erwähnte Cleverness, machte kaum Entsetzensschreie der Fans notwendig. Nur Julian Hunecke ließ mit einer Chance den Wickeder Atem stocken. Dreesen wirbelte vorne mit. Die Nachspielzeit schien Ewigkeiten zu dauern.

Und dann wuselte El Aallali den Ball zum 3:1 ins Tor. Es blieb beim Torjubel und der Erleichterung, denn wegen der anderen Ergebnisse bleibt Wickede im Keller.

Spielt die Westfalia konstant so weiter, dann muss sie keine anderen Ergebnisse der Konkurrenten mehr fürchten. Am Sonntag verhinderte Wickede, dass der Rückstand aufs rettende Ufer auf vier Punkte anwuchs.

  • Westfalia Wickede: Westergerling - Jalouan, Konya, Homann, El-Moudni- Cakir (83. Kampa) - Lmcademali (79. Heinings), Dietz (58. Knafla),. Markovski, Fernandes (79. Heinings) - El Aallali
  • Tore: 0:1 Ernst (23.), 1:1 El Aallali (42.), 2:1 Fernandes (53.), 3:1 El Aallali (90.+4)