
© Jens Lukas
Skurrile Sport-Schlagzeilen, die erst seit Corona Sinn ergeben
Corona
Seit etwas mehr als einem Jahr beschäftigt und die Corona-Pandemie. Das Virus sorgt dabei für Geschichten und Überschriften, die zuvor nie im Leben möglich gewesen wären.
Corona hat unser aller Leben auf den Kopf gestellt. Das ist so, gibt‘s auch nichts dran zu rütteln. Seit rund einem Jahr ist eigentlich kaum etwas so, wie es mal vorher mal war.
Und es ist verrückt zu sehen, was dieses Virus angestellt hat. Denn seitdem haben sich auch die Themen von uns verändert. Wir berichten über Masken- und Hygienevorschriften, ob überhaupt weiterhin Sport getrieben werden darf und aus welchen kuriosen Gründen Spiele bereits abgesagt worden sind.
Spieler hören wegen Corona auf
So hatten wir vor kurzem erst den Titel zu einem Text: „Winterberg-Chaos: Amateurfußballer berichtet von vollen Pisten und verletzter Maskenpflicht“ Volle Pisten in Winterberg? Eigentlich total normal. Verletzte Maskenpflicht? ‚Wie bitte?‘, wäre die Nachfrage wohl vor der Coronavirus-Pandemie gewesen.
Genau so, wenn ein Fußballer von „Kabinenpartys, Kreise, volle Autos“ erzählt und auspackt: „So ist Sport in der Corona-Zeit.“ Themen, mit denen wir uns befassen, die für nie möglich gehalten wären, aber unabdingbar sind durch das Virus.
Witze über das gleichnamige Bier sind dabei übrigens an jeder Stelle unangebracht - bereits seit Beginn der Pandemie.
Wie gravierend das Virus einen Einschnitt in unser Leben gemacht hat, wird auch daran deutlich, wenn der Kapitän eines Dortmunder Fußball-Bezirksligisten und Oberliga-Spieler aus Sorge vor Corona mit dem Fußball aufhören.
Und es mag äußerst skurril klingen - wird Corona ausgeblendet - wenn in einer Überschrift steht: „Kreis Unna fordert Saisonpause, Fußballkreis Dortmund verschärft die Maskenpflicht“ Doch zum damaligen Zeitpunkt, Anfang Oktober, war dies wohl ein richtiger Schritt bei steigenden Zahlen.
Den verrücktesten Corona-Vorfall mit Dortmunder Beteiligung gab es wohl beim Bezirksliga-Duell zwischen dem VfR Sölde und dem SSV Mühlhausen-Uelzen, als ein Sölder Spieler während der Partie erfahren hat, das er in Quarantäne muss und daraufhin ausgewechselt worden ist.
Vorsitzender pfeift Fußballspiel einfach ab
Übrigens: Die kurioseste Corona-Geschichte, die ich bislang im Amateurfußball erlebt habe, fand nicht in Dortmund statt, sondern im beschaulichen Cappenberg, einem Ortsteil der Stadt Selm an der Grenze zu Lünen. Dort spielten die jeweils dritten Mannschaften von GS Cappenberg und des TuS Westfalia Wethmar gegeneinander. Zum Einsatz kam an diesen Sonntagmorgen ein Schiedsrichter, der zwei Tage zuvor noch als Linienrichter beim Testspiel des SuS Oberaden gegen Türkspor Dortmund im Einsatz war.
Da beim SuS Oberaden ein Spieler positiv auf das Virus getestet worden ist und der Schiedsrichter eine mögliche Kontaktperson war, galt er als Corona-Verdachtsfall. Bis diese Nachricht aber durchgedrungen ist, lief das Spiel in Cappenberg bereits. Der Vorsitzende des TuS Westfalia Wethmar, Stephan Polplatz, fuhr deshalb, als er von der Situation hörte, selbst zum Platz, nahm seine Pfeife mit und pfiff das Spiel mittendrin einfach ab, um alle Beteiligten aufzuklären und vor allem zu schützen. Damals titelten wir: „Plötzlich läuft der Hygienebeauftragte auf den Platz und pfeift ab“
Geschichten und Schlagzeilen, die zuvor einfach unvorstellbar gewesen wären.
Journalismus ist meine Passion. Seit 2017 im Einsatz für Lensing Media. Immer auf der Suche nach Hintergründen, spannenden Themen und Geschichten von Menschen.
