Eine Mannschaftsfahrt auf Malle und eiserne Disziplin – zwei Begriffe, die bei einer Amateurfußball-Mannschaft so nicht unbedingt zusammengehören. Und dennoch hat es die Reserve des VfR Sölde geschafft, einen guten Kompromiss zu finden zwischen dem absoluten Partymodus und dem Blick aufs Wesentliche: das entscheidende Spiel um den Bezirksliga-Aufstieg gegen den Vertreter aus der Kreisliga A Unna/Hamm VfL Mark.
So war VfR-Coach Marcel Möller am Mittwochmorgen beim Gespräch mit dieser Redaktion zwar noch etwas angeschlagen, wie er selbst zugab. Wie fit das Team nach zwei Tagen Mallorca auf einer Skala von eins bis zehn noch sei? „Im Moment eins“, gab Möller zu, stellte aber sofort klar: „Die Jungs sind alle jung, die können das ab. Ich bin da mit 39 was älter.“
Möller wirkte aber trotz der vorangegangen Tage und dem Rückspiel beim VfL Mark am Donnerstag (19:30 Uhr, Marker Dorfstr. 10) vor Augen entspannt. Das darf er auch sein, denn die Regenerationsphase hatte bereits mit dem Frühstück am Mittwoch begonnen. „Heute ist Ende mit Party. Wir werden einen Pool-Tag einlegen und noch gemeinsam Essen gehen. Morgen früh (am Donnerstag) fliegen wir zurück“, erklärt Möller den Plan.
Euphorie beim VfR Sölde zurück
Um 11 Uhr soll die Mannschaft planmäßig in Dortmund landen. Anschließend verbleiben noch einige Stunden bis es zum finalen Showdown in Mark kommt. Dass das Team durch den Sportgerichtsfall um den SC Osmanlispor und die daraus resultierende Verzögerung der Relegationsspiele nu zwei Tage der lange geplanten Mannschaftsfahrt einbüßen muss, hatte zunächst für viel Frustration im Sölder Lager gesorgt. Marcel Möller sprach sogar davon, dass die Euphorie völlig abhanden gekommen sei. Das hat sich mit dem kampflosen Weiterkommen in der ersten Runde – der VfR Kirchlinde trat aus Protest gegen das Osmanlispor-Urteil nicht an – spätestens aber mit dem 2:0-Sieg im Hinspiel gegen den VfL Mark am vergangenen Sonntag wieder geändert.
„Die Euphorie ist wieder zurück. Leider konnten wir das Spiel nicht nach hinten verschieben, weil Mark dann selbst auf Mannschaftsfahrt ist. Wir haben uns jetzt klar gesagt, dass wir diese einmalige Chance auch nutzen wollen und uns nicht auf Malle ins Universum schießen, um dann nicht die Leistung abrufen zu können. So, wie wir es jetzt gemacht haben, zwei Tage Vollgas und dann runterfahren, war es besprochen“, sagt Möller.

Nicht alle Spieler auf Malle
Auf einen total verkaterten, unzurechnungsfähigen Gegner darf der VfL Mark also nicht hoffen. Stattdessen hat Sölde II sogar noch ein paar Asse im Ärmel. „Wir werden auf jeden Fall fit sein. Es gibt ja auch noch Jungs, die nicht mitgeflogen sind und keine gestörte Vorbereitung hatten“, sagt Möller.
Namentlich wären dies unter anderem Jens Jäkel, Patrick Johan (Doppeltorschütze aus dem Hinspiel), Marko Oelerking und Jannis Hammelstein, die aus unterschiedlichsten Gründen die Mannschaftsfahrt nach Mallorca nicht angetreten sind.
Möller ist guter Dinge, dass die Party-Tage, die nun durch das Rückspiel unterbrochen werden, ab Donnerstagabend wieder Fahrt aufnehmen können. „Das 2:0 ist ein gutes Ergebnis und wir haben nicht viele Spiele verloren in dieser Saison. Die zwei Tage, die wir jetzt liegen gelassen haben (normalerweise wäre die Mannschaft bis Freitag auf der Insel gewesen, Anm. d. Red.) holen wir dann nach“, so der Trainer.
Einen Liveticker zum Spiel gibt es auf www.ruhrnachrichten.de/lokalsport-dortmund/.