
© Patrick Schröer
Spielabbruch und Rudelbildung in Dortmunder Kreisliga: „Schiedsrichter fühlte sich bedroht“
Fußball-Kreisliga
Fünf Tore in der ersten Halbzeit - es war ein spannendes zwischen zwei Dortmunder A-Ligisten, das der Schiedsrichter vor der Pause abbrach. Er soll sich bedroht gefühlt haben.
Ein intensives, kampfbetontes, aber eigentlich faires Dortmunder Kreisliga-A-Spiel ist am Sonntagnachmittag vorzeitig abgebrochen worden. Der Unparteiische hatte kurz vor dem Halbzeitpfiff die Faxen dicke und pfiff ab.
Zwei Elfmetersituationen brachten bei den Gastgebern das Fass zum Überlaufen. Die Gastgeber, das waren an diesem Nachmittag die Kicker des VfR Kirchlinde II trafen im Duell der Reserven auf den VfR Sölde II. Kirchlinde hielt gut mit gegen den Spitzenreiter führte nach frühem Rückstand zwischenzeitlich sogar mit 2:1. Durch einen Foulelfmeter kam Sölde dann zum Ausgleich. Für Kirchlinde der erste Aufreger der Partie.
Trainer Hasan Gündüz und sein Team sahen die Situation ein wenig anders als der Unparteiische. Sölde-Trainer Marcel Möller sprach von einem diskussionswürdigen Elfmeter, den man aber geben könne. Söldes Patrick Johann war´s egal - er traf zum 2:2-Ausgleich. Nun lief es bei Sölde besser, Marko Oelerking traf in der 30. Minute zum 3:2. Spiel gedreht.
Dann die Szene, die zum Spielabbruch führte. Kurz vor dem Halbzeitpfiff sprach der Schiedsrichter Sölde erneut einen Strafstoß zu. „Das war ein Elfmeter, klarer geht es nicht“, so Möller. Doch zur Ausführung des selbigen kam es nicht mehr. Kirchlinde ärgerte sich über die Schiedsrichterentscheidung, allen voran Kapitän Baris Gülen, der den Schiedsrichter verbal attackiert haben soll. Er sah die Ampelkarte.
Daraufhin stürmte Kirchlindes Trainer Hasan Gündüz auf den Platz, beschwerte sich beim Unparteiischen und sah die Rote Karte. Es entwickelte sich eine Rudelbildung. Möller: „Mehrere Kirchlinder wollten dann den Schiedsrichter angehen. Ordner gingen dazwischen. Die Situation geriet völlig aus dem Ruder, es war völlig in Ordnung, das Spiel abzupfeifen. Solche Situationen nerven mich zu Tode“, sagt Möller, der zudem betonte, dass seine Jungs mit den Kirchlindern selbst keine Probleme gehabt haben.
Kirchlinde-Coach Hasan Gündüz räumt Fehler ein
Hasan Gündüz bestätigt dies und auch, dass er auf den Platz lief, mit dem Schiedsrichter diskutierte und die Rote Karte sah. „Da räume ich einen Fehler ein. Ein Trainer sollte nicht auf den Platz laufen. Da sind die Emotionen mit mir durchgegangen“, sagt Gündüz, der dann nachschob: „Es wurde keiner handgreiflich und keiner hat den Schiedsrichter angepackt. Aber er hat sich bedroht gefühlt“, sagt er.
Es werde wohl zu einer Spruchkammersitzung kommen. „Ich werde zur Spruchkammer müssen. Das ist auch okay, aber ich bitte auch die Leute, die in der Kammer sitzen, zu den Sportplätzen zu kommen und zu sehen, was die Leute pfeifen“, sagt Gündüz. Weil die Aktionen Kirchlindes zum Spielabbruch führten, wird die Partie aller Voraussicht nach für Sölde II gewertet.
Ist bereits seit Kindesbeinen an von Ballsportarten – insbesondere Fußball – fasziniert. Stets neugierig auf der Suche nach Geschichten, auch abseits des Ballsports. Die Liebe zum Journalismus entdeckte er über sein großes Hobby: Fotografie.
