SuS Derne engagiert sich für Flüchtlinge

Fußball

Es war kein ganz gewöhnliches Hallenfußballturnier, das da am Samstag in Scharnhorst stattfand. Worauf nicht nur die Namen der beteiligten Mannschaften hindeuteten. Neben dem SuS Derne I und II nahmen auch die Derner Allstars, der FC Bobby, FC Marlboro und FC Davidoff mit.

DORTMUND

, 15.12.2016, 09:56 Uhr / Lesedauer: 2 min
Die Teilnehmer des Turniers hatten Spaß und sorgten für gute Stimmung.

Die Teilnehmer des Turniers hatten Spaß und sorgten für gute Stimmung.

Während der Spiele wurde in der Sporthalle Musik gemacht, afrikanisches Trommeln. Vor der Halle gab’s nicht nur die obligatorische Turnier-Bratwurst, sondern ein internationales Buffett. „Sieben Tage, sieben Gänge, sieben Länder“.

Veranstaltet wurde das Turnier vom SuS Derne in Zusammenarbeit mit den DRK-Übergangswohnheimen für Flüchtlinge. Und dabei ging es um mehr als „nur“ den Sport. „Es ist ein Dankeschön an die Ehrenamtlichen“, beschreibt es Abbasse So, der Leiter der Unterkunft an der Derner Niersfeldstraße. Die Idee sei von den Flüchtlingen gekommen. Sie wollten sich für die Betreuung und die oft zeitintensive Unterstützung, die der SuS Derne geleistet hat, bedanken.

Die Derner haben in der Tat einiges mehr geleistet, als man von einem normalen Sportverein erwarten kann. Bereits seit Januar 2015 haben sie sich mit dem Flüchtlingsthema und der Hilfe für Migranten beschäftigt.

Daraus ist mehr geworden

Schnell ist daraus mehr geworden. „Aus dieser Zusammenarbeit haben sich mittlerweile echte Freundschaften ergeben“, beschreibt es Gisbert Dankowski, der SuS-Vorsitzende. Sein Verein ist Anlaufstelle für einige Einrichtungen aus der Umgebung. Sicher, weil sich die Derner mit ihrer umtriebigen Art einen Namen gemacht haben. Wohl aber auch, weil andere Sportverein in der Umgebung zurückhaltender sind.

Nach dem ersten Kennenlernen folgten beim SuS Derne seinerzeit Einladungen zu Trainingseinheiten, mit Beginn der Saison 2015/2016 waren bereits spielberechtigte Flüchtlinge im Spielbetrieb. Ohnehin beschränkt sich die Unterstützung durch den SuS nicht nur auf das Sportliche. „Der Sport ist die beste Möglichkeit, in Kontakt zu kommen“, sagt Abasse So, der DRK-Einrichtungsleiter, „je mehr die Flüchtlinge in das soziale Umfeld einbezogen werden, desto leichter leben sie sich bei uns ein.“

Verlust langjähriger Mitglieder

Das funktionierte beim SuS. Die Derner legten von Beginn Wert darauf, dass die Konversation in deutscher Sprache stattfindet. „So manches Mal klappte das nur mit ,Händen und Füßen“, so Dankowski, „doch mit der Zeit und mit viel Wohlwollen aller funktioniert das immer besser.“ Seit Beginn der Saison 2015/2016 haben bereits spielberechtigte Asylbewerber ihren Anteil an der steigenden Zahl von Aktiven im Verein und somit am Bestehen der beiden Seniorenmannschaften. Auf der einen Seite.

Auf der anderen stellt Dankowski aber auch fest, dass die Zahl der alten Mitglieder abnimmt. „Wir verlieren einige von den Mitgliedern, die schon lange bei uns sind“, stellt der Vorsitzende fest. Dankowski kann nur mutmaßen, aber einen Zusammenhang mit dem großen Engagement des Vereins ist wahrscheinlich. Nicht jedem gefällt, dass Spenden gesammelt wurden, damit die Neuankömmlinge mit Trikots und Schuhen ausgestattet wurden, um Fußball spielen zu können.

"Sie hatten doch nichts"

„Als sie zu uns gekommen sind, hatten sie doch nichts“, so Dankowski, der sich seitdem aber nicht nur einmal fragt: „Machen wir das richtig?“ Zumal die Arbeit für die Ehrenamtlichen aufwändig ist, die finanzielle Unterstützung von Außen zwar vorhanden ist, aber sicher auch größer sein könnte. Die Frage beantwortet sich Dankowski selbst. „Ein Mensch ist für mich ein Mensch. Und wenn wir helfen können, dann tun wir das auch.“