
Türkspor Dortmund verliert einen Torhüter in Richtung USA. © Schaper
Türkspor-Spieler und „wichtiger Bestandteil der Mannschaft" geht dank Stipendium in die USA
Fußball
Am vergangenen Wochenende bestritt er sein erstes Ligaspiel in dieser Saison. Jetzt geht es für den Spieler von Türkspor Dortmund in die USA. Eigentlich war das schon letztes Jahr der Plan.
Ein Fußballer von Landesliga-Meister Türkspor Dortmund erfüllt sich in diesem Sommer den Traum vieler junger Menschen. Für ihn geht es dank eines Stipendiums in die Vereinigten Staaten. Der Fußball wird ihn dabei weiter begleiten.
Türkspor Dortmund: Flemming Sandt bekommt Stipendium in den USA
Flemming Sandt spielt erst seit einem Jahr beim Dortmunder Top-Klub Türkspor Dortmund. Jetzt zieht es den jungen Keeper schon wieder weiter. Genauer gesagt an die Wheeling University im Vorort von Pittsburgh. Die Universität liegt fast auf der Grenze zwischen West Virginia und Pennsylvania. Am 1. August wird Sandt in die USA fliegen. Zunächst steht noch eine Woche Urlaub an, dann geht es aber los - mit Uni und Fußball.
An der Uni steht für den 19-Jährigen „Business Management" auf dem Programm. „Das ist quasi BWL auf amerikanisch", sagt er selber. Gleichzeitig wird er in der College-Mannschaft der Wheeling University im Tor stehen. Auflaufen wird er dann in der 2. Division. Insgesamt setzt sich das Ligensystem aus drei Divisions zusammen. Dabei geht es jedoch nicht um die sportliche Leistung, erklärt Sandt: „Die Divisons werden nach der Größe der Unis eingeteilt, das heißt wie viele Studenten dort sind oder wie viele Sportarten angeboten werden."
Das sportliche Niveau sei daher in einer Division nicht unbedingt ausgeglichen. Vergleichen würde Sandt es aber „vielleicht mit der Westfalenliga oder Oberliga." Seine zukünftige Mannschaft werde gerade frisch zusammengestellt. „Es gibt einen neuen Coach, viele neue Spieler, alle sind jung", sagt Sandt, weshalb man nicht absehen könne, wo es sportlich hingehen kann.
Ursprünglich wollte Sandt schon im vergangenen Jahr, unmittelbar nach seinem Abitur, den Sprung in die USA wagen. Corona machte ihm allerdings einen Strich durch die Rechnung. „An den Unis darf man nur vier Jahre bleiben, dann ist man zu alt", berichtet Sandt, „durch Corona durften alle ein Jahr länger bleiben, dadurch sind keine Plätze frei geworden." Danach habe es mehrere Möglichkeiten gegeben, aber entweder sei das Studium nicht das richtige oder die sportliche Perspektive nicht gut genug gewesen. „Jetzt passt aber alles", freut sich Sandt.
Türkspor-Keeper Mo Acil lobt seinen Ersatzmann
Sein Noch-Torwartkollege Muhammed Acil ist voll des Lobes über den jungen Keeper: „Er ist für sein Alter sehr selbstbewusst, sehr fleißig, motiviert, einfach ein guter Typ." Und auch wenn Sandt meist auf der Bank Platz nehmen musste sei er „ein wichtiger Bestandteil der Aufstiegsmannschaft", sagt Acil, „er war immer da, man konnte sich immer auf ihn verlassen." Und so hätten die beiden auf der Torwartposition, auch wenn es nur ein Jahr war, „ein gutes Team" gebildet.
Auch bei der Entscheidung für oder gegen den Schritt nach Amerika habe Sandt Acil um Rat gebeten. „Ich finde das mega, hätte ich früher die Gelegenheit gehabt, hätte ich es wohl auch gemacht", betont Acil, der Sandt „langfristig" das hohe Niveau der Westfalen- oder Oberliga zutraue.
Das eine Jahr bei Türkspor Dortmund bezeichnet der aus dem Nachwuchs des Hombrucher SV stammende Sandt als „perfekt". Er habe sich im letzten Sommer bewusst dazu entschieden, weniger zu spielen, stattdessen „ein Trainingsniveau obere Westfalenliga, untere Oberliga" zu haben. „Das war sehr gut und hat mich deutlich weiter gebracht", ist sich Sandt sicher.
Das erste Jahr in den USA wolle er jetzt „erstmal gucken", wo sein Weg hinführen wird. Möglichkeiten hat er genug: „Ich kann auch nach einem Jahr zurückkommen, kann nach dem Studium dableiben, ein Mal darf man auch transferiert werden." Für Sandt gilt deshalb erstmal: „Abwarten, Tee trinken." Und den Traum vieler junger Menschen leben.
Türkspor Dortmund bestreitet bereits am Freitagabend das letzte Saisonspiel. Für TSD geht es gegen Viktoria Resse. Der Anstoß ist für 19 Uhr am Mendesportplatz vorgesehen.
Gebürtig aus Unna, aber schon sein Leben lang in Dortmund zuhause. Liebt sämtliche Ballsportarten, besonders Fuß- und Handball. Wollte schon lange Sportjournalist werden. 2021 mit einem Praktikum angefangen und seitdem Freier Mitarbeiter in der Sportredaktion.