
© Stephan Schuetze
TuS Bövinghausens Dino Dzaferoski widerspricht Dimitrios Kalpakidis: Das ist Schwachsinn
Fußball-Westfalenliga
Ex-Bövinghausen-Trainer Dimitrios Kalpakidis glaubt, dass ein Streit mit einem Spieler der Hauptgrund für seine Entlassung war. Der TuS-Kicker bestreitet das - und nennt einen anderen Grund.
Die Entlassung von Trainer Dimitrios Kalpakidis beim Westfalenligisten TuS Bövinghausen hat hohe Wellen geschlagen und in der Dortmunder Amateurfußball-Szene für einige Gerüchte gesorgt. Kalpakidis selbst hält einen Streit mit einem der Bövinghauser Spieler für den „Hauptgrund“ seiner Entlassung.
Der Ex-Trainer wollte den Namen des Spielers im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten zwar nicht nennen, allerdings war bereits kurz nach der Entlassung bekannt geworden, dass es am Mittwochabend beim Training einen Streit mit Spieler Dino Dzaferoski gegeben hatte.
Dass eben diese Auseinandersetzung, an deren Ende Kalpakidis den TuS-Spieler nach Hause schickte, der Grund für die Entlassung des Trainers war, hält Dzaferoski selbst für „Schwachsinn“. „Ich muss das dementieren, das war definitiv nicht der Grund“, erklärt der Defensiv-Spieler, der sich selbst ein gutes zwischenmenschliches Verhältnis zu seinem Ex-Trainer bescheinigt. Außerdem habe er als Spieler grundsätzlich mit solchen Entscheidungen nichts zu tun.
Es gab eine Auseinandersetzung zwischen Kalpakidis und Dzaferoski
Zwar habe es die Auseinandersetzung gegeben - Thema war Dzaferoskis harte Kritik an seinen Mitspielern nach der 0:4-Niederlage gegen Türkspor - solche Diskussionen seien laut Dzaferoski im Trainingsbetrieb aber „normal“. Auch Bövinghausen-Präsident Ajan Dzaferoski, der Kalpakidis am Donnerstagabend entlassen hatte, erklärt im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten, dass der Streit nicht der Entlassungsgrund war. „Es liegt an den anderen 90 Prozent.“

Dino Dzaferoski © Nils Foltynowicz
Aber was sind diese anderen 90 Prozent genau? Kalpakidis hatte nach seiner Entlassung noch einmal darauf hingewiesen, dass er alle seine 15 Pfichtspiele als Bövinghausen-Trainer gewonnen hat. „Ja“, sagt Dino Dzaferoski damit konfrontiert, das sei natürlich richtig, „aber das lag auch daran, dass unsere Mannschaft einfach brutal professionell ist und total viel Qualität hat. Da wäre es traurig gewesen, wenn wir mit der Mannschaft nicht alles gewonnen hätten.“
Außerdem, so der Bövinghauser, seien „99 Prozent der Spieler“ unzufrieden mit Kalpakidis gewesen. Auch etwas, was der Ex-Trainer offenbar anders wahrgenommen hat. „Die Stimmung war aus meiner Sicht völlig okay“, hatte Kalpakidis im RN-Interview erklärt.
TuS-Boss: „Du musst als Trainer natürlich eine Stunde früher beim Training sein, zwei Minuten vorher reichen nicht“
Aber was war für die vermeintlich schlechte Stimmung verantwortlich? „Es reicht halt nicht, wenn man fünf Minuten vor dem Training zum Platz kommt, das reicht dann auch einfach in der Westfalenliga nicht für ganz oben“, sagt Dino Dzaferoski. Der Klub-Präsident stimmt seinem Sechser zu.
„Du musst als Trainer natürlich eine Stunde früher beim Training sein, zwei Minuten vorher reichen nicht“, sagt Ajan Dzaferoski, der aber auch Verständnis für das angebliche Zeit-Problem von Kalpakidis zeigt: „Dimi hat ja auch den Laden in der Stadt.“ Es sei verständlich, dass Kalpakidis es aufgrund der Arbeit nicht eher zum Training geschafft habe und freitags auch mal schneller weg musste. „Aber er ist nunmal Trainer in der Westfalenliga, da musst du die Zeit schon einkalkulieren“, erklärt Dzaferoski. Insgesamt hätten viele Dinge zur Entlassung geführt.
Außerdem, so der TuS-Boss, sei Kalpakidis sicher nicht der erste Trainer, der trotz aktuellem Erfolg entlassen wurde. „Und er wird auch nicht der letzte sein.“ Auch Dino Dzaferoski blickt schon wieder nach vorne. „So ist das im Fußball. Leute kommen, Leute gehen und das manchmal sehr schnell.“ Mehr möchte der Spieler zum Thema Kalpakidis auch nicht sagen. „Wir Spieler sind da, um Fußball zu spielen und um die Ziele des Vereins zu verfolgen. Das war‘s.“
Jahrgang 1993, geboren und aufgewachsen in Dortmund. Liebt den Sport und die Emotionen dabei privat und beruflich, vor allem den Handball. Seit 2014 bei Lensingmedia - nach Praktikum, freier Mitarbeit und Volontariat jetzt Sportredakteurin.
