Fußball-Landesliga
Smajlovic verlässt Westfalia Wickede wieder und kritisiert den Klub – „Er keine große Hilfe“
Jasmin Smajlovic sollte die junge, neu formierte Mannschaft von Westfalia Wickede anführen. Jetzt ist der Neuzugang wieder weg - obwohl er sein Wort halten wollte. Der Klub hat eine andere Sichtweise.
Bereits im März verkündete der damalige Sportliche Leiter von Westfalia Wickede, Daniel Dukic, den Transfer des erfahrenen Stürmers Jasmin Smajlovic (28). Nach nicht mal einem halben Jahr ist Dukic nicht mehr da, Wickede in die Landesliga abgestiegen - und der vielversprechende Neuzugang Jasmin Smajlovic ebenfalls nicht mehr Teil von Westfalia Wickede. Der Stürmer spricht von mehreren Missverständnissen - Wickedes Trainer Mohamed Lmcademali zeigt sich enttäuscht.
Jasmin Smajlovic wollte bei Westfalia Wickede bleiben
Noch im Juni hatte sich Smajlovic selbst in die Pflicht genommen: „Du hast zugesagt, also musst du das auch durchziehen.“ Nachdem sein Wechsel zum damaligen Westfalenligisten Westfalia Wickede feststand, sich die Situation dort mit dem Abstieg und dem personellen Umbruch jedoch komplett veränderte, führte er auch Gespräche mit anderen Vereinen. Dann entschloss sich der Stürmer jedoch dazu, bei der Westfalia zu bleiben. „Ich habe mich letztlich aber dazu entschieden, mein Wort zu halten“, verkündete er damals.
<div><a href="../../sporttv" taget="_blank"><img src="../../wp-content/uploads/2022/05/AdSportTV.jpg" title="Sport TV" alt="Sport TV" style="margin-top: 10px; display: block;" width="100%" /></a></div>Doch ohne auch nur ein Meisterschaftsspiel für seinen neuen Klub absolviert zu haben, hat sich Smajlovic aus Wickede schon wieder verabschiedet. „Ja, ich wechsle zu Borussia Dröschede“, berichtet er auf Nachfrage der Redaktion und ergänzt: „Es hat ein paar Missverständnisse gegeben. Ich bin als Stürmer dahin gekommen, habe aber als Sechser gespielt. Und es wurde mir versprochen, dass wir für die Landesliga eine taugliche Mannschaft haben.“
Dies sei jedoch nach Ansicht des Stürmers nicht der Fall gewesen. Laut Smajlovic habe es zudem mehrere Gespräche mit Trainer Lmcademali und dem Sportlichen Leiter Marko Schott gegeben. „Die wollen aber anscheinend nichts ändern. Wir kommen nicht auf einen Nenner.“
Beim Vorbereitungsturnier in Brackel, wo sich Wickede nach zwei Niederlagen gegen die Bezirksligisten Körne und Eichlinghofen bereits in der Gruppenphase verabschieden musste, sei ihm zudem eine weitere Sache aufgefallen: „Es wurden Leute geholt nach dem Motto: Hauptsache, wir haben Spieler.“
Da er als ältester Akteur im Kader auch als fester Kapitän im Raum stand, sollte er die jungen Spieler unterstützen. Doch auch das habe nicht wie gewünscht geklappt, wie er berichtet: „Manche sind der Meinung, nichts annehmen zu wollen. Es fallen Sätze wie: Wenn du schlechte Laune hast, dann bleib zu Hause. Mir fehlt die Struktur im Verein.“ Beim Hecker-Cup in Aplerbeck führte Smajlovic die Wickeder Mannschaft zuletzt noch als Kapitän aufs Feld.
Westfalia Wickede: Trainer Mohamed Lmcademali sieht ein großes Problem
All das sei für ihn Grund genug gewesen, die Westfalia nach dem Wechsel in diesem Sommer jetzt schon wieder zu verlassen. Die Entscheidung ließ er sich während seines Urlaubs durch den Kopf gehen, ehe er sie den Verantwortlichen der Westfalia in der vergangenen Woche mitteilte. Angesprochen auf sein Versprechen vom Juni gesteht er: „Ich fühle mich auf der einen Seite schon ein bisschen doof.“
Im Sommer erst zur Westfalia gekommen - jetzt schon wieder weg: Jasmin Smajlovic (2.v.r.). © Nils Foltynowicz
Wickedes Trainer Mohamed Lmcademali betont auf Nachfrage, dass er kein Problem mit Smajlovic habe. „Alles auf uns zu wälzen, damit macht er es sich aber zu einfach. Es ist ein Geben und Nehmen“, erklärt der Westfalia-Coach. Laut Lmcademali habe es in der Tat mehrere Gespräche mit dem Neuzugang gegeben, in denen er dessen Unzufriedenheit auch gespürt habe.
„Um die Dinge umzusetzen, muss man aber erst mal regelmäßig präsent sein. Es ist natürlich unglücklich gelaufen, dass er zeitlich sehr begrenzt war“, erklärt Lmcademali das aus seiner Sicht größte Problem. Smajlovic habe dadurch nie sein volles Potential im Trikot der Wickeder ausschöpfen können.
„So, wie er aufgetreten ist, war er keine große Hilfe“, erklärt Lmcademali und schiebt hinterher: „Du kannst nicht verlangen, dass du zweimal kommst und alles nach deiner Pfeife tanzt.“
Zu Smajlovics Vorwurf, er habe nicht auf seiner Wunschposition spielen können, entgegnet Lmcademali: „Wir waren teilweise nicht in der Lage, ihn als Stürmer spielen zu lassen. Wir haben dann gesagt, mit seinen spielerischen Fähigkeiten kann er auf der Sechs das Spiel eher leiten, als wenn er vorne steht und keine Bälle bekommt.“ Das sei jedoch auch nur beim Vorbereitungsturnier in Brackel und beim Hecker-Cup gegen den ASC 09 der Fall gewesen.
Wickedes Trainer Mohamed Lmcademali (r.) kann die Aussagen von Smajlovic teilweise nicht nachvollziehen. © Nils Foltynowicz
Eigentlich sei noch ein abschließendes Gespräch geplant gewesen, weshalb sich Lmcademali enttäuscht von Smajlovic zeigt. „Er hätte die Vordertür nehmen sollen und nicht die Hintertür“, findet der Wickede-Trainer, dessen Team nach drei Pleiten zum Auftakt und einem Torverhältnis von 4:15 auf dem vorletzten Platz der Landesliga 3 steht.
Für Smajlovic soll es nun also in der parallelen Landesliga Staffel 2 für Borussia Dröschede auf Torejagd gehen. Er hat dort einen Amateurvertrag unterschrieben, der bis zum 30. Juni des nächsten Jahres datiert ist. Wickede hingegen kämpft darum, endlich in der Landesliga 3 anzukommen. Nicht zuletzt deshalb betont Lmcademali: „Wir haben ganz andere Baustellen. Wickede ist Wickede und Smajlovic ist Smajlovic.“
Vielen Dank für Ihr Interesse an einem Artikel unseres Premium-Angebots. Bitte registrieren Sie sich kurz kostenfrei, um ihn vollständig lesen zu können.
Jetzt kostenfrei registrieren
Einfach Zugang freischalten und weiterlesen
Werden auch Sie RN+ Mitglied!
Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.
Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung
Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung durch Klick auf den Link in der E-Mail, um weiterlesen zu können.
Prüfen Sie ggf. auch Ihren Spam-Ordner.
Einfach Zugang freischalten und weiterlesen
Werden auch Sie RN+ Mitglied!
Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.