Amateurfußball
Spielabbruch: Amateurfußballer schlägt Schiedsrichter die Pfeife aus dem Mund
Ein Fußballspiel in Baden-Württemberg schlägt hohe Wellen. Ein Spieler soll dem Unparteiischen die Pfeife aus dem Mund geschlagen haben. Der wollte indes die Personalien eines Zuschauers feststellen.
Der Schiedsrichter brach aus kuriosen Gründen ein Amateurfußball-Spiel ab. © picture alliance/dpa
Es ist eine äußerst kuriose Situation, die sich zugetragen haben soll. Ein Amateurfußballer soll eine Tätlichkeit gegenüber dem Schiedsrichter begangen haben. Der Unparteiische wollte die Personalien eines Zuschauers feststellen lassen. Das alles gipfelte in einem Spielabbruch.
Passiert ist das in Sinsheim in Baden-Württemberg. Ostermontag fand die Kreisliga-Begegnung zwischen Türk Gücü Sinsheim und dem TSV Waldangelloch kein reguläres Ende. Zuerst berichtete die „Rhein-Neckar-Zeitung“ (RNZ) darüber.
Spielabbruch in Sinsheim
Der Vorwurf: Ein Fußballer von Türk Gücü hat Schiedsrichter Robin Eckner die Pfeife zumindest aus dem Mund gewischt. Laut RNZ gehen die Augenzeugenberichte darüber auseinander, ob es sich um einen richtigen Schlag oder einen „stärkeren Wischer“ gehandelt hat, der die Pfeife aus dem Mund des Spielleiters befördert hat.
Der Türk Gücü-Vorsitzende Mustafa Kaya formulierte es gegenüber der RNZ so: „Unser Spieler wollte dem Schiedsrichter die Pfeife aus dem Mund nehmen. Das zu tun, war mit Sicherheit keine so gute Idee.“
Die zuvor offenbar faire Partie, in der Waldangelloch mit 4:1 führte, fand in der 74. Minute entsprechend ein jähes Ende. Der Schiedsrichter verließ mit kühlenden Eiswürfeln an der Wange den Platz.
Der Angriff auf den Schiedsrichter blieb nicht der einzige kuriose wie unschöne Höhepunkt der Partie. Weil ein Zuschauer sich lautstark kurz zuvor über eine Gelb-Rote-Karte gegen einen Türk Gücü-Spieler aufgeregt hatte, zog Eckner Konsequenzen. „Meilenweit“ sei das Foul von einer Verwarnung entfernt gewesen, heißt es von Waldangellochs-Spielausschuss-Leiter Thomas Schick.
Schiedsrichter fragt Zuschauer nach Personalien
Der Unparteiische wollte die Personalien des reklamierenden Zuschauers aufnehmen – ein sehr ungewöhnlicher Vorgang. Als dieser seine Daten nicht herausgab, fragte Eckner die Sinsheimer Trainer nach dessen Namen.
Als diese ihm nicht weiterhelfen konnten, brach der Schiedsrichter das Spiel ab. „Ich weiß nicht, was er damit bewirken wollte. Es war alles ruhig auf dem Platz. Da war nichts, überhaupt nichts“, so Türk Gücü-Boss Kaya gegenüber der RNZ.
Laut der Zeitung habe der Schiedsrichter von der Schiedsrichter-Kabine aus Polizei und Notarzt verständigt. Mit dem Krankenwagen sei er anschließend in ein Krankenhaus gefahren.