
© Stephan Schuetze
Verlässt Trainer Jan Ramadan den FC Roj? Der Coach hat sich entschieden
Fußball-Bezirksliga
Bleibt er oder geht er? Jan Ramadan, Trainer des FC Roj, hat zuletzt offen damit geliebäugelt, in den syrischen Profifußball zu wechseln. Nun steht sein Entschluss endgültig fest.
Jan Ramadan coacht den FC Roj seit vergangenem Sommer. Der Trainer, der aus Lippstadt kommt, hat dem Fußball-Bezirksligisten seither neues Leben eingehaucht und das Team in der abgelaufenen, annullierten Saison zu einer Spitzenmannschaft geformt, die zu den Aufstiegskandidaten zählte. Zuletzt lag dem Trainer jedoch ein Angebot aus dem syrischen Profifußball vor. Ramadan zeigte offen Interesse an der neuen Aufgabe, musste aber noch ein paar Fragen klären. Nun hat sich der Coach entschieden, wie es für ihn weitergeht.
Die Aufgabe beim syrischen Erstliga-Aufsteiger Afrin SC hat Jan Ramadan gereizt - und reizt ihn auch noch weiterhin. Nichtsdestotrotz hat sich der Coach des FC Roj dazu entschlossen, nun doch das Angebot aus Syrien auszuschlagen. Ein Grund ist Ramadans Sorge um seine Sicherheit. „Wir haben intensiv miteinander gesprochen. Mir ist meine Sicherheit zu 100 Prozent wichtig - gegen Bedrohungen, gegen Entführungen. Der Verein hat mir aber gesagt, dass er mir meine Sicherheit nicht garantieren kann. Geld hat bei meiner Entscheidung hingegen keine Rolle gespielt“, so Ramadan.
Der kurdische Fußballklub ist in der Stadt Aleppo beheimatet. Noch immer hat das auswärtige Amt für Syrien eine Reisewarnung ausgesprochen. Terroristische Akte seien - nach wie vor - auch in Aleppo möglich. Weil der Klub Ramadans Sicherheit nicht garantieren kann, hat der Coach das Angebot abgesagt und wird beim FC Roj und im Dortmunder Amateurfußball bleiben - zumindest vorerst.
„Ich habe den Klub schon informiert und werde bei Roj bleiben. Sobald ich aber ein gutes Angebot aus der Regionalliga oder Junioren-Bundesliga bekomme, werde ich wohl gehen“, sagt Ramadan, der sich nun auf die kommende Spielzeit 2021/22 mit dem FC vorbereiten wolle.
Ist bereits seit Kindesbeinen an von Ballsportarten – insbesondere Fußball – fasziniert. Stets neugierig auf der Suche nach Geschichten, auch abseits des Ballsports. Die Liebe zum Journalismus entdeckte er über sein großes Hobby: Fotografie.
