Steffen Tigges wechselte vom VfL Osnabrück zum BVB II. © Bielefeld

Fußball-Regionalliga

Warum Steffen Tigges trotz Zweitliga-Aufstieg mit Osnabrück zum BVB II gewechselt ist

Aus der Zweiten Liga zurück in die Regionalliga. Ein Rückschritt? Nur auf den ersten Blick. Für Steffen Tigges, der vom VfL Osnabrück zum BVB II wechselte, sind es zwei Schritte nach vorne.

Dortmund

, 15.07.2019 / Lesedauer: 4 min

Ein bisschen Wehmut ist mit dabei, als Steffen Tigges in diesem Sommer seine Heimat verlässt. Seit dem Jahr 2011 spielt er beim VfL Osnabrück, durchläuft die Jugend-Abteilungen des Drittligisten, wird Profi-Fußballer und steigt am Ende mit seinem Herzensklub sogar in die 2. Bundesliga auf: „Der Aufstieg am Ende der vergangenen Saison war ein perfekter Abschluss für dieses Kapitel“, sagt der 20-Jährige heute.

Schwarzgelb statt lila

Seit diesem Sommer trägt er schwarzgelb statt lila und es gibt nicht wenige, die sich fragen, warum einer wie er, ein Osnabrücker Eigengewächs, das mit 20 Jahren schon 75 Drittliga-Spiele auf dem Buckel hat, in einem der erfolgreichsten Momente der Vereinsgeschichte zwei Ligen nach unten wechselt. „Es war natürlich keine leichte Entscheidung“, sagt Tigges, „und es war auch ein bisschen Wehmut da. Aber ich bin zu 100 Prozent vom BVB überzeugt.“

Vor allem die Gespräche mit Manager Ingo Preuß und Trainer Mike Tullberg lassen seine Entscheidung reifen, das Osnabrücker Nest zu verlassen: „Ich glaube aber auch, dass für die Persönlichkeit wichtig ist, sich neue Herausforderungen zu suchen. Natürlich hat die Nähe zu Osnabrück eine Rolle gespielt. Und dann spricht auch die Historie auch dafür, wenn man sieht, wie viele Spieler es aus dem U-Bereich nach oben geschafft haben“, sagt Tigges.

Gelernter Stürmer spielt Linksverteidiger

Dazu muss man wissen, dass Steffen Tigges beim VfL nicht auf seiner bevorzugten Position spielen durfte. Der gelernte Stürmer mit der beachtlichen Statur - 1,93 Meter ist er groß - wurde als Linksverteidiger eingesetzt: „Es ist nicht so, dass mit das Verteidigen fernliegt, aber ich sehe meine Stärken schon weiter vorne. Das ist in Osnabrück ein bisschen verloren gegangen“, sagt Tigges.

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So ist der Schritt zum BVB für ein doppelter nach vorne. Hier spielt er wieder im Sturmzentrum und hier will er durch regelmäßige Spielzeit den nächsten Schritt machen. In Osnabrück hatte er in der Aufstiegssaison sechs Einsätze über 90 Minuten - die Frage, ob es in der 2. Liga mehr geworden wären, ist sicher nicht unberechtigt. Beim BVB kann er dagegen mit einem Stammplatz rechnen: „Ich will als Stürmer natürlich meine Qualitäten einbringen, damit wir erfolgreich sind. Ob ich das jetzt aber durch Tore oder durch besonders gutes Anlaufen von Innenverteidigern schaffe, ist fast egal. Ich will mich hier weiterentwickeln“, sagt Tigges.

Profi-Fußball ganz schön nah dran

Sein Jugend-Trainer Daniel Thioune - seit 2017 auch Chef-Coach in Osnabrück - sorgt für diese Entwicklung bei den Junioren, Joe Enochs zieht ihn dann mit 17 zu den Profis hoch, im Dezember 2015 macht er sein erstes Spiel für Osnabrück, als beim 0:0 gegen Aue nach 76 Minuten ins Spiel kommt und 14 Minuten später wegen einer kleinen Verletzung wieder runter muss. Trotzdem merkt er in diesen Tagen, „dass der Profi-Fußball doch nicht so weit weg. Und dadurch war der Ansporn nochmal ein bisschen größer.“ Am letzten Spieltag der Saison 2015/16 erzielt er sein erstes Tor für den VfL gegen Fortuna Köln. Enochs ist er heute noch dankbar: „Er hat mich eingesetzt, gefördert und gefordert - selbst wenn es bei mir mal nicht so gut gelaufen ist“, sagt Tigges.

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Dass es beim BVB nicht so gut läuft, erwartet er nicht. Anpassungsprobleme nach fast neun Jahren Osnabrück hat Tigges in seinem neuen Team ebenfalls nicht: „Ich habe mich gut eingelebt, die Mannschaft hat es mir aber auch leicht gemacht“, sagt Tigges. Wie jeder Neue musste auch der Linksfuß zum Einstand singen: „Ich habe zusammen mit Maximilian Hippe ‚Country Roads‘ performt. Der Trainer würde wahrscheinlich sagen, dass es nicht so gut war, aber ich finde, wir haben überzeugt“, lacht Tigges.

Aggressiv und druckvoll

Auch mit der Spielweise des neuen Trainers kommt er - mittlerweile - zurecht, traf beim 3:1-Erfolg gegen Drittligist SV Meppen doppelt: „Mike Tullberg will sehr aggressiv und druckvoll spielen, da mussten wir uns erstmal dran gewöhnen. Aber ich mag diese Art des Fußballs, bin ein Freund davon, offensiv draufzugehen, das gefällt mir sehr. Und es kommt uns von den Spielertypen, die wir haben, auch entgegen.“

Spielertypen wie Steffen Tigges, der mit seinem Wechsel zum BVB einen doppelten Schritt nach vorne gemacht hat. Auf dem Aufstellungsbogen und für die Perspektive.

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