Fußball-Bezirksliga

Nach Großkreutz- und Hassani-Abschied: Ersoy will in Kemminghausen durchziehen - aber wie lange?

Erst der Wechsel von Kevin Großkreutz und Reza Hassani zu Türkspor, dann das 1:5 gegen Massen: Beim VfL Kemminghausen läuft es derzeit nicht rund. Und nun gibt es auch noch Sorgen um Ahemd Ersoy.

von Oliver Brand, Moritz Lerch

Dortmund

, 24.09.2019 / Lesedauer: 3 min

Kemminghausens Ahemd Ersoy (2.v.r.) droht vorerst auszufallen. © Stephan Schuetze

Ihren Einstand auf der Trainerbank beim VfL Kemminghausen hatten sich Jonas Keimer und Alexander Stärk wahrlich anders vorgestellt. Statt eine mögliche Aufbruchstimmung nach der Trennung des Duos Reza Hassani/Kevin Großkreutz (beide zu Türkspor) zu erzeugen, setzte es gegen SG Massen aus Unna einen herben Rückschlag.

Der Fußball-Bezirksligist unterlag am vergangenen Sonntag mit 1:5 und stürzte in der Tabelle mit nun zehn Punkten auf Rang acht. Dazu droht Ahmed Ersoy, Kemminghauser Toptorjäger in der Abstiegssaison, vorrübergehend auszufallen.

Ersoy will trotz Trainer-Abgang beim VfL voll durchziehen

Ersoy, der sich vor der Saison vor allem wegen Hassani und Großkreutz für einen Verbleib beim VfL entschied, laboriert an einer Muskelverletzung. Der 22-Jährige fehlte bereits gegen Massen, ob es zu einem Einsatz am kommenden Sonntag in Mengede reicht, ist offen. „Ich hoffe es, aber es wird knapp“, sagte Ersoy. Eine weitere Untersuchung soll nun Klarheit bringen, wie schwer die Verletzung ist.

Das Trainerbeben der vergangenen Woche ist auch an ihm nicht spurlos vorbeigegangen. Es sei „natürlich eine blöde Situation“, sagte Ersoy, dessen Kemminghauser Geschichte eben eng mit der von Hassani und Großkreutz verknüpft ist. „Aber so ist das halt im Fußball. Man weiß nie was passiert.“

Ersoy will im Winter entscheiden, wie es weitergeht

Hängen lassen will sich der 22-Jährige trotz des Abschieds des Trainerduos jedenfalls nicht. „Ich werde jetzt erstmal mindestens bis zum Winter durchziehen“, kündigt Ersoy an. „Und dann werde ich mich entscheiden, wie es weitergeht.“

Bis dahin ist es am neuen Trainerduo Keimer/Stärk, den VfL Kemminghausen wieder in ruhigeres Fahrwasser zu führen. Einfach wird es nicht, doch das neue Gespann an der Seitenlinie blickt dennoch positiv auf die kommenden Wochen und kündigt erste Maßnahmen an.

VfL Kemminghausen erlaubt sich zu viele Fehler

„Wir haben am Wochenende vier individuelle Fehler gemacht, die von Massen eiskalt bestraft wurden“, sagte Keimer. „Nach der turbulenten Woche waren die Köpfe bei den Jungs nicht ganz frei. Daran arbeiten wir diese Woche aber weiterhin. Das wird dann schon werden.“

Alexander Stärk und Keimer, der den Verein eigentlich schon in der Vorbereitung verlassen hatte und nun zurückgekehrt ist, kündigten an, den direkten Dialog mit den Spielern zu suchen. „Wir werden wieder einige Gespräche führen“, sagte der 27-Jährige.

Eine Wundertüte, die nach hinten losgeht

Zudem wolle man „Angeschlagene mehr und mehr ins Training integrieren und dann am Sonntag in Mengede hoffentlich ein anderes, vor allem besseres Gesicht zeigen“, so Keimer. „Die Reaktion wären wir uns und dem Verein schuldig.“

Dass das Ergebnis gegen SG Massen „enttäuschend“ war, weiß Keimer mehr als genau. Das Spiel sei eine Wundertüte gewesen, die „nach hinten losging“. Immerhin: Die Stimmung im Team war und ist trotz des Trainerwechsels und der deutlichen Niederlage gut. Das lässt Kemminghausen und Keimer weiter hoffen.