
© Nils Foltynowicz
Vor Legat-Ansage: Bövinghausen holt ehemaligen Süper-Lig-Profi und zwei Oberliga-Stammspieler
Fußball-Landesliga
Am Montag stellt der TuS Bövinghausen Thorsten Legat als neuen Trainer vor. Als Antrittsgeschenk erhält der 50-Jährige vom Landesligisten drei neue Spieler. Alle kommen direkt aus der Oberliga.
Ajan Dzaferoski muss kurz überlegen, als er nach den Zielen für die kommende Saison gefragt wird. Und sein Nachdenken erweckt durchaus den Anschein, als müsste sich der Vorsitzende des TuS Bövinghausen, selbst erstmal darüber klar werden, wo denn die Reise hingehen wird, wo sie hingehen soll.
Sein Verein, der TuS Bövinghausen, ist ja auch gerade erst aus der Bezirksliga aufgestiegen. Recht eindrucksvoll, das muss man zugeben. Zwei Partien endeten Remis, nur ein einziges Spiel wurde verloren. Der Rest waren Siege. Mal höher, mal noch höher. So etwas, das weiß auch Dzaferoski, kann die Erwartungshaltung schnell mal in ungeahnte Höhen schrauben. Also sagt er: „Ich bin Realist. Die Landesliga ist eben nicht die Bezirksliga. Wir werden versuchen, unter die ersten Sieben zu kommen.“
Die „ersten Sieben“. Selbst das wäre für die meisten Aufsteiger wohl ein ambitioniertes Ziel. Nur ist der TuS Bövinghausen, dieser schillernde Verein aus dem Dortmunder Westen, eben kein ganz gewöhnlicher Aufsteiger. Wovon sich die breite Mehrheit spätestens am Montag ein ganz gutes Bild machen kann. Dann nämlich, ab 14 Uhr, wird der Verein den ehemaligen Bundesliga-Profi Thorsten Legat auf einer Pressekonferenz als neuen Trainer vorstellen.
Legat spricht über seine Mission mit Bövinghausen
Legat, bekannt für klare und oftmals polarisierende Aussagen, wird dem Verein noch mehr Aufmerksamkeit bescheren, als er sie ob seiner sportlichen Entwicklung ohnehin schon genießt. Und er wird am Montag erzählen, das hat der 50-Jährige am letzten Spieltag in der Kabine des TuS Bövinghausen erklärt, was seine Mission mit dem Verein sein wird. Man darf gespannt sein, ob auch Legat dabei Platz sieben als Ziel ausrufen wird.
Klar ist: Der Verein wird ihm eine Mannschaft zur Verfügung stellen, die auch in der Landesliga eine sehr gute Rolle spielen kann. Bis zu zehn neue Spieler, das hat Dzaferoski angekündigt, werden zum TuS stoßen. „Ich denke, am Ende wird es eine sehr interessante Mannschaft sein“, sagt der Vorsitzende.
TuS verpflichtet drei Spieler von Rot-Weiss Ahlen
An diesem Freitag nun hat man einen ersten Eindruck davon gewinnen können, was Dzaferoski mit interessant gemeint haben dürfte und um welche Kategorie Spieler sich der TuS derzeit bemüht. Von Rot Weiss Ahlen, zuletzt Neunter in der Oberliga-Westfalen, wechseln gleich drei Spieler nach Bövinghausen: Cihan Yılmaz (35), André Witt (30) und Sebastian Mützel (29).
Alle drei werden in der kommenden Saison bei uns spielen“, bestätigt Dzaferoski. „Es sind erfahrene Spieler, aber in der Landesliga braucht man Erfahrung.“ Weder Yilmaz noch Witt oder Mützel gehören übrigens zu jenen Spielern, die in der Oberliga zuletzt ohnehin keine große Rolle mehr gespielt haben. So gehört das Trio zu den sieben RWA-Akteuren mit den meisten Einsätzen in der abgelaufenen Spielzeit.
Stammspieler in der Fußball-Oberliga
Yilmaz, offensiver Mittelfeldspieler, steht dabei sogar auf Platz eins; er absolvierte in der vergangenen Saison 34 Partien und erzielte 15 Tore. Erfolgreicher war bei RWA kein anderer Spieler. Linksaußen Mützel, ehemaliger Drittliga-Spieler bei der SpVgg Unterhaching, stand in insgesamt 33 Partien (fünf Tore) auf dem Rasen, und André Witt, 30 Jahre alter Rechtsverteidiger bei Ahlen, verzeichnete 26 Einsätze (zwei Tore).
Yilmaz, der seit 2015 bei Rot Weiss Ahlen unter Vertrag stand, hat zwischen 2009 und 2012 zudem für Sivasspor 64 Spiele in der türkischen Süper Lig absolviert. „Er will jetzt etwas kürzertreten“, sagt Dzaferoski über den 35-Jährigen. Über welch feinen Fuß der 35-Jährige immer noch verfügt, hat Yilmaz zuletzt im Mai unter Beweis gestellt. Mit gleich zwei Toren wurde der Offensivmann für das Amator des Monats nominiert. „Er spielt Fußball immer mit Leidenschaft.“ Deswegen passe er auch so gut zu Bövinghausen. „Denn wir sind ein Verein mit Leidenschaft“, so Dzaferoski.