Neuer Bövinghausen-Coach: Ich habe mit der Entlassung von Kalpakidis nicht gerechnet

© Stephan Schuetze

Neuer Bövinghausen-Coach: Ich habe mit der Entlassung von Kalpakidis nicht gerechnet

rnFußball-Westfalenliga

Als Spielertrainer führte er den Verein aus der Kreisliga A in die Landesliga. Nach der Trennung von Dimitrios Kalpakidis übernimmt mit Sven Thormann ein alter Bekannter das Ruder beim TuS Bövinghausen.

Dortmund

, 23.08.2020, 08:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Keine 24 Stunden dauerte es, da stand der Nachfolger von Dimitrios Kalpakidis als Trainer des TuS Bövinghausen bereits fest. Sven Thormann übernimmt das Amt an der Seitenlinie - gemeinsam mit dem bisherigen Co-Trainer Nikola Karcev, der erst vor drei Wochen nach Bövinghausen gewechselt war. Dabei kam die jüngste Entwicklung auch für Thormann überraschend.



Herr Thormann, Sie waren zuletzt noch selber als Spieler aktiv und übernehmen nun zum zweiten Mal das Traineramt bei Bövinghausen. Wie haben Sie von der Entlassung ihres Vorgängers Dimitrios Kalpakidis erfahren?

Ich habe damit überhaupt nicht gerechnet und ich glaube, dass auch ein Großteil der Mannschaft überrascht worden ist. Ich habe am Donnerstagabend von der Entscheidung erfahren. Zu den Hintergründen kann ich allerdings auch nicht viel sagen.

Dass die Trennung von einem so erfolgreichen Trainer für Außenstehende eventuell schwer nachzuvollziehen ist, kann ich allerdings auch verstehen. Letztlich ist es aber eine Angelegenheit zwischen Dimitrios und dem Vorstand.

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Sie haben am Freitag schon gemeinsam mit Nikola Karcev ihre erste Trainingseinheit geleitet. Wie ist diese schnelle Entscheidung zustande gekommen?

Der Vorstand um Ajan Dzaferoski ist noch am Donnerstag auf mich zugekommen und wir haben ein längeres Gespräch geführt. Man hat mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, dem Verein in dieser Situation zu helfen. Da musste ich nicht lange überlegen.

Wie hat die Mannschaft die Entwicklung aufgenommen?

Vor der endgültigen Zusage habe ich mich auch erst noch einmal mit der Mannschaft unterhalten und gefragt, was sie von dieser Lösung halten würden. Da habe ich viel Zuspruch bekommen und deshalb war ich dann schlussendlich auch davon überzeugt, dass das der richtige Schritt ist.

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Jetzt hat der Verein mit Nikola Karcev erst vor knapp drei Wochen einen neuen Co-Trainer installiert. Wie wird ihre Zusammenarbeit aussehen und wie werden sie sich die Aufgaben aufteilen?

Man hat im Training schon in dieser kurzen Zeit gemerkt, welche große Erfahrung und auch welches enorme Wissen Nikola mitbringt. Wir können da alle eine Menge lernen. Ich habe in den vergangenen Wochen auch schon häufig mit Nikola über bestimmte fußballerische Sachen gesprochen.

Wir werden die notwendigen Entscheidungen deshalb dann aber auch zusammen treffen. Im Training am Freitag haben wir uns beispielsweise auch bereits die Inhalte aufgeteilt. Ich denke, wir werden uns da gut ergänzen.

Das heißt, sie beide werden gleichberechtigt tätig sein?

Wir werden uns auf jeden Fall gegenseitig unterstützen. Nikola spricht noch nicht so fließend deutsch, demzufolge werde ich auch häufig dann die Trainingsgestaltung übernehmen. Da ich allerdings gleichzeitig noch meine Trainerlizenz machen und auch beruflich sehr eingespannt bin, kann ich gar nicht immer beim Training sein. In diesen Fällen wird Nikola das Ganze dann machen. Das war auch eine der Voraussetzungen, damit ich das Amt wirklich übernehme.

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Am Sonntag steht mit dem Kreispokal-Finale gegen Mengede 08/20 nun direkt ein Highlight-Spiel auf dem Programm. Ein ordentlicher Kaltstart für ihre zweite Amtszeit.

Das ist wohl wahr. Es ist wirklich wenig Vorlaufzeit, aber die Grundlagen wurden ja schon in den vergangenen Wochen gelegt und wir müssen jetzt auch nichts mehr neu planen. Es kommt vielleicht eher noch auf taktische Dinge an. Wir haben mit der Qualifikation für den Westfalenpokal unser eigentliches Ziel zwar schon erreicht, aber ein Finale ist immer ein besonderes Spiel und wir wollen natürlich auch am Sonntag gewinnen.

Abschließend noch eine Frage: Haben Sie mit dem Vorstand über eine konkrete Vertragslaufzeit gesprochen beziehungsweise was sind ihre persönlichen Ziele für die anstehende Westfalenliga-Saison?

Es ist erst einmal eine vorübergehende Lösung. Schlussendlich hängt das natürlich auch davon ab, wie die ersten Wochen so laufen und vor allem auch wie wir in die Saison starten. Grundsätzlich könnte ich mir aber alles vorstellen. Spätestens nach dem fünften oder sechsten Spieltag wird man die Situation besser einschätzen können und dann werden wir eine finale Entscheidung treffen.