Vor dem Duell mit Tabellenführer Rödinghausen gibt es nur eine offene Frage bei der BVB-U23
Fussball-Regionalliga
Der Tabellenführer kommt und die U23 von Borussia Dortmund ist mehr als bereit für diese Prüfung. Vor dem Spiel gegen den SV Rödinghausen stellt sich dann auch nur eine Frage.

Steht Jan Reckert am Samstag in der Roten Erde im Tor?Lammert © Reckert
So präzise Angreifer Steffen Tigges in letzter Zeit vor dem Tor agiert, so deutlich umreißt er auch die Lage vor dem Aufeinandertreffen mit Tabellenführer SV Rödinghausen.
Erfolgsdruck?
Ob Dortmunds U23 einem gewissen Erfolgsdruck ausgesetzt sei, da sie der Spitzengruppe seit dem durchwachsenen Start ohnehin etwas hinterher hechelt, beantwortet der 21-Jährige ehrlich-offen mit einem „ja, definitiv“ – und apostrophiert das samstägliche Duell (14 Uhr, Stadion Rote Erde oder bei uns im Livestream) zum „Spitzenspiel“. 13 Punkte hat der BVB in sieben Partien gesammelt, Rödinghausen deren 19 nach acht Terminen.
Sicherlich, das wird auch von Tigges betont, sollen sie im U23-Lager nicht primär auf die Tabelle schauen. Trainer Mike Tullberg geht es zuvorderst um die Ausbildung, die Entwicklung seiner jungen Belegschaft. Erst danach taucht auf der Prioritätsauflistung die tabellarische Positionierung auf. „Aber jeder würde lügen“, sagt Tigges, würde er leugnen, regelmäßig aufs Tableau zu blicken. Jeder kenne den Stand da „relativ genau“.
Den Lauf verlängern
Nach drei Siegen in Serie, zuletzt sogar zweifach gegentorfrei, spricht Tigges „von einem kleinen Lauf“, in dem sich der BVB II befinde. Diesen gilt es nun zu verlängern – und nah dran am Spitzenfeld zu bleiben. Denn gerade da hatte Fußballlehrer Tullberg vor seinem Amtsantritt ein gewichtiges Defizit bemerkt: Zwar überquerte Dortmunds U23 in den vergangenen vier Jahren konsequent als Mitglied der Top-5 die Regionalliga-Ziellinie, war vom obersten Platz allerdings stets einige Punkte entfernt.
Ging das Spiel gegen den aktuell Zweiten Rot-Weiss Essen zu Saisonbeginn noch äußerst unglücklich mit 1:2 verloren, wird nun das nächste Erfolgserlebnis angepeilt. Fundamental dafür, so beschreibt es Tullberg, werde die Bereitschaft sein, „den Kampf gegen Rödinghausen anzunehmen. Sie kommen mit großen Spielern, haben nach Standardsituationen einige Tore erzielt.“ Was das spielerische Element anbelangt, wähnt sich der Däne „mindestens auf Augenhöhe“. Den „robusten Männerfußball“ müssten seine Auserwählten allerdings konsequent annehmen.
„Werden Respekt vor uns haben“
Dass Rödinghausen mit 24 geschossenen Treffern, nur sechs kassierten und dem damit besten Torverhältnis zwingend hoch positioniert und mit großer Offensivwucht auftritt, erwartet der 33-Jährige derweil nicht. „Manchmal standen sie etwas höher, gegen RWE aber beispielsweise eher tief. Und vor uns werden sie sicher auch Respekt haben“, glaubt Tullberg, der wie gewohnt frühes und aggressives Attackieren verlangt.
Egal, wie sich Rödinghausens Mannschaftsgefüge final auf dem Feld anordnen wird. Das zügige Umschalten, es gilt als Dortmunds ausgewiesene Paradedisziplin.
Wer geht ins Tor?
Wer sie umsetzen soll, ist weitgehend klar. Neue Ausfälle hat Tullberg nicht zu beklagen; dem Aufgebot, das beim 1. FC Köln II souverän mit 3:0 bestand, wird der Kader gegen Rödinghausen sehr ähnlich sehen. Die Ausnahme markiert Torwart Eric Oelschlägel, der in Köln wegen einer Leistenverletzung ausgewechselt wurde. „Entweder spielt Jan Pascal Reckert oder Jonas Hupe“, betont Tullberg.
Lucien Hawryluk, in der vergangenen Spielzeit noch U19-Keeper, ist außen vor.
Ob letztlich Reckert oder doch Hupe das Mandat erhalten wird, war am Freitag noch unklar. Und hängt auch davon ab, ob die Profis von Lucien Favre für ihre Dienstreise zu Eintracht Frankfurt einen U23-Torwart anfordern, weil der erkältete Marwin Hitz möglicherweise nicht spielfit ist. Tullberg sagt nur: „Wir werden sehen.“
Immerhin: Es ist das einzige personelle Fragezeichen vor dem Highlight-Spiel der Seinen gegen Rödinghausen.