
© Stephan Schütze
Nach Bövinghauser Transferoffensive: „Auch Onucka und Mützel müssen mal auf die Bank“
Fußball-Westfalenliga
Der TuS Bövinghausen hat drei Topspieler für die Offensive verpflichtet. Aber wo sollen die alle spielen? Trainer Sebastian Tyrala freut sich über den neuen Konkurrenzkampf.
TuS Bövinghausens Präsident Ajan Dzaferoski macht keine halben Sachen. Obwohl sein Team die Fußball-Westfalenliga 2 mit sieben Zählern anführt, hat er für das neue Jahr drei neue Offensivspieler verpflichtet. Drei, die definitiv die Qualität des Teams steigern. Da stellt sich die Frage, ob in der Rückrunde überhaupt Platz für die etablierten Kräfte Sebastian Mützel, Marko Onucka und Migel-Max Schmeling bleibt?
Mützel ist Kapitän der Teams, hat schon neun Treffer erzielt. Marko Onucka hat gerade erst im Topspiel gegen DJK TuS Hordel getroffen. Und Schmeling kam vor der Spielzeit vom Drittligisten SC Verl an die Provinzialstraße nach Bövinghausen. Mützel und Onucka haben auch schon in der Regionalliga und der Oberliga gekickt.
Die Vita der drei Neuzugänge liest sich ebenfalls wie eine Auswahl, die für die Westfalenliga überqualifiziert ist. Ilias Anan kommt vom Regionalligisten RW Ahlen. Ermin Heric hat zuletzt beim U21-Team des niederländischen Zweitligisten Go Ahead Eagles gekickt, ist davor 23-mal für den Regionalliga-West-Klub Fortuna Düsseldorf II aufgelaufen. Und Ervin Catic war beim Nordost-Oberligisten RW Erfurt unter Vertrag.
Im neuen Jahr greift auch Stürmer Eyüp Cosgun an. Der hat aufgrund eines Rippenbruchs noch gar kein Spiel in der Saison 2021/22 absolviert. Somit stehen in Mützel, Onucka, Schmeling, Cosgun, Anan, Heric und Catic sieben Akteure im Team, die den Anspruch hegen, von Beginn an auf dem Feld zu stehen. Im System von Coach Sebastian Tyrala gibt es aber nur drei freie Plätze für die sieben Spielern.
In der aktuellen 4-1-4-1 Grundordnung lässt Tyrala zwei offensive Außenspieler und einen Stürmer auflaufen. Im Zentrum vertraut er den eher defensiv ausgerichteten Patrick Rudolph und André Witt. Hinter der offensiven Viererkette werkelt Kevin Großkreutz. Gegen Hordel standen beim Anpfiff in Mützel, Onucka und Schmeling also nur drei Offensive auf dem Feld. Hinzu kommen jetzt bald vier Konkurrenten.
„Konkurrenz tut jeder Mannschaft gut. Mit den drei Neuen verstärken wir uns noch einmal in der Breite und vor allem in der Qualität“, sagt Mützel. Er freut sich auf die Neuzugänge. „So werden wir doch noch besser.“ Ihm sei klar, dass es nicht mehr so einfach ist, einen Stammplatz zu erkämpfen. „Aber das ist okay. So bekommt man vielleicht auch mal die Chance, einmal auszusetzen, um Energie für die kommenden Aufgaben zu tanken.“
Tyrala bestätigt, dass alle drei Neuen mit dem Anspruch zum TuS zu kommen, um gleich einen Stammplatz zu erkämpfen. Sie haben auch alle das Zeug dazu. Er betont aber auch, dass Mützel, Onucka und Schmeling ebenfalls überragende Qualitäten mitbringen. „Das hat das Hordel-Spiel doch gerade erst gezeigt. Mützel und Onucka treffen und Schmeling hat für mich richtig gut gespielt“, sagt Tyrala. Er weiß, dass es im neuen Jahr immer schwerer wird, es jedem recht zu machen.
„Aber das ist mein Job. Da gibt es immer schwierige Entscheidungen. Da muss vielleicht auch mal ein Marko Onucka oder Sebastian Mützel auf die Bank. Ich kann ja nicht alle spielen lassen.“ Der Vorsitzende Ajan Dzaferoski erklärt, dass die drei Neuzugänge eigentlich vorweggenommene Transfers für die Oberliga sind. „Ich gehe ja davon aus, dass wir am Ende aufsteigen. Für die Oberliga benötigen wir noch mehr Tempo, und das garantieren uns die drei Neuzugänge.“ Da scheint jemand seine Favoriten zu haben.
Man darf also gespannt sein, wie die Offensive im neuen Jahr aussieht, wenn es am 6. Februar gegen den FC Lennestadt weitergeht. Aber bevor Tyrala sich den Kopf über die Aufstellung gegen Lennestadt zerbrechen muss, hat er am kommenden Freitag (19.30 Uhr) noch das letzte Spiel des Jahres 2021 gegen den FC Iserlohn zu bewältigen.