Mathias Tomaschewski sprach im Interview über die aktuelle Entwicklung seiner Huckarder Westfalia. © Stephan Schütze
Fußball-Bezirksliga
Westfalia Huckarde kann nicht mehr gewinnen: „Wir brauchen jetzt richtige Kerle“
SV Westfalia Huckarde ist stark in die Saison gestartet, hat eine sehr gute Hinrunde hingelegt. Zuletzt lief es jedoch nicht mehr. Im Derby unterlag die Westfalia. Woran liegt es, Mathias Tomaschewski?
Seit dem Aufstieg 2020 bot Westfalia Huckarde auf Bezirksliga-Niveau Anschauungsunterricht, wie Vereinsleben generell und Teamgeist speziell der ersten Mannschaft vorbildlich funktioniert. Da es sportlich richtig gut lief, kamen Beobachtern der Huckarder Begriffe wie Fußballidyll, Oase oder Romantik über die Lippen.
Am elften Spieltag verteidigte die Westfalia mit einem 2:1 bei der SG Castrop den zweiten Tabellenplatz. Alles wunderbar! Dann der Schnitt: Fortan gelang nicht mehr viel. Nur einen Punkt (4:4 in Stockum) fuhr die Mannschaft von Mathias Tomaschewski (36) seitdem ein. Die enttäuschende Leistung im Derby gegen Blau-Weiß ist der Stimmungstiefpunkt in dieser so gut begonnenen Saison. Anlass für ein erstes Tomaschewski-Interview in schwierigen Zeiten:
Wer von Krise redet, vergisst, wo wir herkommen. Und die Jungs haben auch eine nahezu sensationelle Hinserie gespielt. Ich bin da relativ gelassen. Wir hatten viele gute Zeiten, davon zehren wir. Dass es auch mal schwieriger werden würde, war uns klar.
Fünf Niederlagen und ein Remis aus sechs Spielen, darunter das Derby, dürften weder die Mannschaft noch Sie glücklich machen.Das machen sie bestimmt nicht. Und ich sage auch, dass Blau-Weiß die Mannschaft war, die den Derbysieg mehr wollte.
Ihr Sportlicher Leiter Tim Babosek sprach von Egoismen, die so gar nicht zum sonst stark machenden Teamgeist passten. Wie nehmen Sie das wahr?Bei einigen fiel mir am Sonntag schon auf, dass wenn bei Ihnen gewisse Elemente fehlen, sie den Blick auf andere Dinge richten. Wir brauchen jetzt die echten Kerle, die vorangehen, die auf dem Platz laut sind, die aus der Mannschaft heraus Reaktionen entfachen, die aber auch mal ein Spiel beruhigen.
Ja, die Jungs können Fußball spielen. Das ist eine Voraussetzung. Jetzt müssen sie Kerle werden. Wenn es läuft, läuft es in solch einer Mannschaft wie unserer. Wenn es jetzt nicht läuft, müssen wir Willen und Biss zeigen. Ich hatte mich erst zurückgenommen, nicht von Beginn an gespielt, um anderen die Chance zu geben, sich zu entfalten.
Ist die Mannschaft noch intakt?Auf jeden Fall!
Karneval ist frei, ich meine fußballerisch. Wie nutzen Sie das Wochenende?Ich hatte erst überlegt, dass ich spielen möchte, um alle in unserem großen Kader die Chance zu bieten. Aber jetzt denke ich, ist es besser, ein wenig Abstand zueinander zu gewinnen. Die sollen nicht jeden Tag einen Trainer um sich haben, der ihnen sagt, dass sie dies und das zu tun haben. Die sollen die Köpfe freikriegen und sich privat etwas vornehmen.
Wenn ich sage, dass wir einfach mal die Köpfe freibekommen sollen, schließt das eine Aufarbeitung des Derbys nicht aus. Wir sprechen das schon alles deutlich an. Denn so weitergehen soll es bei aller Sicherheit ja auch nicht. Wir sind Fußballer genug, um auf dem Platz in jedem Spiel das Maximum erreichen zu wollen. Ich werde jetzt beobachten, wer mit einer guten Restsaison sich für die kommende Spielzeit empfiehlt.
Oder waren die Köpfe schon vor dem Derby zu?Die Stimmung war ordentlich. Aber ein paar Leute mögen wegen der Ergebnisse schon etwas verkopft gewesen sein. Noch mal: Sie haben eine tolle Hinserie gespielt. Das vergesse ich ihnen nicht. Sie müssen jetzt einfach lernen, damit umzugehen, dass nicht immer die Sonne scheint.
Da fällt mir sofort Benjamin Jung, unser Torwart, ein. Er war mit einem Gegenspieler zusammengerasselt. Ihm ging es nach der Partie schon besser. Solche Dinge sind wichtig. Aber ich möchte nicht vergessen, die überragende Parade von Paul Meschkis zwei Minuten nach seiner Einwechslung zu erwähnen. Nur fiel danach dann das 1:2. Dass es so kam, war aber dann eben auch verdient für Blau-Weiß.
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