Der SV Brackel 06 ist einer der Frühstarter in die Vorbereitung. „Klar, vor unserem eigenen Turnier wollen wir ja wenigstens mal in der neuen Konstellation gemeinsam trainiert haben“, erklärt Trainer Egzon Gervalla (31). Nach einem eindrucksvollen Urlaub in Süd-Korea und Japan freut sich der Coach auf eine „hoffentlich entspanntere Saison“.
Vielleicht nimmt sich sein Landesligist ein Beispiel am Urlaubsland Japan: „Ein faszinierendes Land. Das ist da einfach voll, aber die Japaner sind einfach höflich, sehr gut strukturiert und organisiert. Zudem ist alles sehr sauber.“ Könnte heißen: Der Trainingsplatz darf gerne voll sein, aber seine Brackeler Jungs sollen schnell eine Ordnung verinnerlichen. Dabei war die Taktik nie das große Problem in der denkbar engen Landesliga-Saison. Gervalla und Vorgänger Giovanni Schiattarella hatte der Mannschaft eine gute Struktur verordnet.
Brackel-Abgang schmerzt
Nur muss der neue SV Brackel sich eben doch ein wenig umstellen. „Besonders der Abgang von Patrick Sacher schmerzt. Er hat nach seinem USA-Aufenthalt zwar nicht mehr oft für uns spielen können, aber er hätte uns auch als Kopf der Mannschaft weiterhin gutgetan.“ Sacher wohnt in Bochum und spielt lieber in seiner Nähe bei Concordia Wiemelhausen. Hinten fehlt demnächst auch Jan Joppien, der in Aachen studiert. „Das wussten wir schon ein wenig länger, sodass wir früh gerade in der Verteidigung gesucht haben.“ Da Soufiane Halim nach einer länger fälligen Hüft-Operation erst im Spätherbst wiederkehrt, war der Handlungsbedarf hinten noch größer.

Auch der Abgang von Florian Knafla, der Spielertrainer in Mühlhausen wird, stand bereits länger fest. Bubabcar Djalo erhofft sich bei SuS Kaiserau größere Spielanteile. Weitere Abgänge sind Sven Ricke (TuS Eichlinghofen), Ben Baehr (SC Husen-Kurl) und Levin Cakirlar (pausiert).
Dann also noch ein Gervalla-Wort zu den Neuen: „Thomas Wilhelm aus Sölde ist erfahren und spielt hinten innen und außen, auch auf der Sechs. Auf ihn zähle ich, zumal wir mit Tobias Hartmann, Niklas Rybarczyk und Anil Konya nur drei Innenverteidiger haben.“ Hier passt auch Raphael Meißner (SV Westrich) ins Beuteschema. „Unser Torwart Fabian Leppert kannte ihn noch aus gemeinsamen Germania-Zeiten. Er ist hinten mit Sicherheit eine Bereicherung“, überzeugte Gervalla den Leppert-Kumpel dann endgültig mit lobenden Worten.

Links könnte Andrej Myakotin, Bruder des 06-Spielers Wladimir, zum Einsatz kommen. „Ich mag ihn neben seinen fußballerischen Fähigkeiten auch als Typen. Er lacht häufig“, erklärt der Coach. „Und Andrej bringt aus dem Nachwuchs der Hammer Spielvereinigung noch Rron Sahiti für das linke Mittelfeld mit.
SV Brackel legt vorne zu
Amin Azzofri, ein Mann fürs rechte Mittelfeld, hatte bereits beim FC Brünninghausen Tuchfühlung zur ersten Mannschaft, da noch in der Westfalenliga. Er geht den Weg, den auch schon Leistungsträger William Valenti gegangen war, und sammelt Spielpraxis in der Landesliga.
Aber auch in der Offensive legt der SV Brackel, der im Vorjahr einige Ladehemmungen hatte, bekanntlich zu. „Ich bin wirklich gespannt, ob Lucas Schneider aus Hagen den Sprung bei und schafft. Er war in der Jugend des FC Iserlohn, dann ist er nach einer Pause erst in Hagens Dritte gegangen. Da hat er 94 Tore erzielt. Ein gemeinsamer Bekannter hat mir Lucas empfohlen. Im Probetraining hat er dann richtig überzeugt“, sagt Gervalla. Bleiben noch Torwart Michael Reznik vom ASC II und Mika Brachthäuser aus dem eigenen Nachwuchs: „Beide haben das Zeug, um Einsätze zu bekommen.“
Zeit für ein erstes Fazit: „Ich sehe uns in der Breite und in der Spitze gut gerüstet für die Zukunft. Wir wollen keine weitere Zittersaison. Da tut die Mischung aus Routine und Talente unter den Neuzugängen gut.“
Während des eigenen Turniers, des Kronen GREEN IT-Cups, muss Gervalla trotz aller japanisch anmutender Ordnung am Hallenbad wohl auf Sushi verzichten. Aber der Brackeler Grill am Platz hat ja dafür einiges aus der Heimat zu bieten.
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