Nach Tätlichkeit und verschossenem Elfmeter Die SG Gahmen ringt den VfR Sölde II nieder

Nach Tätlichkeit und verschossenem Elfmeter: Die SG Gahmen ringt den VfR Sölde II nieder
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Dieses Topspiel bot so einiges, was der geneigte Fußballfan an einem sonnigen Herbstsonntag gerne zu sehen bekommt: Temperament, einen Elfmeter, eine Rote Karte und viel Spannung. Und mit der SG Gahmen ein Topteam, das sich selbst in Unterzahl vom ärgsten Konkurrenten aus Sölde nicht schocken ließ. Der VfR musste sich der SG Gahmen am Ende mit 1:2 (1:1) geschlagen geben.

„Eigentlich geht unser Plan auf“, berichtet Marcel Möller, Trainer des VfR Sölde II. Der Plan sei gewesen, mithilfe von langen Bällen einen Déjà-vu-Moment zu schaffen, verriet der Sölder Coach. Im letzten Jahr habe sein Team die Gäste aus Lünen auf der heimischen Anlage deutlich besiegen können. Und auch diesmal sollte es zumindest zu Beginn bestens aussehen für den VfR.

Bereits nach fünf Minuten fand ein lang geschlagener Sölder Ball aus der eigenen Hälfte dann den davoneilenden Sascha Holtze. Der war schneller als sein Gahmener Bewacher und spitzelte den Ball aus spitzem Winkel vorbei an Keeper Ilker Durak ins Tor. Die Gäste aus Gahmen, die bis dato all ihre zehn Partien gewinnen konnten, waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz wach. Ein Traumstart also für den ärgsten Verfolger aus Sölde, der vor der Partie mit fünf Punkten Rückstand auf Rang zwei stand.

„Es war das erwartet schwere Auswärtsspiel. Es war viel Hektik drin und unnötige Aktionen, auch von uns“, erklärte Kadir Kaya, Trainer der SG Gahmen. Die hitzige Atmosphäre sollte seinem Team allerdings eher entgegenkommen. Die erste Halbzeit gehörte nach der frühen Sölder Führung fast ausschließlich der SG. Die Sölder mussten zudem den frühen verletzungsbedingten Verlust ihres Kapitäns Joey Busse verkraften, der nach längerer Behandlung am Kopf nicht weitermachen konnte (17.).

Es war eine von vielen Unterbrechungen in einer umkämpften Partie. Schiedsrichter Florian Schulz unterbrach so auch die Partie in der 16. Minute, als der Ball im Sölder Strafraum einem VfR-Akteur an die Hand prallte. Klare Sache: Handelfmeter. Eine Angelegenheit für SG-Routinier Murat Büyükdere, der allerdings in VfR-Keeper Maik Johann vorerst seinen Meister fand. Johann parierte mehrfach stark, nicht nur in dieser Aktion gegen Büyükdere.

Gahmen zieht Zügel an

Doch die SG zog die Zügel immer mehr an. „Im Elf gegen Elf muss man einfach neidlos anerkennen, dass es eine sehr gute Mannschaft ist, die uns den Zahn gezogen hat. Das haben nicht viele Mannschaften gegen uns gemacht auf unserer Anlage“, resümierte auch VfR-Coach Möller. In der 21. Minute war es dann so weit: Nach einer der ganz wenigen Unsicherheiten von VfR-Keeper Johann nach einer Flanke staubte eben jener Büyükdere zu seinem achten Saisontor ab (21.). Mit dem 1:1 ging es in die Pause.

Der zweite Durchgang begann ebenso spektakulär wie der erste. Diesmal fiel das Tor allerdings für die Gäste aus Gahmen. Nach einem Pass in die Tiefe enteilte Anel Celik, dessen Schuss trudelte ins lange Eck - der heraneilende Goalgetter Büyükdere musste gar nicht mehr eingreifen.

Nur wenige Minuten später dezimierte sich die SG Gahmen selbst. Nach einem rustikalen Einsteigen von Furkan Kiymaz erhitzten sich die Gemüter, in dessen Folge mehrere Spieler beider Teams aneinandergerieten. Nach kurzer Diskussion mit seinen Assistenten schickte der Schiedsrichter den starken Emre Yildiz mit der Roten Karte vom Platz (54.). „Der Linienrichter sagte, es soll ein Würgegriff gewesen sein und ich glaube dem Linienrichter. Im Eifer des Gefechts passiert das leider, es sind junge Leute. Es sollte uns aber nicht passieren“, kommentierte SG-Trainer Kaya die Szene.

Nach einer Rudelbildung musste Emre Yildiz (SG Gahmen, hier nicht im Bild) mit der Roten Karte vom Platz.
Nach einer Rudelbildung musste Emre Yildiz (SG Gahmen, hier nicht im Bild) mit der Roten Karte vom Platz. © Nils Foltynowicz

Doch die fast 40-minütige Überzahl brachte dem VfR Sölde II keine nennenswerten Vorteile. Eine Riesenchance per Kopfball durch David Lukowski, der aus fünf Metern völlig freistehend nicht genug Druck hinter den Ball bekam (56.) und eine Doppelchance von Lamar Lambertz und Cornelius von der Osten (57.) sorgten zwar nochmal für Gefahr im Gahmener Strafraum, es blieb jedoch beim knappen 2:1 für die SG. „Wir haben die Überzahl nicht gut ausgespielt. Irgendwann haben wir nur noch lange Bälle gespielt“, ärgerte sich VfR-Coach Möller.

Die Sölder wollen sich nun erstmal darauf besinnen, den zweiten Platz zu verteidigen. Bei der SG möchte man auch nach dem elften Sieg im elften Spiel weiter siegen. Acht Punkte beträgt der Vorsprung nun auf den Zweiten Sölde II. „Das ist schon ein Polster. Wir wollen uns natürlich noch mehr absetzen und wir wollen jedes Spiel gewinnen“, erklärte SG-Trainer Kaya selbstbewusst.

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