Christian Hampel spricht erstmals über das Aus beim Lüner SV und sein neues Amt in Dortmund

© Timo Janisch

Christian Hampel spricht erstmals über das Aus beim Lüner SV und sein neues Amt in Dortmund

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Christian Hampel wird im Sommer den Lüner SV verlassen und sich den Dortmunder Löwen/Brackel 61 anschließen. Jetzt hat er sich erstmalig zu allen Entwicklungen geäußert.

Dortmund

, 09.03.2021, 06:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Es sind intensive und teilweise auch emotionale Wochen, die hinter Christian Hampel (50) liegen. Im Sommer muss der Noch-Trainer und Noch-Sportliche Leiter des Lüner SV beim Fußball-Westfalenligisten seine Koffer packen. Axel Schmeing als Coach und Marcel Piaszyk als Sportlicher Leiter beerben ihn dann. Der Abgang hatte für Aufsehen gesorgt, da Hampel von dieser Entscheidung vom LSV-Vorstand nicht in Kenntnis gesetzt worden war. Zuletzt teilten die Dortmunder Löwen nun mit, dass Hampel sich ab Sommer dem A-Ligisten anschließt. Nun hat Hampel über all das in einem Interview gesprochen.

Bereits kurz vor dem Interview teilt der Noch-50-Jährige mit, dass er sich nicht im Detail zur Trennung vom Lüner SV äußern möchte. Er wolle keine schmutzige Wäsche waschen. Vereinzelte Nachfragen könne er aber beantworten.

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Herr Hampel, Sie haben sich bislang noch nicht zu Ihrem Trainer-Aus beim Lüner SV geäußert – was sagen Sie mit einem Monat Abstand zu Ihrer Entlassung?

Ich möchte keine schmutzige Wäsche waschen, dafür ist meine Kinderstube zu gut. Wie die Trennung abgelaufen ist, hat jeder mitbekommen. Ich möchte mich nicht groß dazu äußern.

Sind Sie denn vom Lüner SV enttäuscht?

Enttäuscht bin ich nicht, aber die Art und Weise, wie der Verein vorgegangen ist, finde ich unterirdisch.

In den Tagen nach der Verkündung war es sehr still um Ihre Person geworden. Sie haben auch keine Interviews gegeben. Haben Sie in der Zeit überlegt, dem Amateurfußball komplett den Rücken zu kehren?

Nein, überhaupt nicht. Ich habe relativ schnell ein paar Anfragen bekommen. Eine aus der Oberliga, zwei aus der Landesliga und eben von den Dortmunder Löwen. Ich habe noch genug Feuer, habe aber auch gemerkt, dass es gut ohne Fußball geht.

Wie sieht Ihr Kontakt denn aktuell zur LSV-Mannschaft aus?

Wir haben viel Kontakt und haben relativ schnell einen Haken daran gemacht. Es ging sofort weiter und war keine große Nummer für uns.

Sie bleiben bis zum Sommer beim Lüner SV, haben eventuell sogar noch Spiele zu spielen, wenn die Saison weitergeht. Ist das nicht komisch für Sie?

Das ist überhaupt kein Problem, ich kümmere mich um die Mannschaft. Ich bin lange im Geschäft, werde 51 und habe keine Probleme damit, das mit der Mannschaft anzugehen. Wir müssen jetzt ja eh abwarten, ob es weitergeht oder nicht.

Freuen sich über Christian Hampel (m.) im Team: Brackels Vorsitzender Michael Lange (l.) und der Sportliche Leiter Jannis Greita (r.)

Freuen sich über Christian Hampel (m.) im Team: Brackels Vorsitzender Michael Lange (l.) und der Sportliche Leiter Jannis Greita (r.) © Brackel 61

Sie und die Dortmunder Löwen – wie kam das dann zustande?

Wir sind schon länger in Kontakt und es ist tatsächlich so, dass Michael Lange und ich uns beim Spazierengehen getroffen haben. Danach war ich relativ schnell Feuer und Flamme.

Es geht für Sie in die A-Liga...

Und bei der Liga habe ich gar keine Eitelkeiten, wobei ich sagen muss, dass ich nicht bei jedem Kreisligisten angefangen hätte. Hier in Brackel wartet ein tolles Projekt. Brackel ist ein seriös geführter Verein und ich wohne nur 2,5 Kilometer vom Platz entfernt. Wenn die Kabinen fertig sind, dann ist es wohl die schönste Anlage in Dortmund. Der Verein hat sehr viel in die Infrastruktur gesteckt. Jetzt geht es darum, sportlich anzuschieben und das Ding nach vorne zu bringen. Wir haben Ziele und da habe ich richtig Bock drauf.

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Der Bezirksliga-Aufstieg?

Kurzfristig ist das ein Muss, ja. Wir wollen so schnell wie möglich überkreislich spielen. Das zweite Ziel ist, dass wir mittelfristig ein Derby in Brackel haben. Das wäre der nächste Step. Weiter will ich erstmal nicht gehen. Die Ziele sind ambitioniert genug, aber alles andere als unrealistisch.

Haben Sie deswegen auch den höherklassigen Vereinen abgesagt?

Die Perspektive ist, dass ich gemeinsam mit den Leuten im Verein etwas aufbauen kann. Nach drei, vier Jahren könnte man dann sagen, dass wir den Verein sportlich nach vorne gebracht haben. Das war für mich ein wichtiger Punkt. Auch die geile Sportanlage hat eine Rolle gespielt. Ich habe ein sehr gutes Gefühl.

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Jetzt haben Sie eine Art Übergangssaison und werden dann Trainer. Erklären Sie mal...

Von vornherein war klar, dass Kalli (Michael Kalwa, Trainer Brackel, Anm. d. Red.) noch eine Saison macht und danach definitiv aufhört. Deswegen war klar, dass der Verein dann auf der Trainerposition Bedarf hat. Ich werde mich nun langsam in den Verein hineinarbeiten, mich in Meetings kurzschließen, mir das Training angucken und bald auch andere Spiele anschauen und dabei scouten. Wir wollen junge, gute, hungrige Jungs bekommen. Ich werde die Dinge für das nächste Jahr vorbereiten, um dann als Trainer anzupacken.