Müller/Dieck trainieren in den USA für Universiade

Eistanze

Die Zeit des Wundenleckens ist vorbei, da kamen die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr gerade recht. Ab sofort schauen Dortmunds Eistänzer Katharina Müller und Tim Dieck wieder nach vorne: Amerika heißt das erste Ziel – und das nächste ist die Universiade im kasachischen Almaty.

DORTMUND

, 05.01.2017, 10:58 Uhr / Lesedauer: 2 min
MANNSCHAFTEN - Katharina Müller/Tim Dieck, Eistanzen: Dortmund hat eine lange Eislauf-Tradition. Mit Katharina Müller und Tim Dieck schicken sich jetzt zwei junge Eistänzer an, die internationale Eislauf-Welt zu erobern. Die 21-Jährige und ihr ein Jahr jüngerer Eis-Partner laufen erst seit zwei Jahren gemeinsam im Dortmunder Leistungszentrum, schon im zweiten Jahr gewannen sie die deutsche Vize-Meisterschaft. Auch die aktuelle Saison verläuft erfolgreich: Bei der NRW-Trophy setzte sich das Duo gegen internationale Konkurrenz durch, zwei zweite Plätze in Nizza und in Andorra unterstreichen die gute Form. Wenn jetzt noch der Titel bei der DM in Berlin kurz vor Weihnachten herausspringt, wäre das die Fahrkarte zu WM und EM.

MANNSCHAFTEN - Katharina Müller/Tim Dieck, Eistanzen: Dortmund hat eine lange Eislauf-Tradition. Mit Katharina Müller und Tim Dieck schicken sich jetzt zwei junge Eistänzer an, die internationale Eislauf-Welt zu erobern. Die 21-Jährige und ihr ein Jahr jüngerer Eis-Partner laufen erst seit zwei Jahren gemeinsam im Dortmunder Leistungszentrum, schon im zweiten Jahr gewannen sie die deutsche Vize-Meisterschaft. Auch die aktuelle Saison verläuft erfolgreich: Bei der NRW-Trophy setzte sich das Duo gegen internationale Konkurrenz durch, zwei zweite Plätze in Nizza und in Andorra unterstreichen die gute Form. Wenn jetzt noch der Titel bei der DM in Berlin kurz vor Weihnachten herausspringt, wäre das die Fahrkarte zu WM und EM.

Der zweite Platz bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin kurz vor Weihnachten, das war definitiv nicht das, was das ehrgeizige junge Paar mit dem Fernziel Olympia 2018 wollte. Denn nur der Sieger erhielt die Fahrkarten zur Welt- und zur Europameisterschaft in diesem Jahr.

Nach dem Kurzprogramm noch auf Tuchfühlung zu den Titelverteidigern Kavita Lorenz/Joti Polizoakis (Oberstdorf), machte ein Sturz in der abschließenden Kür alle großen Träume und Ambitionen zunichte. Nun also als „Trostpflästerchen“, der Start bei den 28. Studenten-Weltspielen in Kasachstan vom 29. Januar bis 8. Februar.

"Voller Emotionen"

„Die Tage in Berlin waren für uns aufregend und voller Emotionen. Wir haben den Wettkampf mit gespaltenen Gefühlen verlassen: Zum einem sind wir traurig, dass wir einen so großen Fehler wie in der Kür nicht verhindern und wir unsere Zielsetzung nicht erreichen konnten. Zum anderen jedoch können wir sehr viel Positives von diesem Wettkampf mitnehmen“, erklärte Tim Dieck mit dem Abstand einiger Tage, und mit dem Blick nach vorne kündigt der 20-Jährige kämpferisch an: „Wir haben die DM mit enormer Motivation und sehr viel Erfahrung für die Zukunft verlassen. Wir haben einige neue Punkte, an denen wir mit Sicherheit arbeiten werden.“

Ein paar Tage Abstand im Kreise der Familie haben die beiden Studenten der Sportwissenschaft tatsächlich gebraucht, um den Kopf freizubekommen und die Enttäuschung von Berlin zu verarbeiten. „Es gibt in jeder sportlichen Karriere Höhen und Tiefen, und wir sind gespannt, was uns als Nächstes erwartet. Bis dahin werden wir das tun, was wir lieben und leben“, sagt Katharina Müller vor ihrer Abreise zu einem erneuten Trainings-Aufenthalt in den USA in einem großes Eistänzer-Camp in Detroit. „Es ist wichtig, auch im Ausland zu trainieren. Und in den USA sind sehr angesehene Trainer wie Marina Zueva. Es ist eine absolute Ehre, von jemandem wie ihr trainiert zu werden“, erklärt Tim.

Förderkosten aufgebraucht 

Seine Eispartnerin Katharina, mit der er seit erst zwei Jahren übers glatte Parkett tanzt und in dieser kurzen Spanne einen deutschen Junioren-Titel sowie zwei nationale Vize-Meisterschaften bei den Senioren gewann, ergänzt: „Ein USA-Aufenthalt ist natürlich mit enormen Kosten verbunden. Unsere Fördermittel haben wir im letzten Sommer mit den Reisen nach Amerika völlig aufgebraucht. Wir müssen die Flüge bezahlen sowie die Unterkunft. Und eine Privatstunde bei einem der Trainer kostet gerne mal 150 Dollar.“

Doch das harmonische junge Paar, das auch nominiert ist zu „Dortmunds Mannschaft des Jahres 2016“, stellt fleißig Förderanträge, ist einer Crowfunding-Plattform beigetreten, nutzt die sozialen Netzwerke, um sich zu präsentieren und an ihrer gemeinsamen Zukunft auf dem Eis weiterzuarbeiten. Tim und Kathi wissen, was sie aneinander haben. „Tim gibt mir unheimlich viel Energie. Wir pushen uns gegenseitig“, sagt die ein Jahr ältere Tanzpartnerin, und lobt weiter: „Außerdem ist er tänzerisch sehr begabt und achtet auf den Ausdruck. Dass wir dieselben Zielvorstellungen haben, macht das Ganze perfekt.“

Blick nach vorn

Sportsoldat Dieck gibt die „Blumen“ an seine Partnerin gern zurück: „Ich schätze an Katharina vor allem ihren Ehrgeiz. In gewisser Weise gibt sie mir eine innere Ruhe, das ergänzt sich einfach super bei uns“. Ihr Dortmunder Trainer Vitali Schulz, der das Paar 2014 zusammenbrachte („Er hat ein Probetraining arrangiert, so wurden wir ein Tanzpaar“), nachdem deren bisherige Eis-Partner ihre Laufbahn beendet hatten, muss seine Schützlinge jedenfalls nicht extra zum Training rufen. Die beiden sind längst da, den Blick nach vorn gerichtet ...