
Der Dortmunder Fußballkreis hat seinem Pokal-Wettbewerb einen neuen Anstrich verliehen. Anstelle der seit Jahren bekannten K.o.-Phase startete das Turnier dieses Mal mit einem Gruppenwettbewerb. In 16 Vierergruppen spielten Kreisligisten jene 39 Teilnehmer aus, die sich anschließend mit den überkreislichen Teams des Dortmunder Amateurfußballs messen. So weit, so gut. Die Idee, so frisch sie in der Theorie klingen mag, entpuppte sich aber in der Praxis als Riesen-Flop.
Der Kreis hat es gut gemeint, wollte neue Reize setzen, nachdem der Pokal in den vergangenen Jahren an Attraktivität verlor. Doch die Zahlen im neu aufgelegten Wettbewerb sind ernüchternd. 96 Pokalspiele setzte der Kreis an, 31 (!) davon endeten kampflos, weil jeweils eine Mannschaft nicht antrat. Das ist fast jedes dritte Spiel. Mit einem sportlichen Wettbewerb hat das nicht mehr viel zu tun.
In mickrigen zwei von 16 Gruppen fanden alle Spiele statt. In allen anderen gab es mindestens eine oder mehrere Spielabsagen. Das ist einfach nur peinlich seitens mancher Vereine. Die Gründe der Absagen? Vielschichtig. Mal hatten die Klubs personelle Probleme, mal lag es an der fehlenden Attraktivität so mancher Begegnung an Abenden unter der Woche.
Damit ist klar: Das Experiment des Kreises ist gescheitert - krachend. Mehrere (nicht alle!) Kreisliga-Klubs haben klar signalisiert, dass sie auf diese Form des Wettbewerbs keine Lust haben. Einige Klubs - unter anderem der TV Brechten, Preußen Lünen und der SuS Hörde - absolvierten trotz Meldung kein einziges Spiel. Das ist eine fatale Haltung zu einem sportlichen Wettkampf und unfair der jeweiligen gegnerischen Mannschaft gegenüber.
Dass sich der Dortmunder Fußballkreisvorsitzende Andreas Edelstein über die Spielabsagen ärgert, ist allzu verständlich. Doch beim Ärger allein darf es nicht bleiben. Der Kreis muss für die kommende Saison erneut handeln und noch einmal am Modus schrauben, damit sich dieses Fiasko nicht wiederholt.
Weg von den Gruppen - zurück zum alten K.o.-Modus: So muss das Credo des Kreises lauten. K.o.-Spiele sind deutlich brisanter, spannender und transportieren viel schneller den beliebten Pokalcharakter. Fehlende Spannung in den Vorrundenspielen beklagten nämlich gleich mehrere Klubs.
Ob es dabei schon von Runde eins an zu direkten Aufeinandertreffen von Kreisligisten und überkreislichen Vereinen kommen soll, muss diskutiert werden. Der Kreis sollte seine Klubs in die Entscheidung mit einbeziehen und sich ein Stimmungsbild verschaffen, um einer weiteren Modus-Enttäuschung zu entgehen.
Daneben sind auch die Klubs gefordert. Allen voran jene, die den Wert des Pokalwettbewerbs nicht schätzen. Denen empfehle ich, im nächsten Jahr einfach nicht mehr für den Kreispokal zu melden. Unmotivierte Spieler und Trainer braucht niemand. Bevor es nämlich im nächsten Jahr in den ersten Runden erneut zur Absagen-Flut kommt, ist mir ein kleineres Teilnehmerfeld mit Teams, die wirklich Lust auf den Pokal haben, deutlich lieber.
Teams, die melden und dann aus fadenscheinigen Gründen trotzdem ihr Spiel absagen, sollte der Fußballkreis bestrafen. In den Sinn kommt mir dabei beispielsweise der Ausschluss des jeweiligen Teams aus dem Kreispokalwettbewerb für das darauf folgende Jahr.
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