TSD-Torschütze Bingöl kritisiert Schiri und eigenes Team Offene Worte nach der Niederlage

TSD-Torschütze Bingöl kommentiert Niederlage offen und ehrlich: „Uns passieren zu viele einfache Abspielfehler“
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Als Serdar Bingöl Ron Meyer in der traditionsreichen Uerdinger Grotenburg umkurvte und zum Entsetzen der 2250 Krefelder Anhänger unter den 2350 Zuschauern das 1:1 bejubelte, dann seine Mitspieler weiter Druck machten, schien der erste Regionalliga-Sieg der Geschichte von Türkspor Dortmund in Reichweite.

Das Momentum schien beim lautstark angefeuerten KFC endlich auf der Seite von TSD. Dass es am Ende nicht mal das Unentschieden wurde, das Spiel ging 1:2 aus Türkspor-Sicht aus, erklärte der Torschütze nachvollziehbar: „Das war wieder ein unnötiger Abspielfehler. Wir standen in dieser Situation zu offen. Und dann war der Abschluss von Uerdingens Ufumwen Osawe natürlich echt klasse.“

Komplimente bringen nichts für Türkspor Dortmund

Interessant und passend aber dann Bingöls Ergänzung: „Diese einfachen Fehlpässe passieren uns in dieser Saison zu häufig. Wir hatten bislang wirklich starke Gegner. Die bestrafen das dann.“

Um die Negativseite abzuarbeiten, muss dann auch der zu harmlose Abschluss der TSD-Offensive in die Analyse. Auch dem stimmt Bingöl, der als Verteidiger den Treffer erzielt hatte, zu. „Wir hatten Chancen, wobei dann entweder der letzte oder vorletzte Pass nicht ankam oder zu wenig Klarheit in den Abschlüssen war.“

Und Trainer Sebastian Tyrala hatte schließlich auch recht, dass irgendwann die Komplimente nichts bringen. Dass Gegenüber René Lewejohann TSD dann auch noch „Bolzplatzmentalität im positiven Sinne“ attestierte und das Team als „harte Nuss“ bezeichnete, hätte dem Türkspor-Trainer zu einem früheren Zeitpunkt in der Saison noch besser gefallen.

Am Samstag aber im Presseraum war er nicht mehr so angetan. Dem Coach ist aber positiv anzurechnen, dass seine Kritik am wenig konsequenten Schiedsrichter Luca Marx noch halbwegs human ausfiel.

Er bescheinigte ihm nur „Exklusivität“, was das Erkennen eines Schubsers von Semih Yigit gegen den Ex-Türkspor-Angreifer Nazzareno Ciccarelli in der 67. Minute anging.

Spiel gegen RW Oberhausen im Blick

Fehlentscheidung wäre eine durchaus erlaubte Bezeichnung gewesen. Das durfte der, was die Leistung seiner Mannschaft betraf, ja sehr ehrliche Bingöl dann in seiner verständlichen Emotion kurz nach dem Spiel aber so darstellen: „Das war ein Alltagszweikampf“, sagte er. „Alle Fifty-Fifty-Entscheidungen gibt er gegen uns.“

Türkspor-Coach Sebastian Tyrala versteht sich gut mit René Lewejohann, Trainer des KFC Uerdingen.
Türkspor-Coach Sebastian Tyrala versteht sich gut mit René Lewejohann, Trainer des KFC Uerdingen. © IMAGO/Brauer-Fotoagentur

Aber um diesen Gedanken abzuschließen: Tyrala wie Bingöl wissen, dass das Hadern ihnen genauso wenig Siege bringt wie Komplimente. Der Außenverteidiger, der mit seinen Nebenleuten Mehmet Kaya und Maurice Haar bis auf die Situation beim 1:2 sehr solide gespielt hatte, bediente sich dann auch der alten Herberger-Weisheit. „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.“

Und dann die doch versöhnliche Ankündigung: „Bei uns steckt keiner den Kopf in den Sand. Am Samstag gegen Oberhausen wollen wir wieder ordentlich mitspielen, was wir heute auch getan haben. „Es wäre schön, wenn wir dann nicht gegen 13 spielen müssen.“ Serdar Bingöl meint: elf Spieler, das Publikum und den Schiedsrichter.

RWO dürfte am Samstag schon einiges an Fans mitbringen, dann wären es schon zwölf. Um alleine diese schon zu schlagen, muss dann aber auch die vom Coach erkannte „geringere Cleverness als die unserer Gegner“ größer werden. Denn weit entfernt von einem Sieg war TSD wirklich nicht.

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