TuS Bövinghausen schickt Stammspieler in die Kreisliga C - die schießen gleich acht Tore

© Stephan Schütze

TuS Bövinghausen schickt Stammspieler in die Kreisliga C - die schießen gleich acht Tore

rnFußball-Kreisliga C

Ein gebrauchter Tag für die zweite Mannschaft der ÖSG Viktoria Dortmund: Der C-Kreisligist ging mit 1:12 gegen Bövinghausen II unter. Der TuS hatte allerdings prominente Verstärkung an Bord.

Dortmund

, 01.03.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Bis zum vergangenen Sonntag war die zweite Mannschaft der ÖSG Viktoria Dortmund in der Kreisliga C3 sehr ordentlich unterwegs. Nur zwei von 14 Spielen gingen verloren, mit einem Torverhältnis von 46:26 zudem eine der besten Defensiven der Liga. Das änderte sich schlagartig, weil die zweite Mannschaft des TuS Bövinghausen ihr gleich zwölf Treffer einschenkte. Verantwortlich dafür waren insbesondere zwei Stammspieler aus dem Westfalenliga-Kader, die eine offene Rechnung aus dem Hinspiel begleichen sollten.

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„Die erste Halbzeit hatte schon was von einem Alptraum“, stellt Julian Kiszka fest. Eigentlich ist er Stürmer, musste am Sonntag allerdings als Torwart einspringen: Die eigentliche Nummer Eins fehlte urlaubsbedingt und Kiszka selbst laboriert an einem Muskelfaserriss. „Weil wir ohnehin große Personalsorgen haben, wollte ich im Tor aushelfen“, so Kiszka, der sich damit die undankbarste Rolle ausgesucht hatte.

Denn bis zur Pause lag Bövinghausens Zweite mit 8:0 vorne. Das lag weniger an Kiszkas Fähigkeiten auf der Linie, sondern vielmehr an Ervin Catic und Elmin Heric. Beide sind eigentlich Stammspieler der ersten Mannschaft in der Westfalenliga. Weil diese spielfrei hatte, ergab sich die Möglichkeit, fünf Ligen tiefer auszuhelfen.

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„Ich habe das vor dem Wochenende in die Runde geworfen und gefragt, wer Bock hat in der Zweiten auszuhelfen“, sagt Sebastian Tyrala, Coach der ersten Bövinghauser Mannschaft. Catic und Heric meldeten sich und standen folgerichtig gegen Victoria auf dem Platz.

Bövinghausen II: Catic und Heric treffen zusammen acht Mal

Am Ende sollte Catic beim 12:1-Sieg fünf Mal treffen, Heric drei Mal. Ein sehr großer Anteil geht damit auf ihr Konto, im Hinspiel triumphierte schließlich noch die Viktoria mit 3:2 – damals spielte Kiszka als Stürmer und erzielte einen Doppelpack. „Da war wohl noch eine Rechnung offen“, mutmaßt er, „und sie wollten eine Revanche für das Hinspiel“.

Die ist gelungen. „Das war beeindruckend, was die beiden gezeigt haben“, meint Spielertrainer Rik Gellermann, der auf dem Platz des Öfteren gegen die Leihgaben aus der Bövinghauser Ersten traf: „Die haben im vollen Lauf Bälle angenommen, die sonst keiner in der Kreisliga kontrollieren kann.“

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Ein unfairer Vorteil also? Eher nicht, findet Kiszka, der sich als guter Verlierer zeigt. „Ich kann das verstehen. Für Bövinghausen geht es ja auch um den Aufstieg in unserer Liga, vielleicht hätten wir das in so einer Situation nicht anders gemacht“, sagt er: „Außerdem war es ein absolut faires Spiel.“

Bei Trainer Gellermann hingegen schwingt ein Hauch Kritik mit: „Die Maßnahme hatte auf jeden Fall den gewünschten Erfolg, das sieht man am Ergebnis. Ob man das aber für richtig hält, muss jeder selbst wissen.“

Tyrala reagiert mit Verständnis: „Das war jetzt ein bisschen Pech für Victoria, das kann ich nachvollziehen. Der Unterschied zwischen Westfalenliga und Kreisliga C ist natürlich auch ein krasser. Aber wir machen kein Geheimnis daraus, dass wir auch mit der zweiten Mannschaft aufsteigen wollen.“

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Zumindest die Stimmung der Viktoria hat die derbe Klatsche nicht gedrückt. „Wenn sie das brauchen, um uns zu schlagen, ist das okay“, lautete der Tenor nach dem Spiel in der Kabine. Nächsten Sonntag geht es gegen Westfalen Dortmund – Leihgaben aus höheren Ligen ausgeschlossen.

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