Frauenfußball-Regionalliga
SV Berghofen: Top-Torjägerinnen gehen – Ersatz kommt auch aus der U17-Nationalmannschaft
Die Fußballerinnen des SV Berghofen stehen vor einem Umbruch. Der Sportliche Leiter ist weg, ebenso zehn Spielerinnen. Auffangen sollen das neun Neuzugänge. Der Klub will bald wieder in die 2. Liga.
Die Frauen des SV Berghofen belegten in der abgelaufenen Saison mit 44 Zählern den sechsten Platz in der Regionalliga West. In der kommenden Saison steht erneut ein riesengroßer Umbruch beim SVB an. Immerhin neun Neuzugänge werden im kommenden Jahr das Trikot der Berghoferinnen tragen.
Allerdings hat Berghofen auch den Abgang von insgesamt zehn Spielerinnen zu verkraften. Durch die Verpflichtung etlicher junger und vor allem talentierter Spielerinnen sinkt der Altersdurchschnitt des Kaders von Trainerin Laura Marienfeld auf unfassbar niedrige 21,5 Jahre.
„Wir wollen jünger werden, das ist für uns der richtige Weg. Auch wenn das junge Team natürlich Zeit braucht, um zusammenzuwachsen“, sagt Marienfeld.
SV Berghofen holt U17-Nationalspielerin
In Saphia Vivien Kraul die auf der Außenbahn beheimatet ist und Salma El Masaoudi (Sechser) wechselten zwei absolute Hochkaräter in den Dortmunder Süden.
Die aktuelle U-17-Nationalspielerin Kraul und El Masaoudi, die laut ihrer Trainerin über das „Straßenkicker-Gen“, verfügt, sind derzeit im Internat des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) in der Sportschule Kaiserau beheimatet.
Für das Tor wurde das Talent Samia Winter (Jahrgang 2005) vom Ligarivalen FFC Recklinghausen losgeeist. Ebenfalls vom FFC kommt Naomi Januschewski (Jahrgang 2004), eine Angreiferin, die ihr Potenzial noch nicht ausgeschöpft hat.
Mittelfeldspielerin Celine Dresbach ist eine technisch starke Akteurin, die über eine große Spielintelligenz verfügt. Mia Böger (Jahrgang 2005, VfL Bochum), Carolin Borchert (Jahrgang 2002, FC Schalke 04), sowie die Abwehrspielerinnen Joyce Hess und Yasemin Baydemir (beide Jahrgang 2005, beide FC Iserlohn) sind die weiteren Neuzugänge beim Regionalligisten.
„Alle neuen Spielerinnen sind jung, talentiert und verfügen über einen einwandfreien Charakter. Außerdem haben alle richtig Bock, etwas zu lernen“, beschreibt Laura Marienfeld die Vorzüge der Spielerinnen.
In Jaqueline Baumgärtel (FSV Gütersloh), Lynn Bille Sommer (VfL Bochum) und Lara Plastwich (Ziel unbekannt), verlieren die Berghoferinnen ihre drei erfolgreichsten Torschützinnen, die in der abgelaufenen Saison mehr als die Hälfte (28 von 51) aller Tore erzielten. Ebenfalls zum Zweitligisten FSV Gütersloh wechseln die Abwehrspielerinnen Natascha Rudat und Madita Sommer.
Lara Plastwich, gehört zu den Abgängen beim SV Berghofen. © Nils Foltynowicz
Zum Ligarivalen FFC Recklinghausen zieht es die Torhüterin Sabine Reinhold. Zu welchem Verein die Berghofer Urgesteine Julia Gödecke und Jennifer Kaleja wechseln, ist momentan noch nicht bekannt.
Allrounderin Saskia Finzel wird wahrscheinlich ihre Karriere beenden. Auch auf Leonie Witt wird Trainerin Laura Marienfeld wegen eines Auslandaufenthalts in den nächsten Monaten verzichten müssen.
„Vor allem die Top-Torjägerin Jacqueline Baumgärtel, die in der letzten Saison 15 Tore erzielte, zu ersetzen, wird schwierig werden“, weiß die Berghofer Trainerin. Obwohl der aktuelle Kader 22 Spielerinnen umfasst, halten die Verantwortlichen des SVB weiterhin Augen und Ohren offen.
„Jung und wild ist jetzt abgedeckt, wir führen aber noch Gespräche mit einigen erfahrenen Akteurinnen“, sagt Marienfeld, ohne auf eventuelle Namen einzugehen.
Trainerin Laura Marienfeld hat ihren Kader deutlich verjüngt. © Folty
Trotz des bevorstehenden großen Umbruchs macht sich die Trainerin keine Sorgen hinsichtlich der nächsten Saison: „Wir setzen auf unsere starke Defensive und wollen ein ekelhafter Gegner sein, der mit viel Tempo die Gegnerinnen vor Aufgaben stellt“, gibt Laura Marienfeld Einblicke in ihr taktisches Konzept.
Auch Abteilungsleiter Achim Schütz freut sich auf die kommende Serie: „Unserer jungen und talentierten Mannschaft traue ich durchaus einen Platz im Mittelfeld der Liga zu“ versprüht der Abteilungsleiter Optimismus.
SV Berghofen: Sportlicher Leiter Stephan Gebling ist weg
Auf administrativer Ebene hat sich ebenfalls einiges in Berghofen getan. Der bisherige Sportlicher Leiter Stephan Gebling ist als Sportdirektor zum FFC Recklinghausen gewechselt. Seine Aufgaben teilen sich jetzt Trainerin Laura Marienfeld, die für den sportlichen Teil zuständig ist, und Abteilungsleiter Schütz, der den organisatorischen Bereich abdeckt.
Der stellvertretende Vorsitzende Michael Otto beackert den Mädchenbereich beim SV Berghofen. Sasa Cekovic (ebenfalls stellvertretender Vorsitzender) ist für die zweite und dritte Damenmannschaft verantwortlich. In Fabian Franz konnte ein Koordinator für den Bereich Mädchenfußball bei den Südlichen gewonnen werden.
„Eine enge Verzahnung zwischen den Bereichen Mädchen und Frauen ist für den Verein von elementarer Bedeutung“, sagt Abteilungsleiter Schütz. Ein ganz wichtiges Projekt für die Zukunft des Vereins wird in Kürze von den Verantwortlichen angestoßen.
Es geht dabei um Talentförderung sowie um die Förderung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Der Verein will aus dem eigenen Bereich lizensierte Übungsleiterinnen und Übungsleiter ausbilden, die ihr Fachwissen an die einzelnen Teams weitergeben.
„Unsere künftige Talentförderung beruht auf einem Drei-Säulen-Prinzip: Erstens, wir wollen die Talente sportlich weiterbringen. Zweitens, wir kümmern uns um die schulischen Aspekte der Talente. Drittens, wir kümmern uns um die berufliche Perspektive der Talente“, erläutert Abteilungsleiter Schütz das Zukunftsprojekt des SV Berghofen.
SV Berghofen hofft auf attraktiven Gegner im DFB-Pokal
Mittelfristig, das heißt in den nächsten drei bis fünf Jahren, planen die Verantwortlichen des SV Berghofen den erneuten Aufstieg der Frauen in die Zweite Liga an. Zunächst hofft man aber auf eine lösbare Aufgabe in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals, um bei einem Weiterkommen eventuell einen attraktiven Bundesligisten in der zweiten Runde als Gegner zu haben.
„Nachdem wir bereits gegen den VfL Wolfsburg antreten durften, wünschen wir uns natürlich den FC Bayern München in einem Heimspiel als Gegner“, meinte Achim Schütz scherzhaft.
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