Wegen Corona sind nun keine Spielabsagen mehr möglich - kein Problem für den Oberligisten ASC 09 Dortmund (hier gegen Rhynern), sagt dessen Sportlicher Leiter Samir Habibovic. © Stephan Schütze

Amateurfußball

Verband erlaubt keine Spielabsage wegen Corona - „Dann können wir die Punkte gleich abgeben“

Der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) hat Fakten geschaffen: Die Zeiten, in denen wegen Corona-Fällen Spiele verlegt worden sind, gehören der Vergangenheit an.

Dortmund

, 25.03.2022 / Lesedauer: 3 min

Bisher war es so, dass ein Verein beim jeweiligen Staffelleiter mit dem Nachweis dreier positiver Corona-Tests eine Spielverlegung erwirken konnte. Das ist nun nicht mehr so.. Wie Manfred Schnieders, Vizepräsident Amateurfußball im FLVW, am Montag erklärte, passt der Verband seine Regeln an die aktuelle Coronaschutzverordnung an. Mit anderen Worten: Unter freiem Himmel gibt es keine Einschränkungen mehr, also auch nicht beim Amateurfußball. Somit sind Spielverlegungen aus Corona-Gründen künftig passé.

Und wie finden die Vereinsverantwortlichen diese Kursänderung des Verbandes? Wir sind exemplarisch auf Stimmenfang gegangen - von der Oberliga bis zur Kreisliga C.

Samir Habibovic: „Das muss man verkraften können“

Samir Habibovic, Sportlicher Leiter des Oberligisten ASC 09 Dortmund, sieht für seinen Klub kein Problem in der neuen Regelung: „Auf dem Leistungsniveau, auf dem wir uns in der Oberliga bewegen, muss man verkraften können, wenn mal drei, vier Leute ausfallen - die Spielerkader sind groß genug“, meint Habibovic.

Eine Liga tiefer als der ASC, in der Westfalenliga ist Westfalia Wickede mit seiner ersten Mannschaft unterwegs. Einen halbwegs ambitionierten Unterbau haben die Wickeder nicht zu bieten - die 2. Mannschaft spielt in der Kreisliga B um Punkte. Soll es nun in der „Ersten“ zu einer Häufung von Corona-Fällen kommen und man deshalb kein Spiel mehr verlegen kann, würde das Probleme mit sich bringen, wie der Sportliche Leiter, Daniel Dukic, verdeutlicht: „Wir hatten ja vor ein paar Wochen den Fall, dass wir elf infizierte Spieler hatten. Sollten wir stattdessen elf Spieler aus der Zweiten spielen lassen? Dann können wir die Punkte doch gleich abgeben“, sagt Dukic, der die Verbands-Regelung „ein bisschen unglücklich“ findet.

Daniel Dukic: „Dass der Verband etwas ändert, ist verständlich“

Ein gewisses Verständnis habe er aber trotzdem für den Handlungsbedarf, den der FLVW offenbar gesehen hat. „Dass der Verband etwas ändert, ist verständlich. Denn irgendwann kannst du die ganzen ausgefallenen Spiele nicht mehr nachholen“, meint Dukic. Er hätte es aber besser gefunden, wenn man einfach die Anzahl der Akteure höher gesetzt hätte - wenn also nicht mehr nur drei positive Fälle für eine Spielverlegung ausreichend wären.

Erst am vergangenen Sonntag (20. März) hatte der TuS Holzen-Sommerberg das Spitzenspiel der Kreisliga A1 gegen Tabellenführer VfB Westhofen wegen mehrerer Corona-Fälle abgesagt - offenbar hauptsächlich wegen der sportlichen Bedeutung der Partie, wie TuS-Trainer Arne Werner gesteht. „Wir haben drei Seniorenmannschaften und zehn A-Jugendliche, die wir hochgeschrieben haben. also hätten wir definitiv eine Mannschaft stellen können. Wenn wir im Niemandsland der Tabelle stehen würden, hätten wir wohl auch gespielt“, sagt Werner offen.

Arne Werner nimmt Neuregelung gelassen zur Kenntnis

Dass dies nun nicht mehr möglich ist, nimmt Werner gelassen zur Kenntnis. „Das ist jetzt nun mal so, in diesen sauren Apfel müssen die betroffenen Teams nun eben beißen.“ Dass der FLVW eine Neuregelung für nötig hält, kann Arne Werner nachvollziehen. „Es ist schade, die bisherige Regel von manchen Vereinen missbraucht worden ist - da käme ich mir an Stelle des Verbandes auch verarscht vor. Wenn alle ehrlich mit den bisherigen Regelungen umgegangen wären, hätte man nichts ändern müssen“, meint der Holzener Trainer.

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Gehen wir zum guten Schluss noch in die unterste Liga: In der Kreisliga C3 liefert sich die SG Lütgendortmund an der Tabellenspitze ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Zweitvertretung des TuS Bövinghausen. Eine zweite Mannschaft haben die Lütgendortmunder nicht mehr im Spielbetrieb, sodass eine Häufung von Corona-Fällen im SGL-Team ohne die Möglichkeit einer Spielabsage die sportlichen Ambitionen gefährden könnte - oder, Katharina Wilberg? „Auf jeden Fall“, bestätigt die 2. Vorsitzende des Vereins, „bei mehreren Corona-Fällen gleichzeitig könnten wir nicht antreten.“

Dann wäre die Punkte wohl futsch. Denn in Sachen Spielverlegung wegen Corona hat der FLVW ein Stoppschild gesetzt.

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