Spieler des ASC 09 war froh über den Lockdown: Jahrelange Leidenszeit scheint vorbei

© Stephan Schuetze

Spieler des ASC 09 war froh über den Lockdown: Jahrelange Leidenszeit scheint vorbei

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Viele, viele Jahre verzichtete ein Fußballer des ASC 09 immer wieder auf sein liebstes Hobby. Mal länger, mal kürzer – aber nie freiwillig. Nun trifft er sogar wieder für den Oberligist.

Dortmund

, 12.08.2021, 09:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Im vergangenen Sommer bot sich einem Dortmunder Fußballer endlich die Gelegenheit, sich gegen seine seit Jahren immer wieder auftretende Verletzung zur Wehr zu setzen. Ein Jahr später erzielt er sogar Tore für den ASC 09.

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Mindestens acht Mal war Ermias Simatos die Kniescheibe im linken Knie herausgesprungen. Eine unschöne Verletzung, die beim einen oder anderen wohl schon vom bloßen Gedanken Gänsehaut auslöst. Doch Simatos Probleme waren chronisch.

Ermias Simatos wurde 2020 operiert

Wie eine Spezialistin erst 2019 feststellte, sorgte eine angeborene asymmetrische Form der Kniescheibe dafür, dass Simatos über Jahre immer wieder ausfiel. Nach der Diagnose, auf die der 25-Jährige lange warten musste, folgte Mitte 2020 die entsprechende Operation.

„Eine Reha hatte ich in dem Sinne ja nicht“, sagt Simatos. Stattdessen schonte er sich drei Monate lang, ehe er langsam mit dem Lauftraining begann. „Das war recht mühsam“, so der Mittelfeldspieler. Doch die Regeneration nach dem Eingriff lief gut: Simatos erlebte keine Rückschläge.

Etwas mehr als einem Jahr begann für Ermias Simatos das Ende seiner Leidenszeit.

Etwas mehr als einem Jahr begann für Ermias Simatos das Ende seiner Leidenszeit. © ASC 09 Dortmund

Doch als er wieder in das Fußballtraining einsteigen sollte, stand der Sport plötzlich still. Der Lockdown hatte sich wie eine Decke über den Teamsport gelegt. Doch Simatos kam das recht gelegen.

„Rein sportlich war das gar nicht so schlecht mit dem Lockdown“, sagt er. So wuchs der Trainingsrückstand auf seine Teamkollegen nicht weiter an und als das Training wieder begann, musste sich beinahe alle Fußballer erst wieder an ihren Sport gewöhnen. So, wie es Simatos ohnehin ergangen wäre.

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Inzwischen befindet er sich längst wieder im Training der Aplerbecker. Erst oftmals nur als Überzahlspieler und ohne Zweikämpfe, doch inzwischen trainiert Simatos wieder so weit mit, dass er schon beim Hecker-Cup einen Kurzeinsatz verbuchen konnte.

Doch damit nicht genug. Am Dienstag, als der ASC gegen Bezirksligist BW Huckarde testete, sammelte Simatos deutlich mehr Minuten und erzielte gleich sein erstes Tor seit ganz langer Zeit.

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Jan-Patrick Friedrich hatte angedribbelt, weshalb der Gegenspieler des auf Rechtsaußen eingesetzten Simatos diesen aus den Augen verlor. Unbewacht startete der Aplerbecker ein, nahm das Zuspiel von Friedrich mit einem Kontakt mit und versenkte den Ball flach unten zum 6:1-Endstand.

Simatos Ziele lauten nun: „So schnell wie möglich auf das Level der anderen kommen und möglichst schnell wieder eine Option für die erste Elf werden.“ Am Dienstag hat er dafür den nächsten Schritt getan.

Ermias Simatos hat sich nie an das Herausspringen der Kniescheibe gewöhnt

Den Mut auf seinem langen Weg habe er nie verloren, sagt der 25-Jährige. Nur einmal, irgendwann zwischen dem fünften und sechsten Herausspringen der Kniescheibe, habe er mal gezweifelt.

Gewöhnt habe Simatos sich an das Gefühl, dass die Kniescheibe nicht dort sitzt, wo sie hingehört, übrigens nie. „Das wird man nie. Aber nach drei bis vier Mal wusste ich jeweils, was los war.“

Seit der OP hält seine bisherigen Schwachstelle. Ihm fehle noch das Gespür für Situation, die Schnelligkeit im Kopf und die Matchfitness, sagt Simatos. All das könnte er sich bei weiteren, längeren Einsätzen in der Vorbereitung des ASC holen.