Sechs-Tore-Spektakel in Aplerbeck ASC 09 dreht Rückstand gegen Preußen Münster II

Lesezeit

Es war vielleicht die bezeichnende Szene dieses außergewöhnlichen Fußball-Oberliga-Spektakels am Sonntagnachmittag: Aplerbecks Top-Stürmer Maximilian Podehl pflückt in der 92. Spielminute den Ball artistisch aus der Luft – und hämmert ihn hauchdünn über die Querlatte.

Bezeichnend deswegen, weil Podehl beim 3:3 (1:2)-Unentschieden gegen das Spitzenteam SC Preußen Münster II seinen ASC überhaupt erst in die Position gebracht hatte, am Ende sogar noch gewinnen zu können. Und weil der ASC so verdammt nah dran war, drei Punkte gegen den neuen Spitzenreiter zu holen. Nur die vielen Chancen dafür eben nicht nutzte. Doch der Reihe nach.

Rückstand nach gutem Start

Die Aplerbecker machten von vornherein klar: Wir wollen hier heute punkten. Bereits nach zehn Minuten standen vier Torschüsse zu Buche. Gegen den Tabellenzweiten fehlte es dem heute starken Lars Warschewski und seinen offensiven Mitspielern David Vaitkevicius und Maximilian Podehl aber einfach etwas an Spielglück.

Das hatten die Preußen dann wiederum auf ihrer Seite: Denn in der 18. Minute stolperte Deniz-Fabian Bindemann die Kugel nach einer starken Vorarbeit von Münsters Top-Torjäger Nick Selutin in den Aplerbecker Kasten.

Davon unterkriegen ließ sich der ASC allerdings nicht. Und antwortete nur kurz darauf: Maximilian Podehl behauptete den Ball stark im gegnerischen Sechzehner und legte ab auf Florian Rausch. Der zum 1:1-Ausgleich in den rechten oberen Winkel traf (27.) „Nach dem 0:1 haben wir viele gute Szenen, wo wir richtig gierig sind. Dann machen wir aber zwei blöde Fehler“, fasste ASC-Trainer Dennis Hübner zusammen.

Tatsächlich lieferten sich beide Teams auch danach ein Duell auf Augenhöhe. Mit leichten Vorteilen für die Aplerbecker. Bis kurz vor der Halbzeit ein Abwehrfehler erst für das zweite Tor von Deniz-Fabian Bindemann sorgte (43.).

Kurz nach Wiederanpfiff brachte dann David Vaitkevicius einen Münsteraner Spieler im Strafraum zu Fall und es kam zum Duell zwischen Preußens Kapitän Luca Steinfeldt und einem Debütanten auf der Seite des ASC: Joel Nickel stand nämlich für den erkrankten Tim Oberwahrenbrock im Aplerbecker Tor. Beim Elfmeter war er aber chancenlos: 3:1 für Münster (57.).

Spektakel bis zum Schluss

Nun nahm das Spektakel aber erst richtig an Fahrt auf. Denn der starke ASC kämpfte sich zurück. Und wie: Nach einem Eckball köpfte Jan-Patrick Friedrich in Richtung Preußens Tor – und Maximilian Podehl verkürzte auf 2:3 (74).

Nur sechs Minuten später führte Jannik Urban einen Freistoß schnell auf Rechtsverteidiger Elias Opoku aus. Der flankte in die Mitte. Und wer stand da? Der überragende Podehl – 3:3 (80.). „Wie wir dann wieder gekommen sind, war richtig geil. Außer dem Elfmeter hatten die keine richtige Chance in der zweiten Halbzeit“, sagte Hübner.

Matchwinner Maximilian Podehl (hinten) erzielte zwei Tore und bereitete ein weiteres vor.
Matchwinner Maximilian Podehl (hinten) erzielte zwei Tore und bereitete ein weiteres vor. © Folty

In der Schlussphase waren es dann wirklich nochmal die Aplerbecker, die erst durch David Vaitkevicius und dann eben durch Podehls Artistik-Einlage den Sieg verdient gehabt hätten. „Das war vielleicht die beste Leistung, die wir diese Saison gebracht haben“, fasste Dennis Hübner zurecht zusammen.

  • ASC: Nickel - Gweth (53. Opoku), Stuhldreier, Friedrich, Rausch - West (78. Weiß), Urban, Franke - Warschewski, Vaitkevicius, Podehl
  • Tore: 0:1 Bindemann (18.), 1:1 Rausch (27.), 1:2 Bindemann (43.), 1:3 Steinfeld (57./Elfmeter), 2:3 Podehl (74.), 3:3 Podehl (80.)

ASC 09 und Preußen Münster II im Torrausch: Die gesamten 90 Minuten im Video

Kirchhörder SC vergeigt Heimpremiere von Kalpakidis: Königsborn reichen starke 15 Minuten

Knappe Niederlage für Westfalia Wethmar: TuS Eichlinghofen wird zum Gewinner des Spieltags