Spieler des Spieltags ist kein großer Fußballfan und verrät BW Huckardes Erfolgsgeheimnis

Fußball-Kreisliga

Mwangi Pilzecker ordnet bei A-Liga-Tabellenführer Blau-Weiß Huckarde das Mittelfeld. Im Interview verrät er Überraschendes über sich selbst und das Erfolgsgeheimnis seines Teams.

Dortmund

, 29.11.2019, 10:00 Uhr / Lesedauer: 3 min
Mwangi Pilzecker (l.) ordnet bei BW Huckarde das Mittelfeld.

Mwangi Pilzecker (l.) ordnet bei BW Huckarde das Mittelfeld. © Stephan Schuetze

Mwangi Pilzecker ordnet bei A-Liga-Tabellenführer Blau-Weiß Huckarde das Mittelfeld und interessiert sich sonst gar nicht so für Fußball. Für die Wahl zum Spieler des Spieltags hat es in dieser Woche trotzdem gereicht. Vor dem Derby gegen die Westfalia am Sonntag (14.30 Uhr, Arthur-Beringer-Str.) sprachen wir mit dem Mittelfeldspieler.

Glückwunsch zur Wahl als Spieler des Spieltags! Hast du die Wahl wahrgenommen?

Ja, ich hab schon gesehen, dass ich vorne liege, aber ich hab jetzt nicht nochmal speziell zum Wählen aufgerufen, weil es ja mehr so eine Jux-Wahl war. Witzig fand ich es trotzdem.

War es denn wichtig für euch, dass es keiner von der Westfalia wird?

Ehrlich gesagt haben wir da am Dienstag beim Training gar nicht drüber gesprochen.

Dann lass uns mal zu dir kommen. Wo hast du angefangen, Fußball zu spielen?

Bei BC Sportfreunde. Da war ich bis zur D-Jugend. Danach war ich das erste Mal bei Blau-Weiß Huckarde, fünf Jahre lang, bevor ich in der A-Jugend nach Brünninghausen gegangen bin. Da habe ich auch meine ersten zwei Seniorenjahre verbracht. Danach bin ich für ein halbes Jahr zum VfL Schwerte gewechselt, da hat es aber nicht so geklappt. Über RW Barop bin ich dann wieder in Huckarde gelandet.

Wie kam der Wechsel nach Huckarde zustande?

Ich war in Barop mit den Zielen des Vereins nicht so zufrieden. Dann gab es erstes Interesse, aber das Gespräch hatte sich ein bisschen rausgezögert. Erst nach dem Spiel gegen Huckarde haben wir uns zusammengesetzt und das Konzept hat mich schnell überzeugt. Es ist mein Jugend-Verein, es sind Spieler dahingekommen oder waren schon, mit denen ich schon zusammengespielt hatte wie Thomas Geiger oder Raphael Wichert.

Wie lief das Gespräch mit Thomas Faust, hat er euch da mit Aufstiegsplänen gelockt?

Nein, er hat nie von Aufstieg gesprochen, musste er auch nicht, um uns Spieler dahinzuholen. Er hat einfach gesagt: Da kommt ein bisschen was, der Verein hat was vor. Mussten sie ja auch, Huckarde war zur Halbserie damals ja fast abgestiegen. Er spricht selbst aber nicht so viel vom Aufstieg, das finde ich auch gut. Aber irgendwo im Kopf wird es das Ziel sein. Wenn nicht dieses Jahr, dann nächstes Jahr.

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Thomas Faust sagt, du machst es da im Mittelfeld richtig stark. Hast du schon immer auf der Position gespielt?

In der Jugend war ich erst Libero, später dann Innenverteidiger. Ich hatte aber immer die Ambition, mehr im Mittelfeld zu spielen. In Barop ging das dann los, dass ich vor der Abwehr spielen konnte. Ich hab das auch selbst forciert, der Trainer hat es in einem Freundschaftsspiel ausprobiert und seitdem hat sich das nicht mehr geändert. Ich würde es auch nicht mehr ändern wollen und fühle mich sehr wohl dort.

Hast du ein Vorbild auf der Position?

Schwierig, als Kind hatte ich keins, ich bin nämlich gar nicht so der Fußballfan.

Wie bitte?

Ja, die Nachfrage kenne ich. Ich bin ja Dortmunder und da ist man natürlich eigentlich BVB-Fan. Aber bei mir hat sich das Interesse dafür einfach nie so ausgebildet.

Aber du guckst schonmal ab und zu Fußball?

Ich gucke mir ab und an Spieler auf meiner Position an. Toni Kroos oder Casemiro, von denen versuche ich, mir was abzugucken.

Und was machst du sonst in deiner Freizeit?

Ich trainiere nebenbei noch bei mir auf dem Dachboden, gehe auch gerne feiern und studiere Elektrotechnik an der FH.

Letztes Wochenende seid ihr durch ein vorgezogenes Spiel Tabellenführer geworden. War das vorher Thema?

Ja, das wurde schon angesprochen, hat für mich persönlich aber nicht so die Relevanz. Der ASC und Huckarde werden ihre Spiele gewinnen und dann sind wir nicht mehr Erster. Das Rennen da oben ist völlig offen.

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Wie groß war das Thema Derby in dieser Woche?

Ja, das war schon viel Gesprächsthema. Es ist ja auch ein bisschen Saison-entscheidend. Wenn wir verlieren, wären es vier und sechs Punkte nach vorne. Das ist in der Liga schon eine Summe, weil nicht so viel liegen gelassen wird. Deshalb muss das Spiel schon allein wegen der Tabelle gewonnen werden. Dann ist es natürlich ein Derby, das wir am ersten Spieltag noch mit 1:3 verloren haben, obwohl es ein Unentschieden hätte sein müssen. Klar, die Konzentration geht zum Ende des Winters ein bisschen runter. Aber das können wir uns jetzt nicht erlauben.

Marcel Land, der Trainer von Westfalia Huckarde, hat gesagt, dass Mannschaften von Thomas Faust immer richtig viel laufen können. Wie anstrengend ist das Training unter ihm?

Ich würde es gar nicht anstrengend bezeichnen, wir laufen nicht viel ohne Ball, es wird immer beides abgedeckt, so macht es mehr Spaß. Hinzu kommt, dass die Mannschaft generell einfach fit ist. Es gibt kaum Spieler bei uns, die in der Vorbereitung beim Laufen keine Lust mehr hatten.

Liegt eure gute Defensive (15 Gegentore in 16 Spielen) also auch dran?

Ja, ich merke es bei den meisten Gegnern, dass die ab der 60., 70. Minute nicht mehr können. Wir hatten Spiele, bei denen der Gegner zur Halbzeit geführt hat, ich aber wusste, dass wir das drehen können. Das ist definitiv ein Grund für die wenigen Gegentore.

Wie bereitet ihr euch auf Sonntag vor? Gehts Samstag ausnahmsweise früh ins Bett?

Also für mich persönlich habe ich mir vorgenommen, früher ins Bett zu gehen. Ich hoffe, die anderen auch.

Wie geht’s aus?

2:1 für uns.

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