Der neue Trainer eines Dortmunder Bezirksligisten war seinem Team vorher völlig unbekannt. © picture alliance/dpa

Fußball-Bezirksliga

Spieler haben von ihrem neuen Trainer noch nie gehört – der wollte den Klub nicht coachen

Die Fußballer eines Dortmunder Bezirksligisten haben einen ihnen völlig unbekannten Trainer vorgestellt bekommen. Erste Anwerbeversuche scheiterten noch an einer Absage des Coachs.

Dortmund

, 10.12.2021 / Lesedauer: 3 min

Ein Verein traf eine mutige Entscheidung. Denn der neue Coach ist im Dortmunder Amateurfußball ein Newcomer. Ayhan Ibrahim (46) aber hat in der Nachbarschaft bereits einiges nachzuweisen. Und hätte er als Jungspund mehr Glück gehabt, hätte der Fußball-Bezirksligist heute einen Ex-Profi als Trainer. Im Interview stellt sich Ibrahim vor.

Ayhan Ibrahim, Sie sind neuer Trainer von RW Germania. Seien Sie uns nicht böse, aber Ihr Name ist in Dortmund trotz Ihrer beachtlichen Vergangenheit in dieser Stadt noch kein Begriff…Kein Wunder! Meine BVB-Jahre datieren ja aus der Zeit, als Michael Skibbe noch Juniorentrainer war. Danach musste ich wegen eines Unterschenkelbruchs meine Profipläne ad acta legen. Irgendwann stellte sich dann ohnehin die Frage, ob der Beruf nicht wichtiger sein würde.

Sie erwähnten eingangs, RW Germania sei Ihre erste Seniorenstation. Ist das nicht ganz schön mutig, in einer anderen Stadt diesen Schritt zu wagen?Als Nachwuchstrainer bei meinem Heimatverein und jetzt als U17-Trainer von Westfalia Herne kenne ich viele Dortmunder Mannschaften und Spieler. Ich habe zuletzt ohnehin nur die älteren Jahrgänge gecoacht.

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Wie kam der Kontakt überhaupt zustande?Germanias Sportlicher Leiter Christian Gries und ich kennen uns schon länger. Vor einem Jahr wollte Germania mich als Nachwuchscoach holen. Aber meine Ansprüche im Juniorenfußball sind für mich als B-Lizenz-Inhaber einfach höhere. Daher klappte das nicht. Jetzt aber einen Senioren-Bezirksligisten zu übernehmen, ist für meine Laufbahn ein logischer Schritt. Fußball ist meine Leidenschaft. Daher peile ich, wenn es die Zeit zulässt, auch die A-Lizenz an.

Wie arbeitet ein ambitionierter, gut ausgebildeter Nachwuchstrainer im Seniorenbereich?Mit klaren Vorstellungen!

Die da wären?Mit Spielfreude und Struktur. Beides schließt sich überhaupt nicht aus.

Können Sie das mit der insgesamt doch eher enttäuschend gestarteten Germania umsetzen?Ja, der erste Eindruck hat mich darin bestärkt. Die Jungs haben das Potenzial für erfolgreichen Fußball. Das habe ich bereits in den ersten Einheiten gespürt.

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Ihre Vorgänger Alexander Schwarz und Dennis Rensmann kamen aus den eigenen Spielerreihen. Wie hat die Mannschaft auf Sie reagiert?Im ersten Moment wie Sie (lacht). Die wussten nicht, wer ich bin. Aber sie sind erwartungsvoll. Ich glaube, das passt menschlich und fußballerisch.

Dennis Rensmann (l.) und Alexander Schwarz legten ihre Trainerämter freiwillig nieder. © Stephan Schütze

Was hat die Mannschaft schon? Und was fehlt ihr noch?Spielverständnis und Einstellung sind da. Das hat mir mein Einstand gezeigt. Das 3:3 gegen BW Huckarde haben wir uns verdient. Wir haben uns nie aufgegeben. Aber an der Fitness müssen wir arbeiten.

Auf solch eine Aussage reagieren Vorgänger zuweilen pikiert, weil das heißen könnte, das Training wäre nicht so fordernd gewesen. Meinen Sie das so?Nein, so habe ich das auch bewusst nicht formuliert. Denn die Gründe für die mangelnde Fitness sehe ich nicht in der Trainingsarbeit. Das ist nicht in den vergangenen Wochen so passiert. Wir hatten die Coronapause. Danach hatten wir ständig so viele Ausfälle, dass es schwierig war, alle auf dem gleichen Punkt fitzubekommen. Das ändert aber nichts daran, dass wir daran hart arbeiten müssen.

Was nehmen Sie sich mit Germania vor? Zunächst geht es darum, unten nicht reinzurutschen und Dinge unabhängig der Tabellensituation so zu verbessern, dass wir erfolgreicher spielen. Dementsprechend möchte ich an Fitness und Spielfluss arbeiten. Klar, mittel- und langfristig wollen wir oben wieder anklopfen.

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