Früher Oberliga-Torwart, jetzt im besten Fußballalter Trainer geworden - warum?

© Pascal Weissenfels

Früher Oberliga-Torwart, jetzt im besten Fußballalter Trainer geworden - warum?

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Er ist 32, hat in der Oberliga als Torwart gespielt und ist nun Torwarttrainer des Bezirksligisten Mengede 08/20. Im Interview verrät Daniel paries, warum er sich zu diesem Schritt trotz bestem Fußballalter entschieden hat.

Dortmund

, 12.08.2021, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Häufig fällt ein Torwarttrainerwechsel nur unter ferner liefen. Dabei hat der Coach der Schlussleute eine ziemlich elementare Funktion. Joachim Kerner, Vereinsmanager von Bezirksligist Mengede 08/20, meldete sich dann auch in der Redaktion, um den Wechsel vom beruflich stark beanspruchten Mario Klein zu Daniel Paries (32) bekanntzugeben. Anlass genug, den neuen Mann über sich, seine Rolle und die Voraussetzungen für gute Torhüter zu sprechen.

Daniel Paries, was veranlasst einen Mann im immer noch ziemlich guten Fußballeralter, Torwarttrainer zu werden?

Erstens natürlich meine frühere Position. Ich war Torwart in der Oberliga bei den Sportfreunden Niederwenigern, zuletzt bei der SG Welper. Dann riss ich mir das Kreuzband. Und als ich es noch einmal versuchen wollte, spürte ich das Knie wieder. Ich war zwar lange im Niederrhein-Fußball unterwegs. Da meine Frau aus Dortmund kommt und ich mittlerweile hier wohne, kam die Anfrage von Joachim Kerner gerade recht.

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Was bringen Sie mit?

Erfahrung! Wie ich mit den Torhütern arbeite, entscheide ich, wenn ich sehe, was sie bereits gut können und wo sie sich verbessern können. Aber viel geht es auch darum, die Jungs fitzuhalten.

Haben Sie individuelle Ideen oder wenden Sie Übungen an, die viele Torhüter als Standard bezeichnen würden?

Letzteres! Ich mache mir da schon Gedanken, seitdem ich weiß, dass ich in Mengede arbeiten möchte. Aber da kommen schnell neue Impulse dazu.

Gibt es schon erste Eindrücke?

Ja, seit vergangenen Donnerstag mische ich mit. Bitter, dass sich René Kuck jetzt im Test gegen Hombruch verletzt hat. Ich hoffe, er ist schnell wieder dabei. Auch Nico Piskorz arbeitet sehr gut mit. Ich bin aber auch so ehrlich und sage, dass ich die Jungs vorher nicht kannte, sie aber jetzt schnell kennenlernen möchte. Das Positive am 3:1 gegen den HSV war die insgesamt sehr gute Leistung. Das Zusehen hat Spaß gemacht.

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Wie sieht Ihr Torwarttraining aus, wenn das Zusehen in den Spielen weiterhin so viel Spaß macht? Und wie, wenn nicht?

Ich arbeite ja nur mit den Torhütern zusammen. Da bin ich in Sachen Inhalten aber auch Torwartchef. Natürlich kann der Trainer mir mal sagen, was ich besonders berücksichtigen soll. Und er macht die Aufstellung. Mein Programm mit den Torwarten aber lege ich fest. Wir starten immer mit Ausdauer-Übungen. Aber der Großteil meines Trainings läuft mit dem Ball. Die Sprungkraft ist mir auch sehr wichtig. Wir fangen aber mit den kleinen, elementaren Dingen an und kümmern uns dann um die größeren Dinge, also um den Feinschliff.


Was muss ein guter Torwart können oder haben?

Die Sprungkraft ist schon sehr wichtig - gerade für kleinere Torhüter. Ich sage aber ausdrücklich: Ein Torwart muss nicht unbedingt groß sein. Ich bin selbst nur 1,76. Vielleicht müssen wir uns groß machen. Wer aber eine gute Sprungkraft hat, kompensiert die fehlenden Zentimeter locker.

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