Timo Gansloweit (M.) kommt vom SC Husen-Kurl und pfeift nächste Saison Profifußball.

Timo Gansloweit (M.) kommt vom SC Husen-Kurl und pfeift nächste Saison Profifußball. © Privat

Dortmunder Schiedsrichter steigt in den Profifußball auf und will „nach ganz oben"

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Ein Dortmunder Schiedsrichter hat einen steilen Anstieg seiner Karriere hinter sich. In der neuen Saison wird das Kapitel Profifußball hinzukommen. Der Mann vom SC Husen-Kurl darf in der 3. Liga pfeifen.

Dortmund

, 04.06.2022, 18:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

In der abgelaufenen Saison hießen die Ziele Homberg, Wegberg-Beeck oder Straelen. Ab der nächsten Saison könnte es für einen Dortmunder Schiedsrichter theoretisch nach Saarbrücken, München oder Dresden gehen. Der Schiedsrichter vom SC Husen-Kurl ist in die 3. Liga aufgestiegen und wird ab der Spielzeit 2022/23 Profifußball pfeifen. Er hat einen rasanten Aufstieg hinter sich - der sei aber auch nötig, sagt er.

Timo Gansloweit pfeift in der nächsten Saison im Profifußball

Für Timo Gansloweit werden die Reisen nach der Sommerpause wohl wesentlich weiter als bisher. Der 25-Jährige ist nach drei Jahren in der Regionalliga belohnt und in den Profifußball befördert worden. In der kommenden Spielzeit wird er in der dritten Liga auf dem Rasen stehen. „Das bedeutet mir mega viel", sagt Gansloweit, „das ist das, wo man seit Jahren drauf hingearbeitet hat."

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Seit er in die Regionalliga gekommen ist, sei „der Schritt in den Profifußball der Traum." Und es war ein greifbarer Traum nach - mit Corona-Unterbrechung - drei Saisons in der vierthöchsten deutschen Spielklasse. „Ich habe, glaube ich, immer gute Leistungen gebracht, die letzte Saison war sehr gut", findet Gansloweit. „Es hat sich ein bisschen abgezeichnet, trotzdem war es eine kleine Überraschung. Ich kann's gar nicht ganz beschreiben", freut sich der Dortmunder.

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Seit 2011 ist Gansloweit Schiedsrichter, begonnen hat er als 16-Jähriger in der Kreisliga. Jahr für Jahr ging es dann immer eine Klasse höher. Als ab der Landesliga nicht mehr der Kreis, sondern der Verband für die Schiedsrichter zuständig war, wurde Gansloweit Teil eines Perspektivteams und bekam einen persönlichen Coach. Erstmals länger als ein Jahr, genauer gesagt zwei Saisons, blieb Gansloweit in der Oberliga, sprang dann aber auch schnell auf den Zug Regionalliga auf.

Timo Gansloweit hat rasanten Aufstieg hinter sich

Im vergangenen Jahr wurde Gansloweit zunächst mit einer Nominierung in ein DFB-Perspektivteam belohnt, jetzt folgt erneut der nächste Schritt. „Jetzt habe ich dafür hart gearbeitet und es war nicht mehr so leicht", betont Gansloweit. Sein Aufstieg verlief schnell, das müsse er aber auch, sagt der Schiedsrichter: „Es muss schnell gehen, wenn man in den Profifußball kommen will." Maximal zwei Jahre hätte sich der bald 26-Jährige in der Regionalliga noch gegeben, „dann wäre es fast nicht mehr möglich gewesen."

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Darüber muss er sich aber keine Gedanken machen, denn in „seiner" Liga warten demnächst echte Hochkaräter. „Die in der ersten Saison zu pfeifen wird wahrscheinlich schwierig", weiß Gansloweit. Lust hätte er aber besonders „auf Dynamo, 1860, richtige Traditionsvereine, auch MSV Duisburg oder Rot Weiss Essen."

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In der abgelaufenen Saison hatte er schon zwei Highlight-Spiele: „Einmal Münster gegen Essen in der Hinrunde vor 7500 Zuschauern und in der Rückrunde Aachen gegen Essen vor 11.000 Zuschauern." In Münster durfte das Stadion coronabedingt noch nicht wieder voll ausgelastet werden, sonst wäre es wohl noch spektakulärer geworden. „Wer solche besonderen Spiele mit so einer Ruhe und Souveränität leitet, der hat es absolut verdient, aufzusteigen", sagt der Schiedsrichterobmann des Fußballkreises Dortmund, Markus Schanz.

Fußballkreis Dortmund freut sich über Gansloweits Aufstieg

Beim Fußballkreis Dortmund ist die Freude über Gansloweits Aufstieg groß. Schanz bezeichnet es als „Riesenerfolg, das hat auch eine krasse Außenwirkung, Timo kann eine Art Zugpferd sein." Schanz hofft darauf, dass durch Gansloweits Erfolg neue Schiedsrichtertalente hervorkommen und motiviert werden. „Wir binden ihn auch gerne in die Kreisarbeit ein, sodass er selbst seine Geschichte erzählen kann", sagt Schanz.

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Diese Geschichte, ist sie mit der dritten Liga überhaupt erzählt? „Wenn man noch nicht ganz oben ist, will man dahin kommen", erklärt Gansloweit. In der dritten Liga pfeife man nicht für immer, „man empfiehlt sich für höhere Aufgaben." Auch Timo Gansloweit will das tun. Erstmal geht er aber besonnen an die neue Aufgabe heran: „Das Ziel ist, in der dritten Liga anzukommen, im Profifußball anzukommen." Einen kleinen Traum wird er sich mit dem ersten Pfiff in der neuen Saison auf jeden Fall schon erfüllen.

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