Maxi Podehl lehnte Angebote von Profiklubs ab und bleibt vorerst in Aplerbeck. © Stephan Schuetze

Fußball-Oberliga

Maximilian Podehl bleibt zu 99 Prozent beim ASC 09 Dortmund, es sei denn...

Anfragen, Angebote und Probetrainings: Maxi Podehl steht vor einer großen Profikarriere - bleibt aber erstmal beim ASC. Beim richtigen Angebot kann sich das aber ganz schnell ändern.

Dortmund

, 21.05.2019 / Lesedauer: 5 min

Er ist Aplerbecks Juwel: Maximilian Podehl ist mit 21 Jahren schon stellvertretender Kapitän, ballerte den ASC in dieser Saison fast in die Fußball-Regionalliga, Profiklubs nahmen Kontakt auf. Trotzdem wird Podehl in der kommenden Saison im Waldstadion der Aplerbecker auflaufen - unter Vorbehalt.

Aufstieg vom Tisch, Podehl verlängert

„Ich habe mit dem Profifußball definitiv noch nicht abgeschlossen“, sagt Podehl selbst. Trotzdem gab der 21-Jährige dem ASC 09 jetzt das Versprechen, nächste Saison weiterhin in Blau und Weiß zu spielen. Genauer gesagt tat er das direkt vor dem Spiel gegen Paderborn in der Kabine. „Um ehrlich zu sein, kam das auch ganz gut an“, sagt Podehl und lacht. Clevere Idee - trotzdem gab es nur ein 0:0, der mögliche Aufstieg in die Regionalliga ist damit vom Tisch.

Statt Profifußball also weiterhin Oberliga. Dabei hätte ein Anruf gereicht und Maxi Podehl wäre ein paar Ligen höher aufgelaufen. „Ich hatte wirklich konkrete Angebote, wenn ich da ja gesagt hätte, wäre alles sofort über die Bühne gegangen“, erklärt der ASC-Stürmer.

Maxi Podehl hat bisher alle Angebote abgelehnt. © Stephan Schuetze

Er war während der laufenden Saison bei einigen Probetrainings, unter anderem bei einem belgischen Erstligisten. Aber gepasst habe es nirgendwo zu 100 Prozent. „Außerdem hätte ich bei einem Wechsel meinen Job aufgeben und umziehen müssen.“ Der 21-Jährige wird im Sommer seine Ausbildung zum Industriekaufmann bei Hecker abschließen - dem Sponsor des ASC. Probleme mit dem vielen Training gibt es da also nicht.

Samir Habibovic berät Maxi Podehl

Vier Mal die Woche trainieren die Aplerbecker, drei Mal geht Podehl zusätzlich ins Fitnessstudio: Oberkörper-Training und Stabilisationsübungen. Viel Zeit für Privatleben bleibt da nicht. „Frei habe ich eigentlich nur mittwochs und samstags“, erklärt Podehl. Kein Wunder also, dass er innerhalb des Vereins viele Vertraute hat.

„Maxi ist so gut, dass er auf jeden Fall vom Fußball leben kann.“Daniel Sekic

Einer davon ist Samir Habibovic. Der Sportliche Leiter des ASC bespricht mit Podehl regelmäßig die Angebote, die der gebürtige Dortmunder bekommt. „Wir haben ein sehr enges Verhältnis, Samir würde mir nie von etwas abraten, nur damit ich beim ASC bleibe“, erklärt Podehl.

„So einen Spieler kriegst du nicht nochmal“

Das Vertrauen der Aplerbecker geht sogar noch weiter: „Wir haben ihm zwar nicht zugesagt, dass er jederzeit gehen kann, aber wenn ein richtig gutes Angebot kommt, würden wir ihm keine Steine in den Weg legen“, sagt Samir Habibovic, der weiß, was der ASC an Podehl hat. „So einen Spieler kriegst du nicht nochmal“, sagt der Sportliche Leiter.

Zusammen mit Kapitän Kevin Brümmer sei Podehl einer der wichtigsten Spieler beim Oberligisten. „Er verkörpert den ASC mehr als jeder andere.“ Auch außerhalb des Platzes ist Podehl Habibovic ans Herz gewachsen. „Menschlich ist er Eins A, er ist ganz ruhig, hat eine klare Linie“, lobt Habibovic seinen Schützling.

12.05.2019 Dortmund Aplerbeck - ASC vs Rheine Fussball Oberliga - Copyright Stephan Schuetze © Stephan Schuetze

Noch jemand, der glücklich darüber ist, dass das Juwel Podehl dem ASC erhalten bleibt, ist Trainer Daniel Sekic. „Ich kann nicht in Worte fassen, wie froh ich bin.“ Dabei gehe es Sekic nicht nur darum, dass sein Stürmer fußballerisch „brutale Qualität“ habe, sondern Podehl auch einen „einwandfreien Charakter“ hat.

Natürlich hofft Sekic als Trainer, dass Podehl noch lange beim ASC bleibt - mit seiner Hoffnung lag er dieses Mal auch richtig: „Ich habe irgendwie gespürt, dass Maxi bleiben wird. Er hängt einfach an der Mannschaft, unser Lauf zuletzt hat ihn nochmal bestätigt.“ Aber auch Daniel Sekic weiß, dass sein Juwel irgendwann den Schritt in den Profifußball machen muss.

Podehl drückt Sölderholz in der B-Liga die Daumen

Noch einer, der das weiß: Podehl selbst. Deshalb hat er sich die Entscheidung, noch ein Jahr in Aplerbeck zu bleiben, nicht leicht gemacht. „Ich habe viel mit Freunden und meiner Familie darüber gesprochen“, so Podehl. Einen Berater hat der 21-Jährige nicht - wie lange das noch so bleiben wird, ist allerdings fraglich.
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Podehl ist bei all dem Trubel um seine Person definitiv auf dem Boden geblieben: Würde der ASC am Sonntag, 26. Mai, nicht selbst das letzte Saisonspiel bestreiten, wäre er zu Besuch in der Kreisliga B gewesen. Da kommt es am Sonntag zum Endspiel um den Aufstieg zwischen Dorsfeld II und den Sportfreunden Sölderholz - dem Verein, bei dem der gebürtige Sölder das Kicken gelernt hat.

16, 22 und 17 Tore in der Oberliga

„Ich hoffe, Sölderholz schafft den Aufstieg“, sagt Podehl. Von Sölderholz ging es für ihn kurz in die Jugend des BVB, danach zum Hombrucher SV und TSC Eintracht. „Da bin ich in der A-Jugend Torschützenkönig geworden, dann ging es zum ASC.“ Mittlerweile spielt er in seiner dritten Saison bei den Senioren, schoss 16 (Saison 16/17), 22 (Saison 17/18) und in dieser Saison bisher 17 Tore im blau-weißen Dress.

Und in dem wird man Podehl auch in der kommenden Saison noch sehen - wahrscheinlich. „Ob ich eventuell doch gehe, kommt auf das Angebot an. Es muss sich zu 100 Prozent lohnen“, sagt Podehl. Jetzt zähle aber erstmal nur der ASC, der in der kommenden Saison wieder unter die ersten Fünf in der Oberliga möchte.

Der Schlachtplan dafür wird am Montag, 27. Mai, geschmiedet, die Mannschaft trifft sich zur Besprechung der Vorbereitung. Und danach? Podehl wird erstmal eine kleine Pause machen. „Es geht wahrscheinlich spontan in den Urlaub.“ Und dann beginnt für den Dortmunder auch schon wieder die „Vorbereitung auf die Vorbereitung.“ Den Ehrgeiz kann ihm niemand absprechen.

Maxi Podehls Zukunft ist noch offen

Aber auf die Frage, wo sich der ehrgeizige Stürmer in drei Jahren sieht, darauf hat keiner in Aplerbeck eine richtige Antwort. „Gute Frage“, sagt Podehl selbst und lacht. Auch sein Trainer Daniel Sekic hat keine konkrete Antwort. Der 21-Jährige sei aber so gut, dass er auf jeden Fall vom Fußball leben könne.

„Aber ob er jetzt für drei Millionen im Jahr beim FC Bayern spielt oder bei einem Drittligisten, kann ich nicht voraussagen“, sagt Sekic und lacht ebenfalls. Immerhin einer bleibt beim Thema Zukunft ernst: „Maxi weiß, dass er immer zurückkommen kann, sollte er mal gehen“, betont Samir Habibovic.

Es ist also alles vorbereitet für die Profikarriere des Dortmunder Jungen Maximilian Podehl, die einzige Frage, die bleibt: Wann geht es los? „Mein Wunsch ist weiterhin da“, sagt Podehl. Kommt das richtige Angebot, wird der 21-Jährige zuschlagen, vielleicht auch schon in der kommenden Saison. „Wer weiß was noch passiert.“

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