Torhüter Andreas Lichtner schießt einen Ball weg.

Andreas Lichtner wollte eigentlich beim Kirchhörder SC bleiben, sein Sohn hat aber einen anderen Plan. © Foltynowicz

Torwart Andreas Lichtner wechselt zum TuS Eichlinghofen – seinem Sohn erfüllt er einen Wunsch

rnFußball-Bezirksliga

Andreas Lichtner wollte eigentlich noch eine Saison beim Kirchhörder SC dranhängen. Am Ende landet er aber beim TuS Eichlinghofen. Seinem Sohn erfüllt er damit einen besonderen Wunsch.

Dortmund (DO)

, 11.06.2022, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wenn Sohn Leo (7) das Kommando hat, spurt sogar der lautstarke und erfahrene Torwart Andreas Lichtner.

Also sprach der Junior: „Papa, ich möchte mal mit dir in einem Verein spielen.“ Also sprach der 39 Jahre alte Papa: „Okay, ich hänge ein Jahr dran und folge dir.“ Also fügt Lichtner seiner bestimmt nicht an Vereinen armen Vita einen weiteren Klub zu. Es sprachen aber auch noch andere Gründe für den Wechsel.

Profiteur der Familien-Zusammenführung ist der Bezirksligist TuS Eichlinghofen. Dieser war Leos Wunschverein: „Wir hatten uns ein paar Plätze angesehen. Leo wollte unbedingt in Eichlinghofen spielen.“ Dann stand plötzlich der Papa in der Pflicht, dabei hatte er ein weiteres Jahr beim Kirchhörder SC geplant.

„Aber ich konnte dann nicht widerstehen, zumal ich auch Marc Risse und Marc Neul immer mal wieder am Platz angetroffen hatte und sie mir einen Weg in die geschlossene Dorf-Gesellschaft Eichlinghofen ebnen wollten.“

Lichtner tritt beim TuS Eichlinghofen in den Konkurrenzkampf mit Fibbe

Risse fungierte bis zu seinem Engagement beim SV Westrich als Berater des TuS, Neul ist Trainer der ersten Mannschaft, in der Lichtner in den Konkurrenzkampf mit Henrik Fibbe tritt.

Und da möchte der alte Torwarthase etwas klarstellen: „Ich weiß, ich habe an Ihrer Überschrift, die da lautete ‚Die ewige Nummer zwei‘, mitgewirkt, aber mein Kumpel Mats Hummels hat mir danach gesagt: ‚Du bist der ewige Teamplayer.‘

Lichtner dachte darüber kürzlich wieder nach: Das fiel mir nach dem Wunsch meines Sohnes wieder ein, denn ich denke, dass ich so genau zum TuS passe. Das ist ein Verein, der genau diesen Mannschaftsgeist lebt.“

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Und so ganz sicher soll sich Fibbe laut Lichtner auch nicht fühlen: „Ja, ich habe mich mit den anderen Torhütern immer gut verstanden. Es ging mir immer um den Mannschaftserfolg. Aber ich möchte möglichst viele Spiele absolvieren. Da ist mir mein Alter egal.“

Lichtner will mit dem TuS Eichlinghofen in der Bezirksliga angreifen

Kürzlich habe er sich mit Brackels Torwart-Methusalem Dennis Wegner (43) ausgetauscht. „Und wir waren uns einig, dass es immer noch Spaß macht, wir aber auch bereit sind, den Jüngeren den Vortritt zu lassen, wenn diese es gut machen“, sagt Lichtner.

Nun spielt Lichtner eine Liga unter der seines Ex-Klubs KSC und der seines Senioren-Kollegen Dennis Wegner, aber dafür möchte er in der Bezirksliga auch besser abschneiden als diese beiden Teams eine Liga höher. „Wir haben eine gute Mannschaft, die oben mitspielen sollte.“

Umfeld des TuS Eichlinghofen reizt Torhüter Lichtner

Der Torwart hat ein konkretes Bild vor Augen. Und da benötigt er nicht die „Augmented Reality“, die computergestützte erweitere Realität, die er beruflich vertreibt. Auf dem Handy oder durch die Brille sieht der Betrachter Gebäude, Menschen oder Plätze als realistisches Modell, wo etwas in Planung ist. „Was ich jetzt ohne Augmented Reality sehe, gefällt mir schon ganz gut.“

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Vielleicht denkt der bekennende Hobby-Grillmeister auch an den beliebten und gut bestückten Grill: „Wenn ich nicht selbst koche, ist das Dingen bei uns im Garten fast täglich an. Daher passt auch das.“ Natürlich aber geht es am Ende doch um Punkte, Ehrgeiz und ums Fitbleiben im höheren Alter.

Und da Leo die Marschroute vorgegeben hatte, blieb Andreas Lichtner ja ohnehin keine Wahl.