VfL Hörde verabschiedet sich aus dem Titelrennen - hat aber drei neue Spieler

© Manuela Schwerte

VfL Hörde verabschiedet sich aus dem Titelrennen - hat aber drei neue Spieler

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Nach der knappen 1:2-Niederlage beim TuS Holzen-Sommerberg hat sich der VfL Hörde aus dem Aufstiegsrennen der Kreisliga A1 Dortmund verabschiedet. Der Klub richtet den Fokus auf die nächste Saison und hat neue Spieler.

Dortmund

, 09.04.2022, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Sie ritten auf einer Woge des Erfolges. Diese spülte sie aus der Kreisliga B an die Spitze der A-Liga. Mit zwei anderen Dortmunder Vertretern führten sie im Herbst 2020 die Tabelle an. Dann der Abbruch. Der damalige Zweite Eintracht Dorstfeld kämpft mittlerweile ebenso gegen den Abstieg wie der Ex-Dritte Arminia Marten. Dahinter folgten die Mannschaften, die den damaligen Ligaprimus jetzt distanziert haben.

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Damit geht es dem VfL Hörde immer noch deutlich besser als den abgerutschten Westklubs. Nach dem 1:2 gegen den aktuellen Zweiten TuS Holzen-Sommerberg, den damaligen Vierten, sind die Hörder allerdings aus dem Rennen um den Aufstieg. Ganz oben thront der VfB Westhofen, der als Fünfter in die Pause vor eineinhalb Jahren gegangen war. Zehn Punkte fehlen dem VfL zum VfB, zum TuS sind es nur acht, doch haben die Holzener noch zwei Spiele mehr zu absolvieren.

Lakoma: „Aufstieg war doch nie unser großes Ziel“

Für Lukas Lakoma (43), den gefühlt ewigen VfL-Trainer, ist das überhaupt kein Problem: „Klar, wir sind damit raus, wir wären auch gerne länger oben drangeblieben, aber das war doch nie unser großes Ziel.“ Lakoma erklärt, durch ständig wegen Krankheit fehlende Spieler, aktuell hat er selbst Corona, sei diese Saison ohnehin kaum planbar gewesen. „Für einen Aufsteiger ist der dritte Platz auch schön“, findet er. „Wir sollten auch nicht vergessen, dass viele unserer Jungs bisher nur B-Liga gespielt hatten.“

Anstatt sich fast chancenlos im Dreikampf aufzureiben, setzt sich der VfL andere Ziele. „Wir waren immer ein Verein mit dem Ziel, junge Leute durch den Fußball von der Straße wegzuholen. Der Klub wollen wir auch immer bleiben und verlieren diese soziale Aufgabe am Clarenberg nie aus dem Auge.“ Lakomas Augen leuchten, wenn er dann dazu passend gleich drei Namen aufzählt: Dennis Malcherczyk, Denis Shvets und Yassin Chioa. Das sind drei Altjahrgänge aus dem eigenen Stall, die in den kommenden Wochen ohne Druck A-Liga-Luft schnappen sollen – oder dies schon getan haben. „Dennis Malcherczyk stand schon viermal in der Startelf“, berichtet Lakoma . „Und er hat das offensiv ordentlich gemacht.“

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Der Coach weiß, dass sein Talent im eSport bereits deutlich erfolgreicher ist: „Da macht er als Haaland ständig Tore. Bin mal gespannt, wann er jetzt auch mal für uns trifft.“ Lakoma nimmt seine Jungs, wie sie sind. Dass die Konsole in diesem Alter attraktiver ist und in Malcherczyks Fall deutlich mehr Erfolge bringt, akzeptiert der Trainer als Zeitgeist. „Wichtig ist für mich als Trainer und Vorstandsmitglied, dass sie sich auch in der Realität bewegen und im besten Falle für den VfL Tore schießen.“

VfL Hörde hat drei neue Spieler

Malcherczyks A-Junioren-Kollege Denis Shvets absolvierte bereits einen Kurzeinsatz, Yassin Chioa war gegen Holzen-Sommerberg immerhin im Kader. Namen, an denen sich Hörder erfreuen. Namen, an die sich laut Lakomas optimistischer Prognose andere schnell gewöhnen werden. „Für unseren VfL-Anhang lohnt sich das Kommen genau deswegen, weil da welche von ihnen unser Trikot tragen. Das schafft Identifikation.“

In der Wirtschaftssprache heißen diese Bedingungen oft „weiche Faktoren“. Wie lassen sich Wohlfühlen und Integration tatsächlich messen? In Hörde sind es Bilder zufriedener und beschäftigter Jugendlicher, die einen Eindruck über den Integrationserfolg verschaffen.

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Die harten Fakten, welcher Tabellenplatz mit welcher Punktzahl am Ende auf dem Tableau steht, sind für Lukas Lakoma zweitrangig, aber eben auch nicht ganz außer Acht zu lassen: „Wir sind immer noch Sportler und gehen auf den Platz, um möglichst erfolgreich zu sein.“ Und dann wagt sich der Coach in Anbetracht der verpassten Aufstiegschance doch an härtere Ziele: „Auch kommende Saison wollen wir mit unseren Hörder Jungs oben mitspielen.“